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    TubeSolar AG  119  0 Kommentare „Wir können ab 2022 durchstarten“ – Exklusivinterview


    Die TubeSolar AG (ISIN: DE000A2PXQD4) ist ein Microcap, der erst in 2022 möglicherweise den Break-even erreichen könnte. Umsätze nenneswerter Grössenordnung sind erst in 2022 zu erwarten. Der Ansatz der Tubesolar und der „Stallgeruch“ machen die Story spannend: Die TubeSolar AG hat als Spin-off die Laborfertigung von OSRAM/LEDVANCE in Augsburg übernommen und die Patente von LEDVANCE und Frau Dr. Vesselinka Petrova-Koch erworben. Die TubeSolar AG nutzt diese patentgeschützte Technologie seit 2019 zur Entwicklung und Herstellung von Photovoltaik-Dünnschicht-Röhren, die zu Modulen zusammengefügt werden und deren Eigenschaften gegenüber herkömmlichen Solarmodulen zusätzliche Einsatzgelegenheiten in der Solarstromerzeugung ermöglichen. Agrarflächen können so weiterhin zum Anbau genutzt werden und gleichzeitig zur Stromerzeugung, während gleichzeitig die Beschattung der Kulturen Wasserbedarf und Schäden durch zuviel Sonne verhindert. Und Dachbegrünung plus Stromerzeugung sind auhc kein Gegensatz mehr. Frühes Stadium, aber durchaus mit Charme.

    Mit innovativen Solarmodulen will die Augsburger TubeSolar AG (ISIN: DE000A2PXQD4) ab 2022 in den Bereichen Agri-Photovoltaik und Dachsolaranlagen durchstarten. „Wir haben die technische Lösung für eine Doppelnutzung von Agrarflächen entwickelt. Und auf Gründächern bilden unsere Module die perfekte Symbiose. Bei begrünten Dachflächen ergibt sich allein für den deutschen Markt ein jährliches Marktpotenzial von ca. 200 Megawatt“, erläutert TubeSolar-Vorstand Jürgen Gallina im Exklusivgespräch mit dem Nebenwerte-Magazin.

    Sein Vorstandskollege Reiner Egner verweist auf die jüngste Kooperation mit Ascent Solar: „Das ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Serienfertigung und sichert unser zukünftiges Wachstum. Bereits jetzt gestaltet sich die Nachfrage sehr positiv. Die Dynamik des Marktes ist enorm.“

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    Herr Gallina, die TubeSolar AG bietet innovative Lösungen im Bereich Agri-Photovoltaik an. Könnten Sie unseren Lesern bitte Ihre Technologie kurz vorstellen?

    Jürgen Gallina: Wir haben die technische Lösung für eine Doppelnutzung von Agrarflächen entwickelt. Röhren, die man sich in der Dimension wie Leuchtstoffröhren vorstellen kann, setzen wir mit einem gewissen Abstand in einem Rahmen zu flachen Modulen zusammen. Diese Module hängen flächendeckend drei bis acht Meter über den Agrarflächen, lassen Licht und Regenwasser durch, dienen als Hagelschutz und verringern die Bodenerosion erheblich. Das ermöglicht die vorteilhafte Kombination aus Energiegewinnung durch Sonnenlicht und den Erhalt knapper werdender Bodenflächen für die Landwirtschaft.

    Der Wirkungsgrad Ihrer Module ist niedriger als der herkömmlicher Flachmodule. Welche Vorteile stehen diesem Nachteil gegenüber?

    Jürgen Gallina: Unsere Module lassen absichtlich Sonnenlicht durch und können somit diesen Teil der Sonneneinstrahlung nicht für die Stromgewinnung nutzen. Gegenüber den herkömmlichen Modulen müssen unsere Module nicht schräg bzw. zur Sonne ausgerichtet montiert werden und können dadurch direkt aneinandergesetzt werden. D. h. es entstehen keine Solarmodulreihen, vielmehr wird die Fläche eines Solarfeldes flächendeckend überspannt und kann somit ähnliche Stromerträge erzielen wie Solarfelder, die mit herkömmlichen Solarmodulen bestückt sind.

    Ein weiterer Vorteil ist der durch die Röhrenform bedingte relativ gleichmäßige Stromertrag über den Tag verteilt. Dies lässt sich mit den herkömmlichen Modulen nur durch ein aufwendiges Trackingsystem oder eine Ost-/West-Aufständerung realisieren.

    Wann planen Sie die Markteinführung?

    Jürgen Gallina: Im ersten Quartal 2022 erhalten wir die Sondermaschinen für unsere erste automatisierte Fertigungslinie und beginnen mit dem Einfahren. Daraufhin kann im kommenden Jahr die Markteinführung und die Auslieferung an die Kunden starten. Anschließend werden wir unsere Produktionskapazitäten sukzessive ausweiten.

    Herr Egner, mit Ihren Lösungen können Sie den Zielkonflikt knapper werdender Bodenflächen mit dem Trend zu alternativen Energiequellen auflösen. Dementsprechend groß müsste die Nachfrage aus dem Markt sein?

    Reiner Egner: In der Tat gestaltet sich die Nachfrage nach Agri-Photovoltaik bereits jetzt sehr positiv. Dies hat auch die diesjährige Intersolar nachhaltig dokumentiert. Wenn nunmehr die politischen Rahmenbedingen geschaffen werden, bin ich sehr zuversichtlich, dass die Agri-Photovoltaik künftig einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten wird.

