Starkes US-Wachstum zieht Aktienmärkte nach oben
Es ist eine verzwickte Situation, in der sich die Anleger derzeit befinden.
Es ist eine verzwickte Situation, in der sich die Anleger derzeit befinden. Einerseits zeigen die Frühindikatoren unter den Konjunkturdaten an, dass die wirtschaftlichen Probleme durch die gestörten Lieferketten noch nicht gelöst sind und sich die Aussichten für die deutsche und auch die europäische Wirtschaft sogar weiter eintrüben. Andererseits befinden sich die Aktienkurse aber derzeit wieder auf dem Weg nach oben.
Torsten Ewert hat dies vorgestern damit begründet, dass „die Investoren nach dem 3. Quartal jedes Jahres ihre Blicke nicht nur drei oder sechs Monate nach vorne richten, sondern auf das gesamte folgende Jahr, also fast 15 Monate“. Und man geht davon aus, dass die aktuellen Probleme im kommenden Jahr gelöst sind. Ich zähle mich durchaus dazu, denn auch ich gehe davon aus, dass der aktuelle Flaschenhals auf absehbare Zeit überwunden sein wird.
Die Börse – ein Tummelplatz für sehr verschiedene Individuen
Es gilt dabei lediglich zu beachten, dass es nicht „DIE Investoren“ gibt. Es gibt auch nicht DIE Anleger oder DIE Trader. Denn diese Formulierung, die auch ich durchaus gerne verwende, suggeriert, dass es sich jeweils um eine homogene Gruppe handelt, die einheitlich agiert. Das ist aber leider keineswegs der Fall. Stattdessen haben wir es an der Börse mit sehr vielen Einzelentscheidungen zu tun, bei denen Investoren, Anleger und Trader aus sehr unterschiedlichen Perspektiven auf den Markt blicken, mit unterschiedlichen Zielen, Vorstellungen und Meinungen.
Derzeit scheint der Mehrzahl der Investoren, Anleger und Trader zu der Erkenntnis gekommen zu sein, dass die Aktienmärkte in 15 Monaten höher stehen als aktuell. Denn aktuell sind die kaufwilligen Anleger offensichtlich bereit, zu aktuellen Kursen in den Markt zu gehen, was die Kurse weiter nach oben treibt.
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Doch die Stimmung kann sich sehr schnell wieder drehen. Und sicherlich werden einige Anleger nicht schon ganze 15 Monate in die Zukunft blicken. Denn wie Torsten Ewert vorgestern auch schrieb, richten viele Investoren gewöhnlich ihren Blick „nur“ drei oder sechs Monate nach vorne. Womöglich gehen daher aktuell auch einige Marktteilnehmer davon aus, dass es zwischenzeitlich noch einmal zu fallenden Kursen kommt. Und warum sollten eher kurzfristig orientierter Trader dann jetzt bereits auf steigende Kurse setzen, wenn bei einem späteren Einstieg womöglich höhere Renditen erzielt werden können?!
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