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     101  0 Kommentare Das Anti-China-Programm / Kommentar zur EU-Investitionsoffensive in den Schwellenländern von Andreas Heitker

    Frankfurt/Main (ots) - Die chinesische Regierung hat es in der zurückliegenden
    Dekade äußerst geschickt verstanden, mit vollen Händen Kredite, Investitionen
    und Arbeitskräfte in strategisch interessanten Ländern zu verteilen. Immer ging
    es um künftige Absatzmärkte, vor allem aber um den Zugang zu Rohstoffen.
    "Straßen gegen Rohstoffe" lautete immer wieder der Deal. In Südafrika, Kenia,
    Kongo, Algerien und vielen anderen Ländern des Kontinents. In Asien vor der
    Haustür. Und selbst Europa war vor der chinesischen Expansion nicht sicher. Und
    die EU? Sie hatte dem lange nichts entgegenzusetzen und verlor global immer mehr
    an Einfluss. Die im Zuge der Corona-Pandemie aufgetretenen Störungen in den
    Lieferketten haben nicht nur, aber auch damit zu tun.

    Dass die EU jetzt endlich eine Antwort und mit 300 Mrd. Euro in den nächsten
    Jahren auch ein angemessenes Finanzierungsvolumen gefunden hat, ist daher nur zu
    begrüßen. Mit ihrer neuen Konnektivitätsstrategie will die Union der 27 den
    Schwellenländern Alternativen bieten - die aber im Gegensatz zu den
    Peking-Offerten garniert sind mit Transparenz, guter Governance, hohen
    Arbeitsschutz- und Umweltstandards, der Beteiligung der Privatwirtschaft sowie
    nachhaltigen Gewinnen vor Ort. Es geht um Kooperationen und nicht um neue
    Abhängigkeiten. Bernd Lange, Chef des Handelsausschusses im EU-Parlament,
    brachte das schön auf den Punkt: "Anstatt Staaten ein Angebot zu machen, das sie
    nicht ablehnen können, wollen wir ihnen als EU eines machen, das sie nicht
    ablehnen wollen."

    Angesichts der in der EU-Haushaltsperiode 2014 bis 2020 für
    Konnektivitätsprojekte ausgegebenen 9,6 Mrd. Euro ist die jetzt bis 2027
    aufgerufene Summe von 300 Mrd. Euro geradezu revolutionär. Und dies gilt umso
    mehr, als es vor wenigen Wochen noch so ausgesehen hatte, als würde die
    EU-Kommission das Global-Gateway-Projekt grandios an die Wand fahren und mal
    wieder spektakulär an ihren eigenen geopolitischen Ambitionen scheitern. Da war
    der Europäische Auswärtige Dienst, der Urheber der Strategie, schon ausgebootet
    worden, innerhalb der Generaldirektionen der Kommission gab es ein ineffektives
    Gerangel um Zuständigkeiten und Geld. Und am Ende lag ein Entwurf mit geplanten
    Investitionen von 40 Mrd. Euro vor. Viel zu reißen wäre damit nicht gewesen.

    Die nun vorgelegten Nachbesserungen überzeugen aber sogar die kritischen
    China-Experten aus dem Rat und dem EU-Parlament. Und das ist ein gutes Zeichen.
    Auf an die Umsetzung.

    Pressekontakt:

    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069--2732-0
    www.boersen-zeitung.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30377/5088329
    OTS: Börsen-Zeitung




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