    Herr Gallina, ein weiterer Anwendungsbereich ist die Dachbegrünung von Gewerbeflächen. Welche Vorteile bieten Sie hier?

    Jürgen Gallina: Der Klimawandel stellt Städte weltweit vor erhebliche Herausforderungen, wie z. B. städtische Hitzeinseln, lokale Starkregenereignisse und die zurückgehende Biodiversität. Ein Teil der Lösung für gesunde innerstädtische Ökosysteme ist die vermehrte Begrünung von Dächern. Das Substrat und die Pflanzen auf den Dächern wirken Sommer wie Winter isolierend, filtern Feinstaub, binden CO2 und puffern zur Entlastung der Kanalisation Regenwasser.

    Unsere Module sind auf Gründächern die ideale Ergänzung. Die Pflanzen werden vor zu hoher Sonneneinstrahlung und dadurch Austrocknung geschützt, bekommen flächendeckend Licht und Wasser und zusätzlich wird Strom produziert – eine perfekte Symbiose. Unsere leichten Module bieten zudem gewichtsspezifische Statikvorteile sowie eine deutlich geringere Wind-Angriffsfläche, wodurch die Aufständerung kleiner dimensioniert werden kann.

    Welche Rolle spielt hierbei Ihre Kooperation mit dem Systemhersteller ZinCo?

    Jürgen Gallina: Um Zugang zu diesem Markt zu erhalten, haben wir mit der deutschen Firma ZinCo GmbH eine weitreichende Kooperation geschlossen. ZinCo gehört als eines der weltweit führenden Unternehmen seit über 30 Jahren zu den Pionieren und Impulsgebern für Dachbegrünung. Gemeinsam können wir potenziellen Kunden völlig neue Lösungen für Dach-Solaranlagen anbieten.

    Welche Wachstumsmöglichkeiten sehen Sie bei Dachsolaranlagen? Oder wird dieser Bereich nur eine untergeordnete Rolle im Vergleich zur Agri-Photovoltaik spielen?

    Jürgen Gallina: In Deutschland werden bereits jetzt pro Jahr ca. 7 Millionen Quadratmeter Dachflächen begrünt. Daraus ergibt sich allein für den deutschen Markt ein jährliches Marktpotenzial von ca. 200 Megawatt. Gründach-Photovoltaik ist ein Wachstumsmarkt und unsere Module eignen sich bei der Kombination Gründach und Photovoltaik besonders gut. Daher wird dieser Bereich für uns eine große Rolle spielen. Mit den beiden Standbeinen Agri-Photovoltaik und Dachsolaranlagen sind wir für das künftige Marktwachstum optimal aufgestellt.

    Herr Egner, zuletzt haben Sie den Abschluss einer Kooperation mit Ascent Solar gemeldet. Damit wollen Sie sich den Zugriff auf hochwertigen Dünnschichtfolien sichern. Wie soll die Zusammenarbeit im Detail aussehen?

    Reiner Egner: Durch die Beteiligung an der Ascent Solar haben wir uns vorausschauend die notwendigen Liefermengen an hochwertigen Dünnschichtfolien gemäß unserer Planung gesichert. Ascent Solar bietet uns mit das beste Material, das zurzeit für unsere TubeSolar Röhren-Module weltweit zur Verfügung steht. Die nun geschlossene Kooperation präzisiert die Zusammenarbeit hinsichtlich Hochskalierung der Liefermengen sowie eine klare Definition des Zielpreises und Maßnahmen zur Steigerung des Wirkungsgrades der Solarzellen.

    Ascent Solar und TubeSolar werden zum Aufbau einer Produktion von flexiblen Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS)-Photovoltaik-Zellen in Deutschland ein gemeinsames Tochterunternehmen gründen, das die PV-Folien langfristig exklusiv an TubeSolar liefern wird. Mit dieser Kooperation haben wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Serienfertigung erreicht. Das sichert unser zukünftiges Wachstum.

    Bis Ende 2022 wollen Sie die Produktion auf 20 MWh hochfahren. Ist die Finanzierung dieses ersten Etappenziels bereits gesichert?

    Reiner Egner: Durch die durchgeführten Kapitalerhöhungen, das Engagement der Hauptaktionäre sowie die Förderung durch den Freistaat Bayern ist die Finanzierung dieses Etappenziels gesichert. Wir können die Produktion wie geplant hochfahren und ab 2022 durchstarten.

    Ihr mittelfristiger Plan sieht einen Ausbau der Produktionskapazitäten auf 250 MWh vor. First-Berlin-Analyst Carsten von Blumenthal traut Ihnen in den nächsten fünf Jahren einen Umsatzanstieg auf 162 Mio. Euro zu – eine realistische Größenordnung aus Ihrer Sicht?

    Reiner Egner: Die Resonanz des Marktes sowohl bei Industrie- und Gewerbedächern als auch die Nachfrage im Bereich Agri-Photovoltaik geben uns Rückenwind für die kommenden Jahre. Die Annahmen, auf denen die Schätzungen von First Berlin beruhen, sind durchaus nachvollziehbar und realistisch. Die Dynamik des Marktes ist enorm. Unser Anspruch ist es, der hohen Nachfrage in den kommenden Jahren gerecht zu werden.

    Herr Egner, Herr Gallina, vielen Dank für das Interview.


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