Tesla, Apple, Amazon – Korrektur der FAANG’s - Seite 2
Dennoch sieht Ricardo Evangelista, Senior Analyst bei ActivTrades, Risiken am Aktienmarkt durch das sogenannte Tapering: „Sollten im Sommer die Anleihekäufe der Fed auslaufen, fällt eine wichtige Stütze der bisherigen Rally an den Aktienmärkten weg.“ Spätestens dann dürfte es wieder ruppiger werden, wie die Vergangenheit zeigt. „Schärfere Korrekturen von 15 Prozent und mehr gab es am US-Aktienmarkt in den vergangenen Jahren nur, wenn kein Anleihekaufprogramm der Fed aktiv war“, ergänzt Evangelista.
Auf die Volatilität achten
Von den großen Einflussfaktoren bleiben die Unternehmensgewinne, um weiter steigende Kurse zu rechtfertigen. In den USA liegen die Margen im Bereich historischer Höchststände. Was sich positiv liest, ist eher negativ, denn von ähnlichen Niveaus aus ging fast immer abwärts. Damit sollte sich die Dynamik der Unternehmensgewinne eher abschwächen, was angesichts der nach wie vor ambitionierten Aktienmarktbewertung nicht wirklich viel Fantasie aufkommen lässt. Ob Wachstums- oder Substanzwerte die Oberhand behalten, bleibt eine Frage der Zinsen. „Steigende Renditen sind in der Regel Gift für die in den Indizes hochgewichteten Technologie-Aktien“, meint Gil Shapira, Chefstratege beim Broker eToro.
Bleibt Corona als unliebsamer Gegenspieler. Materialengpässe, Lieferunterbrechungen und vorsichtigere Investitionen bei den Unternehmen sind nicht das, was Börsianer hören möchten. Volatilität wird es daher 2022 geben – und das ist der Motor des Depots. „Die Kursreaktion nach Thanksgiving hat im Übrigen gezeigt, dass Investoren bei Angst doch in Gold und Absicherung flüchten während Bitcoin oder andere Kryptos heftig an Boden verlieren“, fügt Analyst Molnar an.
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Bitcoin und Co. sind also eine hoch volatile Anlageklasse und kein sicherer Hafen, da gibt es nichts zu beschönigen. Wenn Ängste bei Aktien dominieren, heißt es mutig sein. Denn Mut wurde bisher an der Börse immer belohnt und Gier bestraft. Der Black Friday 2021 hat zumindest mal kräftigen Angstaufschlag und einen merklich reduzierten DAX gebracht. Bei Einzelaktien gab es Titel mit starker Marke zum Rabattkurs – Visa, Booking.com, Starbucks oder Airbus sind nur vier Beispiele.