Warum die Fed-Entscheidung (vorerst) gut für Aktien ist
Viele Beobachter haben sich gefragt, warum die Reaktion der Aktienmärkte auf die Fed-Entscheidung so positiv ausfiel. Das ist jedoch die falsche Frage. ...
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
viele Beobachter haben sich in der Vorwoche gefragt, warum die Reaktion der Aktienmärkte auf die Fed-Entscheidung so positiv ausfiel. Allerdings ist das die falsche Frage.
Die erste Marktreaktion ist selten die richtige
Erfahrene Trader und Anleger wissen, dass die erste, unmittelbare Marktreaktion auf ein Ereignis selten die tatsächliche Meinung der Anleger widerspiegelt. Das kann auch gar nicht anders sein. Zwar können Trader und automatische Programme Agenturmeldungen und andere Nachrichten in Sekundenbruchteilen analysieren und darauf reagieren.
Aber die Anleger, die letztlich längerfristig ihr Geld investieren und damit die wirklich nachhaltigen Trends erzeugen, brauchen eine Weile, bis sie durch den „Staub“ kurzfristiger Marktreaktionen und Meinungen hindurchsehen – weil sich dieser nur langsam legt.
Versuchen wir also, die Fed-Entscheidung mit den Augen eines Langfristanlegers zu sehen. Die erste Frage, die er sich stellen dürfte, ist, ob die Fed mit ihrem Plan, ihre Anleihekäufe zu reduzieren und die Zinsen zu erhöhen, die Inflation überhaupt bekämpfen kann.
Welche Gründe es für die aktuelle Inflation gibt
Dazu müssen wir uns klarmachen, was die Gründe für die aktuelle Inflation sind. Es ist zum einen eine hohe Nachfrage. Die US-Regierung hat unter anderem Geld an die Bevölkerung ausgeteilt und riesige Konjunkturprogramme angeschoben. Damit schnellte die Nachfrage der Verbraucher kräftig nach oben: Die Ausgaben bei langlebigen Konsumgütern lagen in den USA im 2. Quartal 2021 um 27,1 % über dem langfristigen Trend, bei Verbrauchsgütern waren es im 3. Quartal 13,8 % mehr.
Zum anderen kann das Angebot mit dieser gestiegenen Nachfrage nicht mithalten. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, aber die wichtigste ist momentan, dass die weltweiten Frachtketten aus dem Rhythmus gekommen sind. Die Gründe dafür sind unter anderem einerseits ebenfalls die hohe US-Nachfrage, andererseits die Handelsrestriktionen, welche die Trump-Regierung verhängt hat und die zum Großteil immer noch wirken.
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Wie ich in meiner „Inflationsschutz-Akte 2022“ gezeigt habe, führt das unter anderem dazu, dass viel mehr Seefrachtcontainer in die USA geschickt werden, als sie wieder verlassen. Diese Container fehlen natürlich an anderer Stelle, was zusammen mit anderen Problemen der weltweiten Lieferketten diese noch mehr aus dem Takt bringt.
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