Marktkommentar
Prof. Dr. Bernd Meyer (Berenberg): Aktienmarkt ist wieder anfälliger
Potenzielle Stolpersteine sind u.a. die straffere Geldpolitik der Zentralbanken und die weitere Entwicklung Chinas.
01.11.2021 -
Aktueller Marktkommentar
Die Anlegerstimmung ist dank neuer Allzeithochs im S&P 500 und einer erfreulichen Q3-Berichtssaison jüngst deutlich gestiegen. In der wöchentlich stattfindenden AAII-Umfrage übertreffen die
Bullen die Bären nun schon die zweite Woche infolge um mehr als 10 Prozentpunkte. Zeitgleich scheinen Anleger auch Put-Optionen auf den S&P 500 aufgelöst zu haben, während systematische
Strategien wegen der gefallenen Volatilität und des positiven Momentums ihre Aktienquote erhöht haben. Der Aktienmarkt ist also jüngst wieder etwas anfälliger geworden. Wir rechnen jedoch nach wie
vor nicht mit einer größeren Korrektur in diesem Kalenderjahr, da der Aktienmarkt gut durch Zuflüsse, Aktienrückkaufprogramme und der Alternativlosigkeit unterstützt bleibt. Das nächste Jahr dürfte
hingegen anspruchsvoller für Anleger werden. Potenzielle Stolpersteine sind u.a. die straffere Geldpolitik der Zentralbanken, die weitere Entwicklung Chinas, weniger stark steigende
Unternehmensgewinne und die US-Zwischenwahlen.
Kurzfristiger Ausblick
Das Gros der S&P 500-Unternehmen wird in den nächsten zwei Wochen die Q3- Berichtssaison abgeschlossen haben. Danach dürften die Aktienrückkäufe der USUnternehmen wieder an Fahrt gewinnen. Vom
1. bis 12. November findet die UNKlimakonferenz statt. Am 3. November trifft sich die Fed zur monatlichen Sitzung. Die Tapering-Diskussion und der Zinsausblick aufgrund der anhaltend hohen
Inflationswerte dürften im Mittelpunkt stehen. Am 4. November tagt die Bank of England und die OPEC wird die Förderquoten für Dezember bekanntgeben. Heute stehen die Oktober-Einkaufsmanagerindizes
(PMIs) der Industrie für Eurozonenländer und die USA (ISM) an. Der Services-PMI (Okt.) von China, einiger Eurozonenländer und den USA sowie die US-Auftragseingänge (Sep.) folgen am Mittwoch.
Industrieproduktionsdaten (Sep.) für Deutschland und Frankreich sowie die US-Arbeitsmarktdaten (Okt.) werden am Freitag veröffentlicht. Der ZEW-Index (Nov.) und das US-Verbrauchervertrauen (Nov.)
folgen nächste Woche.
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