Siegeszug der Elektronik macht vor dem Heim nicht halt

w:o hatte vor einiger Zeit bereits auf die unter dem Stichwort „Intelligentes Haus“ zusammengefassten Möglichkeiten der Automatisierungstechnik im Haus aufmerksam gemacht 138740. Frost&Sullivan hat sich nun des europäischen Marktes hierfür angenommen und in einer neuen Studie festgestellt, dass er bis 2007 um durchschnittlich 25% p.a. auf annähernd 435 Mio.$ wachsen wird. Die Experten taxieren sein Volumen im abgelaufenen Jahr auf knapp 100 Mio.$.

Möglich wird das Wachstum dadurch, dass intelligente Steuerungen im Heimbereich jetzt aus dem oberen Preissegment in den ungleich größeren Markt mittlerer Preisregionen diffundieren. Gleichzeitig arbeiten die Hersteller daran, die bisher weitgehend getrennten Steuerungen für Alarmanlage, Beleuchtung, Haushaltsgeräte, Heizung, Jalousien, Klimaanlagen, Türschloss oder Unterhaltungselektronik in einer zentralen Steuerung zu integrieren. Diese soll dann sogar über Internet zugänglich sein. Im Haus selbst sollen die einzelnen Geräte ihre Kommandos über die Stromzuführung erhalten. Durch diese Powerline Communication werden zusätzliche Installations-Maßnahmen, wie das Verlegen von neuen Datenkabeln, vermieden. Auch an drahtlosen Techniken, etwa zur Übertragung von Audio- und Videosignalen im Haus wird gearbeitet. Nicht nur das: Sprachsteuerung wird es der Hausfrau in einigen Jahren ermöglichen, etwa ihren Herd auf Zuruf zu bedienen.

Auf dem europäischen Markt gibt es mittlerweile ungefähr 50 Anbieter. Die Marktforscher rechnen damit, dass ihre Zahl bald auf 150 steigen könnte. Gegenwärtig vereinigen die Top-Drei mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes auf sich.

Zu den größten Anbietern in Europa zählt Siemens. Der Hersteller verfolgt mit dem HES (Home Electronic System) ein eigenes zentrales Steuerungskonzept. Dessen Basis ist der international standardisierte instabus EIB, der sich bereits seit über zehn Jahren im Zweckbau bewährt. Allein in Deutschland ist er bis heute in weit über 50.000 Häusern und Wohnungen installiert. Im Jahr 2010 - so sagen Siemens-Experten voraus - werden bereits 50% der neugebauten Häuser oder Wohnungen mit instabus EIB ausgerüstet sein.