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    Aktien Frankfurt  537  0 Kommentare Verluste - Furcht vor Billiggeldentzug und Delta-Variante

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Donnerstag stark beunruhigt. Sie umtreibt die Sorge über eine womöglich noch in diesem Jahr anstehende geldpolitische Straffung durch die US-Notenbank (Fed). Auch wächst die Verunsicherung angesichts der in Asien grassierenden Delta-Variante des Corona-Virus, die zu fortgesetzten Lieferengpässen führt. Die Volkswirte der US-Bank Goldman Sachs blicken nun vorsichtiger auf das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft in diesem Jahr.

    Der Dax büßte bis zur Mittagszeit 1,91 Prozent auf 15 661,65 Punkte ein. Er fiel damit zurück auf das Niveau von Anfang August. bevor die Rally startete, die den Leitindex am Freitag erstmals über 16 000 Punkte getrieben hatte. Der MDax , der zur Wochenmitte ein Rekordhoch erreicht hatte, gab nun um 1,69 Prozent auf 35 402,52 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 2,35 Prozent.

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    Wie aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung hervorgeht, zeigten sich die Mitglieder der Notenbank zwar uneins mit Blick darauf, wann die konjunkturstützenden Anleihekäufe reduziert werden sollten. Mehrheitlich aber wurde die Auffassung vertreten, noch 2021 zu beginnen. Börsianer befürchten, dass eine Reduzierung der Käufe die Aktienmärkte unter Druck setzen könnte, weil den Märkten damit Liquidität entzogen werde und zudem andere Anlageklassen wie etwa Anleihen an Attraktivität gewinnen könnten.

    Das Team der Volkswirte um Jan Hatzius von Goldman Sachs schrieb zudem in einer aktuellen Studie, dass der Einfluss der Delta-Variante auf das Wachstum in den USA sowie auch die Inflation größer seien als sie zunächst gedacht hätten. Entsprechend senkten sie nun ihre Schätzungen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts der Vereinigten Staaten, da sowohl die Konsumentenausgaben als auch die Produktion von diesen Entwicklungen negativ beeinflusst würden.

    Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt büßten Infineon als Schlusslicht im Dax 3,5 Prozent ein. Sie litten wie bereits andere Chiphersteller in Asien ebenfalls unter Aussagen zu Lieferengpässen angesichts der dortigen Ausbreitung der Delta-Variante. So hob am Vorabend der US-Netzwerkspezialisten Cisco zur Vorlage seiner Quartalszahlen mit Blick auf das restliche Jahr Lieferengpässe hervor und auch der Entwickler von Graphikprozessoren Nvidia verwies auf eine weiterhin angespannte Angebotslage für Bauteile.

    Stahlunternehmen wie Salzgitter , Thyssenkrupp oder der Stahlhändler Klöckner & Co wurden von weiter fallenden Preisen für Eisenerz belastet und büßten zwischen 2,8 und 3,4 Prozent ein. Die chinesische Regierung hatte zuvor versichert, die Stahlproduktion verringern zu wollen.

    Den nunmehr vierten Tag in Folge zeigten sich zudem die Aktien der Autohersteller und -zulieferer schwach. Wie die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" berichtet, will Toyota seine weltweite September-Produktion verglichen mit den ursprünglichen Plänen deutlich zurückfahren. Auch hier wurde als Grund die fortgesetzte Knappheit bei Halbleitern und die Delta-Variante des Corona-Virus in Asien genannt, die laut dem weltgrößten Autokonzern die Beschaffung von Autoteilen behinderten. Die Aktien von BMW , Volkswagen und Daimler und Continental büßten zwischen 2,1 und 2,6 Prozent ein.

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    Die Lanxess -Aktie indes stemmte sich gegen den negativen Trend und stieg im MDax um 0,6 Prozent auf etwas über 59 Euro. Sie profitierte von einer Kaufempfehlung der Goldman-Sachs-Analystin Georgina Iwamoto, die bisher zum Verkauf der Aktie geraten hatte. Das Kursziel hob sie auf 72 Euro an. Nachlassender Druck durch eine Entspannung bei den Rohstoffkosten sowie bei Zulieferer-Engpässen sollten der Gewinnentwicklung von Lanxess Schwung verleihen, schrieb sie und sieht zudem auch mittelfristig einige potenzielle Kurstreiber./ck/mis

    --- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---





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