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    Aktien Frankfurt  360  0 Kommentare Ein tiefroter erster Tag für den DAX 40 - China Evergrande wird zum Ventil

    Eines kann man an diesem historischen Tag für den Deutschen Aktienindex wohl festhalten:

    An der Aufnahme der zehn Mitglieder in den nun neuen DAX 40 dürfte es sicher nicht gelegen haben, dass der Markt in der Spitze über 450 Punkte verloren hat und damit der 15.000er Marke gefährlich nahe gekommen ist.

    Stattdessen haben die Anleger seit Wochen ein Ventil gesucht, um Druck aus dem Kessel zu lassen, und in den Turbulenzen um den chinesischen Immobilien-Giganten Evergrande nun scheinbar gefunden. Was Inflations- und Zinsängste, die bevorstehende Bundestagswahl oder auch der gemeinhin schlechte Ruf des Börsenmonats September bislang nicht vermochten – die Angst vor einem neuen Lehman-Moment hat es geschafft und dürfte nach dem Kursrutsch des DAX unter wichtige Marken auch in den kommenden Tagen ihre Spuren an der Frankfurter Börse hinterlassen.

    Dabei waren die sich stetig verschlechternde Lage um den hochverschuldeten Evergrande-Konzern und sein drohender Zusammenbruch bis zum heutigen Tag nicht wirklich ein Thema an den globalen Finanzmärkten. Das allerdings hat sich nun schlagartig geändert. Die Aktien in Hongkong befinden sich im freien Fall. Zwar dürfte heute auch die geringe Handelsaktivität zu diesem Ausverkauf beigetragen haben, da in Japan, China und Südkorea die Börsen feiertagsbedingt geschlossen sind. Allerdings verkompliziert die lange Pause in China inmitten all dieser Ereignisse die Angelegenheit nur und macht sie vielleicht noch dramatischer.

    BlackRock, UBS und HSBC gehören zu den größten Inhabern von Evergrande-Anleihen und könnten von einem Ausfall hart getroffen werden. Aber nicht nur das, ein daraus resultierender Abschwung der chinesischen Wirtschaft hätte freilich auch erhebliche Auswirkungen auf die ganze Welt, insbesondere auf die Rohstoffmärkte. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es allerdings sehr schwer, die Folgen einer Pleite des Evergrande-Imperiums abzuschätzen. 

    Die chinesischen Behörden haben allerdings die Banken bereits gewarnt, dass der mit über 300 Milliarden Dollar verschuldete Konzern nicht in der Lage sein wird, die heute fälligen Schulden zu begleichen, aber der eigentliche Test kommt erst später in dieser Woche. Zwei weitere Zinszahlungen für Evergrande-Anleihen sind am Donnerstag fällig, dem Tag, an dem auch China auch aus dem Urlaub zurückkehren wird.  Mit der Fed-Entscheidung dürfte dieser Moment dann wohl der Knackpunkt für die Finanzmärkte werden.




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    Konstantin Oldenburger
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    Seit seiner Ausbildung zum Bankkaufmann beschäftigt sich Konstantin Oldenburger mit den Geschehnissen an den internationalen Finanzmärkten. Der studierte Betriebswirt besitzt einen Händlerschein für den Kassamarkt bei der Deutschen Börse AG. Oldenburger erlebte die Ereignisse rund um die Lehman-Pleite direkt im Handelsraum eines Brokers mit all dem Stress, den Tragödien und dem Verhalten der Marktteilnehmer in einer Extremsituation. Bei der Marktanalyse hat er sich auf die Charttechnik spezialisiert und bedient sich dabei der Elliot-Wellen-Theorie sowie den Fibonacci-Zahlen und Symmetrien, die am Markt auftreten. Insbesondere der Devisenmarkt, aber auch langfristige Trends von Aktien und Indizes stehen auf der Agenda von Konstantin Oldenburger.
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