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    Marktkommentar  113  0 Kommentare Patrick Picenoni (CONREN): Makro-Risiken eher abwärtsgerichtet

    Die weiterhin expansive Geld- und Fiskalpolitik sollte verhindern, dass die Wirtschaft in eine Rezession fällt.

    02.12.2021 -

    Welche Themen bestimmen aktuell das Marktgeschehen?   

    US-Präsident Biden unterzeichnete Mitte November das lang antizipierte Infrastrukturfördergesetz (USD 1.75 Bio. Fiskalausgaben). Die Maßnahme soll Arbeitsplätze im ganzen Land schaffen, indem Milliarden von Dollar an staatliche und lokale Regierungen verteilt werden, um bröckelnde Brücken und Straßen zu reparieren und den Breitband-Internetzugang für Millionen von Amerikanern zu erweitern

    Die steigende Inflation und das Risiko einer Ausweitung der COVID-19-Beschränkungen werden die wirtschaftliche Dynamik in Europa im letzten Quartal des Jahres bremsen. Nichtsdestotrotz ist das konjunkturelle Momentum nach wie vor robust. PMIs: Markit meldet für die Eurozone im November eine "solide Ausweitung der Auftragseingänge", wobei der Auftragseingang im Dienstleistungssektor ebenfalls "deutlich" gestiegen ist.

    Das anhaltende Wachstum findet insb. in Frankreich, Italien und Spanien statt, die (bisher) weniger von der Winterinfektionswelle betroffen sind. Sollte Deutschland eine nationale Sperre verhängen, müssten die Prognosen für das BIP der Eurozone für das vierte Quartal wahrscheinlich nach unten revidiert werden. Aus zwei Gründen dürften die Auswirkungen jedoch begrenzt sein: (1) von Welle zu Welle hat sich der wirtschaftliche Schaden, der durch einen Anstieg der Infektionen und durch die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung verursacht wurde, verringert. In der ersten Welle der Pandemie brach das BIP der Eurozone in zwei Quartalen um 15 % ein. In der darauffolgenden Winterwelle 2020/2021, in der die Infektionsraten und die Zahl der Todesfälle noch höher waren als in der ersten Welle, sank das BIP der Eurozone nur noch um insgesamt 0.7%, ausgehend von einer etwas niedrigeren Basis. (2) positive konjunkturelle Lage, d.h. sobald die Beschränkungen gelockert werden, werden die Konsumenten ihre Ausgaben wahrscheinlich wieder stark erhöhen, wie sie es nach früheren Infektionswellen getan haben. In diesem Fall könnte Kerneuropa einen unerwartet starken Rückgang der Wirtschaftstätigkeit Ende 2021 im Laufe der ersten beiden Quartale des Jahres 2022 wahrscheinlich wieder aufholen.

    Fazit:

    Kurzfristig sind die Makro-Risiken zwar eher abwärtsgerichtet. Die weiterhin expansive Geld- und Fiskalpolitik sollte jedoch verhindern, dass die Wirtschaft in eine Rezession fällt.

    Aus Börsen-Perspektive kann folgendes festgehalten werden:

    Ende November hat die Volatilität stark zugenommen. Seit die WHO vor dem Auftreten eines neuen Covid-Stammes mit einer besorgniserregenden Anzahl von Mutationen gewarnt hat, welcher zuerst in Südafrika entdeckt wurde (später "Omicron" genannt und der vermutlich ansteckender ist als sein Delta-Pendant), ist das Schreckgespenst einer Wiederholung des Alptraums von 2020 wieder aufgetaucht, ohne dass die Anleger die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen erkennen konnten. Die Situation, in der wir uns heute befinden, unterscheidet sich jedoch erheblich von der Situation im Jahr 2020, da Impfstoffe und Therapeutika es den Volkswirtschaften (insbesondere in den Industrieländern) ermöglicht haben, trotz der verschiedenen nachfolgenden Infektionswellen die Wirtschaftstätigkeit aufrechtzuerhalten. Nichtsdestotrotz wird die Stimmung an den Märkten kurzfristig volatil bleiben. Wir gehen davon aus, dass die führenden Large-Cap-Wachstumsunternehmen im aktuellen Umfeld steigender Volatilitäten und sinkender Anleiherenditen eine vergleichsweise hohe Widerstandsfähigkeit zeigen werden. Auf der anderen Seite werden in einem unsicheren Umfeld v.a. Staatsanleihen am langen Ende der Kurve weiter profitieren (hohe Nachfrage der Investoren nach Sicherheit).

    Fazit:

    Es ist gut möglich, dass die Märkte im Zuge erhöhter Angst im Zusammenhang mit neuen Virus-Varianten kurzfristig etwas weiter nachgeben. Insgesamt jedoch bleibt das technische Bild für Aktien positiv: „TINA und FOMO“, aber auch konjunkturell-fundamentale Faktoren, unterstützen weiterhin die Märkte.

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