Solectron schlägt Erwartungen

Der weltgrößte Anbieter von Elektronik Fertigungsdienstleistungen Solectron berichtet über das per November abgelaufene Quartal. Der Gewinn je Aktie liegt mit 31 Cent deutlich über dem Analystenkonsens von 28 Cent 143831. Die Brutto-Marge fiel leicht auf 8,5%. Im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 2000 (August) hatte sie noch bei 8,7% gelegen.

Dem Unternehmen gelang es, die schlechtere Auftragslage bei der Fertigung von PCs und Handys durch das bessere Geschäft bei Netzwerk- und TK-Produkten mehr als auszugleichen. Der Umsatz im Berichtszeitraum stieg auf 5,7 Mrd.$ und übertraf damit den Forecast von 4,8 bis 5,1 Mrd. $ deutlich.

Michael Morris, Analyst bei Salomon Smith Barney, zeigte sich angenehm überrascht. Er empfiehlt die Aktie mit „strong buy“. Solectron sei der größte und stärkste Anbieter in diesem Segment.

Solectron berichtete von anhaltend starker Nachfrage seiner Top-Kunden im TK- und Netzwerk-Bereich und nennt namentlich Cisco Systems, Ericsson und Nortel Networks.

Das schwächere PC-Geschäft sei für Solectron keine Überraschung gewesen, sagte Susan Wang, CFO. Das hätte man in die eigenen Prognosen bereits eingearbeitet. Aber auch jetzt sei der Markt noch interessant, wenn man ihn richtig angehe. Dies spielt auf die jüngste Akquisition von NatSteel Electronics, Singapur, an, wo der Umsatzanteil von Desktop- und Notebook-PC’s bei 75% liegt.

Insgesamt kommt der Anteil der PC-Branche auf nicht mehr als 11% am Gesamtumsatz von Solectron. Netzwerk-Produkte machen 29% aus, Verkäufe in den Telekommunikations-Bereich kommen auf 22%.
Die etwas schlechtere Bruttomarge wird auf Bauteil-Verknappungen zurückgeführt. Die Lage entspanne sich aber schon wieder.

Im Brustton der Überzeugung wird darauf hingewiesen, dass jede Konjunkturabschwächung der eigenen wirtschaftlichen Weiterentwicklung dienlich sei. Dann nämlich stünden die Anbieter von Markenprodukten unter besonderem Druck, mittels Outsourcing Kosten zu sparen.

In Europa sind die Umsätze mit 44% im Jahresvergleich am schnellsten gewachsen. Auf den beiden amerikanischen Kontinenten verzeichnete man ein 25%-iges Wachstum. In Asien stieg der Umsatz um 20%.

Die SLR-Aktie hat im laufenden Kalenderquartal um rund 40% abgegeben – ausgelöst durch Bedenken über das schwächere PC-Geschäft und den Aufbau von Überbeständen bei den Netzwerk-Anbietern. Außerdem hatte das Unternehmen neue Aktien ausgegeben und eine Anleihe platziert, um den Kaufpreis von 2,4 Mrd.$ für NatSteel zu finanzieren. Der Preis war von manchem Beobachter als zu hoch empfunden worden.

Nachbörslich konnte das Papier auf 28,5 $ steigen, nachdem es zuvor im regulären Handel ungefähr 5% verloren hatte.