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     1873  0 Kommentare Wenn europäische Krisenrettung Krisen hervorruft

    Wenn europäische Krisenrettung Krisen hervorruft

    Eigentlich seit der Asien-Krise 1997/1998 ist es mit der Rolle der Politik als nur einem Schiedsrichter in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten vorbei. Und so befindet sich auch die EZB, später auch im Schulterschluss mit der Fiskalpolitik, im Dauer-Kriseneinsatz. Leider jedoch leiteten unüberlegte und maßlose Rettungsaktionen immer wieder die nächste Krise ein.

    Nach der Finanz-, Währungs- und Wirtschaftskrise 1997/1998 in Fernost verhinderten die Notenbanken, dass sich die Weltkonjunktur mit dem Asien-Virus infiziert. Doch waren diese Liquiditätsgaben mitverantwortlich für die spätere Internet-Blase. Nach ihrem Zusammenbruch musste billiges Geld erneut realwirtschaftliche Folgeschäden verhindern. Der Preis dieser großzügigen Rettung war die anschließende Immobilienblase, die schließlich über die Lehman-Pleite eine gewaltige Finanzkrise lostrat. Um bloß keinen Systemcrash zu riskieren, gab die EZB so richtig Vollgas. Allerdings rettete man nicht nur die Konjunktur und Börsen vor dem Super-GAU, sondern ebenso viele Spekulations-Glücksritter, die im neuem Vollrausch auch neue Blasen aufpusteten.

    Als fatale Nebenwirkung wurde in Europa die eiserne Stabilitätsunion eingeschmolzen und als Romanische Schuldenunion neu gegossen. Sparen und solide Staatsfinanzen wollte man den Bevölkerungen in angeschlagenen Euro-Staaten nicht mehr zumuten. Sie tendierten bereits zu extremen Parteien, die die Axt am europäischen Gemeinschaftswerk anlegten. Wäre es z.B. zum Italexit gekommen, wäre die Eurozone zusammengefallen wie ein frisch gebackenes Soufflé, das man plötzlich der Kälte aussetzt. Und so begann der nicht enden wollende Tag der offenen europäischen Tür für ungehemmte Schuldenmacherei. 

    Irgendwann kam die Schuldentragfähigkeit der Euro-Staaten an ihre Grenzen. Doch die Wunderheiler der EZB kannten eine Wundermedizin. Schuldenaufkäufe sind zwar ein hoch toxisches Stabilitätsgift. Doch frisst der Teufel in der Not Fliegen. In der Politik spricht man von „alternativlos“. 

    Die EZB weiß, dass die Anleihenblase längst die Mutter aller Blasen ist. Hinter ihr können sich alle vorherigen Bubbles zusammen mühelos verstecken. Würde sie platzen, machte es Puff, Peng, Paff und unser Finanzsystem ginge in die ewigen Jagdgründe ein. Schon aus diesem Grund wird Europa nie mehr eine normale Geldpolitik erleben können.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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