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    IT-Fachkräftemangel hemmt laut EU-Digitalindex die Digitalisierung

    Im Rahmen des Digital Economy and Society Index erhebt die EU in den Bereichen Humankapital, Breitbandanbindung, Integration digitaler Technik in Unternehmen und digitale öffentliche Dienste den Status ihrer Staaten.

    Laut der letzten Ausgabe des DESI erzielten alle Staaten Fortschritte. Es gibt jedoch eine große digitale Spaltung zwischen den Spitzenreitern in Skandinavien und den Schlusslichtern Bulgarien und Rumänien.

    Digitale Kompetenzen

    Im Mittel verfügen 56 Prozent der Bevölkerung der EU-Mitgliedsstaaten über grundlegende digitale Kompetenzen. Gemeint ist damit etwa die Nutzung einer Suchmaschine wie Google. Die Anzahl der Fachkräfte in der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) lag im Jahr 2020 bei 8,4 Millionen Menschen, 2019 waren es noch 7,8 Millionen.

    Trotz der deutlich höheren Anzahl an Fachkräften läuft der digitale Umbau Unternehmen in vielen EU-Ländern sehr langsam ab. Dies liegt laut der Studie an „einem Mangel an Beschäftigten mit fortgeschrittenen digitalen Kompetenzen“. Mehr als die Hälfte (55 %) der Unternehmen berichtet von Schwierigkeiten bei der Suche nach IT-Spezialisten.

    Bessere Ausbildungsangebote und Berufsmöglichkeiten

    Die Brüsseler Regierungsinstitution fordert daher, dass „die Ausbildungsangebote und Berufsmöglichkeiten verbessert werden müssen“. Ansonsten kann die „digitale Dekade“ laut den Autoren des Berichts nicht erreicht werden. Diese sieht unter anderem vor, dass bis 2030 ein Großteil (80 %) der Bevölkerung grundlegende digitale Fertigkeiten haben und dass es in der EU mindestens 20 Millionen IKT-Fachkräfte gibt.

    Informations- und Kommunikationstechnologien mit geringem Frauenanteil

    Wie der gleichzeitig erschienene „Fortschrittsanzeiger für Frauen im Digitalen“ zeigt, gibt es noch immer starke geschlechtsspezifische Unterschiede bei IKT-Fachkräften. Frauen haben bei Absolventen der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) nur einen Anteil von einem Drittel. Bei ITK-Fachkräften ist ein noch kleinerer Teil (19 % weiblich).

    Dies trifft auch auf Deutschland zu, dass in der Indexrangliste im Mittelfeld (Position 11) lag. Bei den anderen Indikatoren im Bereich Humankapital schneidet die Bundesrepublik hingegen überdurchschnittlich gut ab. Grundlegende digitale Kompetenzen sind zum Beispiel in der Bevölkerung sehr weitverbreitet.

    Integration der Digitaltechnik

    Trotzdem gibt es auch in Deutschland einen signifikanten Fachkräftemangel in der IKT. Dies beeinflusst die Integration der Digitaltechnik bei den lokalen Unternehmen. Weniger als ein Drittel (29 %) hat die benötigte Technik, um Informationen digital auszutauschen. Elektronische Rechnungen werden bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) kaum genutzt (18 %). Aufholen konnte Deutschland bei diesen Indikatoren in den letzten Jahren fast gar nicht.

    Verbesserungen beim Breitbandausbau

    Bei der Konnektivität über „Netze mit sehr hoher Kapazität“ gab es laut den Statistiken in der gesamten EU deutlich Verbesserungen. Inzwischen kann mehr als die Hälfte der privaten Haushalte (59 %) Anschlüsse im Gigabit-Bereich buchen. Im Vorjahr war es nur die Hälfte. Laut den Plänen der EU-Kommission soll bis zum Jahr 2030 eine flächendeckende Versorgung mit Gigabit-Netzen bestehen.

    Auch in Deutschland ist der Breitbandausbau laut der Analyse relativ weit vorangeschritten. Beeinträchtigt wird er hierzulande vor allen durch Engpässe bei Planungs- und Baukapazitäten. Außerdem bemängelt die Behörde „eine digitale Kluft zwischen ländlichen und städtischen Gebieten“.

    Trotzdem steht Deutschland bei der allgemeinen Breitbandnutzung übers Festnetz an zweiter Stelle der EU-weiten Rangliste. Bei der Gigabit-Abdeckung ist Deutschland weit unter dem EU-Durchschnitt, obwohl die Abdeckung im Jahr 2020 (55,9 %) deutlich höher war als im Jahr 2019 (33 %). Bis Ende 2021 sollen laut Prognosen rund zwei Drittel aller Haushalte in Deutschland Zugriff auf gigabitfähige Netze haben.




    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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    Verfasst von Martin Brosy
    IT-Fachkräftemangel hemmt laut EU-Digitalindex die Digitalisierung Im Rahmen des Digital Economy and Society Index erhebt die EU in den Bereichen Humankapital, Breitbandanbindung, Integration digitaler Technik in Unternehmen und digitale öffentliche Dienste den Status ihrer Staaten.

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