Neuer Star am Impfstoff-Himmel
Börsenpfarrer Uwe Lang: „Die Valneva-Aktie ist eigentlich zu teuer“
Die neue Corona-Aktie Valneva scheint das günstige Novavax zu sein. Aber ist die Bewertung der Aktie, befeuert durch die aktuelle Kursrallye, schon zu hoch? Wir haben uns umgehört. Sofort verkaufen oder noch einsteigen?
Am Wochenende berichtete die "Berliner Zeitung", dass das französische Biotechunternehmen Valneva mit einem Totimpfstoff potentielle "mRNA-Skeptiker" für sich begeistern könnte. Derzeit ist der Valneva-Impfstoff VLA2001 noch nicht zugelassen, jedoch rechnet das Unternehmen noch vor Jahresende mit einer Erlaubnis in Großbritannien. Es wäre der erste, auf einem inaktiven Virus basierende Impfstoff, der sich in Europa in einem Zulassungsverfahren befindet. Erste Ergebnisse aus der entscheidenden Massenstudie Cov-Compare würden zu Beginn des letzten Quartals 2021 erwartet.
Trotz der starken Kursgewinne in den vergangenen Wochen ist Valneva mit einem Börsenwert von 1,9 Milliarden Euro ein Leichtgewicht unter den Impfstoffherstellern.
Börsenpfarrer Uwe Lang kommt bei der Aktie allerdings zu folgender Einschätzung: "Die Firma hat 532 Mitarbeiter und hat 2020 einen Umsatz von 110,3 Millionen Euro erzielt. Gewinn und Dividende gibt es noch nicht. Unter diesen Bedingungen ist die Aktie eigentlich zu teuer."
Die Aktie liege zwar sehr gut im Trend und habe erst vor Kurzem wieder ein neues Hoch erzielt. Aber sie werde mit dem 19-fachen Buchwert und dem 14-fachen Jahresumsatz bewertet. Das sei selbst für einen aussichtsreichen Pharmawert einfach zu hoch, zumal vor dem Monat September, in dem es oft Rückschläge an den Börsen gäbe, meint der Herausgeber des seit 1987 erscheinenden Börseninformationsdienstes "Börsensignale".
Die EU-Kommission hat Sondierungsgespräche mit Valneva bereits abgeschlossen. So sollen in einem ersten Schritt 30 Millionen Dosen erworben werden, inklusive einer Option auf 30 Millionen weitere. Deutschland hat elf Millionen Dosen des Vakzins bestellt.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion