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    FCA-Wohnmobil-Abgasskandal  463  0 Kommentare Concorde-Reisemobile auf Fiat- und Iveco-Basis im Dieselskandal verstrickt

    Wohnmobile vieler bekannter Freizeitfahrzeughersteller sind vom Abgasskandal betroffen. Auch die Premium-Reisemobile des Herstellers Concorde enthalten möglicherweise abgasmanipulierte Fiat- und Iveco-Dieselmotoren.

    Die Concorde Reisemobile GmbH existiert eigentlich bereits seit 1981, allerdings unter dem Namen SKW GmbH. Erst 2004 kommt es zur Gründung von Concorde, einer der heute wichtigsten deutschen Hersteller von Premium-Reisemobilen. Das Unternehmen produzierte zunächst Wohnwagen, beschränkt sich seit 1985 dann auf den Bau von integrierten, teilintegrierten und Alkoven-Reisemobilen.

    Viele aktuelle Concorde-Wohnmobile setzen auf den Iveco Daily und den Iveco Eurocargo als Basis für Fahrgestell und Motor; frühere Modellvarianten besitzen auch ein Fiat Ducato-Chassis. Da der Autobauer Fiat und seine Schwesterfirma Iveco, die mittlerweile beide zu Fiat Chrysler Automobiles (FCA) gehören, ihre mit unzulässigen Abschalteinrichtungen ausgestatteten Dieselmotoren und Fahrgestelle an zahlreiche Reisemobilhersteller verkauft haben, sind auch Concorde-Freizeitfahrzeuge vor Dieselmanipulationen nicht sicher.

    Grundsätzlich können alle Wohnmobile, die zwischen 2014 und 2019 gebaut wurden und auf einem Fiat Ducato- oder Iveco Daily- oder Eurocargo-Chassis aufbauen, von Abgasmanipulationen betroffen sein. Die Fahrzeuge mit Dieselmotoren der Schadstoffklasse Euro 5 und Euro 6 stoßen weitaus mehr Stickoxide aus als gesetzlich erlaubt und sind demnach nicht zulassungsfähig.

    Von Abgasmanipulationen betroffene Wohnmobil-Dieselmotoren

    Im Zuge der Ermittlungen gegen Iveco und Fiat wurden folgende Fiat- und Iveco-Motoren ermittelt, die unter Verdacht stehen, eine unzulässige Abschalteinrichtung zu enthalten:

    • 1,3 Liter Multijet / 1,3 Liter 16V Multijet
    • 1,6 Liter / 1,6 Liter Multijet
    • 2,0 Liter / 2,0 Liter Multijet
    • 2,2 Liter Multijet II
    • 2,3 Liter / 2,3 Liter Multijet / 2,3 Liter Multijet II
    • 3,0 Liter

    Sowie folgende Light Duty- und Heavy Duty-Motoren, die in Reisemobilen auf Fiat- und Iveco-Basis verbaut sind:

    • 110 Multijet F1AE3481G
    • 115 Multijet 250A1000
    • 150 Multijet F1AE3481D
    • 180 Multijet F1CE3481E

    KBA-Rückruf für F1C-Iveco Daily-Motoren betraf auch Concorde-Luxusliner

    Im Rahmen des Wohnmobil-Dieselskandals hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im April dieses Jahres einen Rückruf veranlasst. Dieser betraf vor allem Premium-Reisemobile namhafter Hersteller wie etwa Dethleffs, Niesmann+Bischoff, Morelo und Concorde. Halter von Fahrzeugen auf Iveco Daily-Basis mit Heavy Duty-Motor und Motorcode F1C aus den Baujahren 2016 bis 2019 sollten für ein Software-Update eine Werkstatt aufsuchen. Es ist absehbar, dass Besitzern von Wohnmobilen mit diesen oder ähnlichen Motoren früher oder später ebenfalls ein Rückruf durch das KBA droht.

    Handelt es sich um einen verpflichtenden Rückruf des KBA, droht dem Halter des Reisemobils die Stilllegung seines Fahrzeugs, wenn er das Software-Update, das die illegale Abschalteinrichtung entfernen soll, nicht installieren lässt. Bei Pkw hat sich gezeigt, dass die Folgen des Updates noch unklar sind, denn einige Halter bemerkten infolge des Werkstattbesuches einen höheren Kraftstoffverbrauch oder Motorprobleme.

    Concorde-Wohnmobile auf Fiat Ducato- und Iveco Daily- oder Eurocargo-Basis

    Als Basisfahrzeuge für die aktuellen Concorde-Wohnmobilbaureihen dienen der Mercedes-Benz Atego und Actros, MAN TGL sowie der Iveco Daily und Eurocargo. Ältere, um 2014 gebaute Concorde Credo-Modelle können auch auf einem Fiat Ducato-Chassis (etwa 781 L oder 831 M) gebaut sein. Bei manchen Baureihen, wie etwa der Cruiser- oder der neuen Liner-Baureihe, kann der Kunde zwischen unterschiedlichen Fahrgestellen wählen.

