Omikron – oh, Inflation
Obwohl die Corona-Fallzahlen schon seit geraumer Zeit durch die Decke schießen – vor allem in Europa –, reagierten die Börsen erst darauf, nachdem eine neue, vermeintlich gefährlichere Variante des Corona-Virus ...
Obwohl die Corona-Fallzahlen schon seit geraumer Zeit durch die Decke schießen – vor allem in Europa –, reagierten die Börsen erst darauf, nachdem eine neue, vermeintlich gefährlichere Variante des Corona-Virus entdeckt wurde. Dieser kurzfristige Effekt überlagert das Thema „Inflation“, was sich langfristig als viel größere Belastung erweisen könnte, als ein neuer Corona-Ausbruch.
Trotz Anflug von Panik: Die Corona-Reflexe funktionieren noch!
Natürlich könnte es sein, dass die Aktienmärkte nun nicht nur in eine größere Korrektur übergehen, sondern sogar in einen längerfristigen Abwärtstrend. Zum Beispiel, weil Corona die Wirtschaft wieder in eine Rezession führt, die länger anhält. Doch deswegen muss sich das Thema Inflation nicht erledigen – Stichwort „Stagflation“.
Allerdings halte ich eine hartnäckige Abwärtsbewegung wegen Corona vorerst noch für unwahrscheinlich. Der Grund: Corona ist inzwischen für die Aktienmärkte ein „alter Hut“. Zwar löste die Meldung über die neue Virusvariante B.1.1.529, die inzwischen Omikron getauft wurde, eine leichte Panikreaktion an den Börsen aus, weil sie aufgrund ihrer vielen Mutationen gefährlicher erscheint. Aber inzwischen klingen die Berichte schon wieder moderater.
Und die Aktienmärkte haben bereits am Freitag, dem „Paniktag“ gezeigt, dass die erlernten Reflexe noch funktionieren. So gab es zwar insgesamt einen kräftigen Rückschlag, aber dabei waren vor allem die typischen Pandemie-Verlierer betroffen, z.B. aus der Reisebranche. Dagegen legten Unternehmen kräftig zu, die von den Untersuchungen profitieren, die bei der neuen Variante fällig werden, z.B. Laborausrüster.
Corona-Routine von Wirtschaft und Börse
Und der Impfstoffhersteller BioNTech haussierte am Freitag zwischenzeitlich sogar um mehr als 22 %, als die Nachricht über die Ticker lief, dass das Unternehmen die neue Virusvariante bereits prüfe und zusammen mit dem Partner Pfizer bereitsteht, den Impfstoff innerhalb weniger Wochen anzupassen und neue Chargen auszuliefern.
Lesen Sie auch
Und auch die Wirtschaft hat längst eine gewisse Routine, um auf einen erneuten Ausbruch angemessen zu reagieren. Daher erscheint es mir wenig wahrscheinlich, dass Corona Wirtschaft und Börse nochmals derart in die Knie zwingt, wie es im vergangenen Jahr geschah. Im Gegenteil: Ich rechne sogar damit, dass die Anleger ihrer Erfahrungen aus 2020 nutzen, um rechtzeitig auf die Pandemiegewinner bzw. die Erholung der Pandemieverlierer zu setzen. Oder haben Sie am Wochenende noch nicht nachgesehen, welche Aktien besonders stark zurückgeworfen wurden, bei denen sich langfristig ein Einstieg lohnt?
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
ANZEIGE
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
Lesen Sie das Buch von Sven Weisenhaus*:
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
ANZEIGE