    Concorde-Wohnmobile der Centurion-Baureihe sind für gewöhnlich mit Mercedes-Benz Actros-Chassis ausgestattet. Einige Grundrisse ab dem Baujahr 2020 basieren jedoch auch auf dem Iveco Daily, wie etwa Concorde Centurion 860 LI, 910 LI oder 910 MI. Laut derzeitigem Stand der Ermittlungen manipulieren neuere Dieselmotoren mit den Abgasnormen Euro 6d und Euro 6d Temp die Abgasreinigung jedoch nicht.

    Concorde-Reisemobilbaureihen

    auf Fiat- oder Iveco-Basis

    Concorde-Modellvarianten

    Concorde CARVER Daily

    z.B. 791 H, 791 L, 791 RL, 840 L, 841 M, 844 L, 846 L, 890 RRL, 891 M, 894 L, 894 M, 896 L

    Concorde CHARISMA Daily

    z.B. 850 L, 900 L, 900 LS, 900 M, 905 L, 920 G

    Concorde CREDO Daily & Ducato

    z.B. 761 H, 781 L, 790 H, 791 L, 831 M, 840 L, 841 L, 841 M, 890 L

    Concorde CRUISER Daily & Eurocargo

    z.B. 791 RL, 890 L, 890 LR, 891 HSR, 894 LR, 900 RRL

    Möglichkeiten für betroffene Fahrzeughalter im Wohnmobil-Abgasskandal

    Verbraucher, die im Besitz eines Reisemobils mit einer illegalen Abschalteinrichtung sind, haben einen Anspruch auf Schadensersatz oder eine Entschädigung. Verschiedene Urteile vom Bundesgerichtshof, Oberlandesgerichten und Landesgerichten im Pkw-Dieselskandal zeigen, dass auch Halter abgasmanipulierter Wohnmobile sich gegen die Motorenhersteller wehren können.

    Dank eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes, ist es Kunden ausländischer Fahrzeughersteller, wie Fiat und Iveco, sogar möglich, die Autobauer in dem Land zu verklagen, in dem das manipulierte Fahrzeug gekauft wurde. Nach erfolgreicher Klage gegen FCA kann der Wohnmobilhalter sein Fahrzeug in der Regel an den Hersteller zurückgeben, der ihm dann den Kaufpreis abzüglich einer Nutzungsentschädigung erstattet.

    Alternativ besteht die Option, das Reisemobil zu behalten und eine Entschädigungszahlung, die bei 20 bis 25 Prozent des Kaufpreises liegt, einzufordern. Der Hersteller wird in diesem Fall dazu verurteilt, den Kaufpreis zu mindern, sodass der Käufer einen Teil des Kaufpreises erstattet bekommt.

    Concorde-Wohnmobilbesitzer mit Fiat- oder Iveco-Motor sollten sich anwaltlich beraten lassen

    Wenn Sie in Besitz eines möglicherweise abgasmanipulierten Concorde-Reisemobils mit Fiat- oder Iveco-Fahrgestell sind, sollten Sie sich juristisch beraten lassen. Die Kanzlei VON RUEDEN hat sich auf den Abgasskandal spezialisiert und bietet Betroffenen eine kostenfreie Erstberatung an. In dieser wird einer unserer Rechtsanwälte prüfen, ob Ihr Camper im Wohnmobil-Dieselskandal verwickelt ist und Ihnen unverbindlich rechtliche Möglichkeiten aufzeigen. Die VON RUEDEN-Anwälte haben bereits mehr als 14.000 Mandanten gegen die Autobauer vertreten. Rufen Sie uns gerne unter der 030 – 200 590 770 an oder schicken Sie uns eine E-Mail an info@rueden.de.


    Johannes von Rüden
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    Johannes von Rüden ist Rechtsanwalt und Gründungspartner der Kanzlei VON RUEDEN. Die Verbraucherschutzkanzlei ist auf Verfahren im Abgasskandal spezialisiert. Daneben bearbeitet die Kanzlei vor allem Verfahren aus dem Bank- und Kapitalmarktrecht, dem Verkehrs- und Arbeitsrecht. Sie wird häufig von Medien zitiert. Die mehr als 16 Rechtsanwälte der Kanzlei VON RUEDEN stehen oft als kompetente Ansprechpartner für Medien zur Verfügung. Sie betreibt unter rueden.de/blog einen Newsblog. Johannes von Rüden verfügt über mehr als 10 Jahre Berufserfahrung. Weitere Informationen unter rueden.de
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    Verfasst von Johannes von Rüden
    FCA-Wohnmobil-Abgasskandal Concorde-Reisemobile auf Fiat- und Iveco-Basis im Dieselskandal verstrickt Wohnmobile vieler bekannter Freizeitfahrzeughersteller sind vom Abgasskandal betroffen. Auch die Premium-Reisemobile des Herstellers Concorde enthalten möglicherweise abgasmanipulierte Fiat- und Iveco-Dieselmotoren.

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