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    CEO Kubli im Interview  10757
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    SunMirror: „Nachhaltig wirtschaften beginnt nicht erst beim Gebrauch von Elektroautos“

    Die SunMirror AG entwickelt sich gerade zu einem wichtigen Spieler in Europa für kritische Metalle und möchte die entsprechenden Antworten liefern. Wie genau? Das erklärt CEO Heinz Kubli im Interview.

    Digitalisierung und die Energiewende sind die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Neue Gigafactories sprießen in Europa wie Pilze aus dem Boden. Denn nur so kann die Dekarbonisierung der Industrie und des Verkehrs gelingen. Doch woher sollen die Ressourcen für diese Mammutaufgabe stammen? Erst recht, wenn man Nachhaltigkeitskriterien auch schon bei der Produktion der Batterien und der Rohstoffbeschaffung berücksichtigen will. So investiert SunMirror in Explorationsprojekte mit einem Schwerpunkt auf Batteriemetalle sowie Eisenerz- und Goldvorkommen in entwickelten Märkten zum Zwecke der Entwicklung und Exploration.

    Herr Dr. Kubli, aktuell passiert offensichtlich sehr viel bei SunMirror. Erklären Sie uns doch bitte kurz, was SunMirror überhaupt macht, bevor wir dann näher auf die jüngsten Entwicklungen der Gesellschaft eingehen.

    Kubli: Unsere SunMirror AG ist eine Rohstoff-Holding. Ziel des Unternehmens ist es, zu einem späteren Zeitpunkt entweder Metalle selbst abzubauen oder diese Projekte zu veräußern. Wir sind stark auf Batteriemetalle aus sicheren Quellen mit nachverfolgbarer Herkunft fokussiert. Dazu kommen aber auch noch Edelmetalle wie Gold. Wir sind auf die Exploration und Minenerschließung in Gebieten spezialisiert, die für ihr hohes geologisches Potenzial bekannt sind.

    Unser vorrangiges Target ist es, die europäische Batterieindustrie sowie Technologieunternehmen mit den wichtigen Rohstoffen und Metallen, wie Kobalt und Lithium, aus rechtssicheren Regionen, unter Beachtung geltender Gesetze, Vorschriften und ESG-Anforderungen, zu versorgen. Denn nachhaltig wirtschaften beginnt schon beim Abbau der Rohstoffe und nicht erst beim Gebrauch von Elektroautos.

    Jetzt haben Sie verkündet, Latitude 66 Cobalt Limited und deren finnische Tochtergesellschaft Latitude 66 Cobalt Oy übernehmen zu wollen. Was hat es damit auf sich?

    Kubli: Lat 66 ist ein führender Kobaltexplorer in Europa. Kobalt ist genau eines dieser kritischen Metalle. Die Nachfrage nach Kobalt wird sich laut der Aussage von Experten in den nächsten Jahren vervielfachen. Das Unternehmen hat in Finnland Zugriff auf ein Explorationspaket von mehreren tausend Quadratkilometern. In diesem Bereich befinden sich über 100 identifizierte Ziele für die weitere Exploration.

    Das am weitesten fortgeschrittene Minenerschließungsprojekt von Lat 66 ist die viertgrößte bekannte Kobaltlagerstätte in der Europäischen Union (EU) und die zweitgrößte, die noch nicht abgebaut wird. In der Kombination mit unseren Aktivitäten in Australien und Finnland erwarten wir künftig in der Lage zu sein, die europäische Wirtschaft mit Rohstoffen und Metallen aus nachhaltigen und stabilen Quellen zu beliefern.

    Sie sprachen die drastische Nachfragesteigerung nach Kobalt in den kommenden Jahren an. Können Sie das erläutern?

    Kubli: Die Internationale Energieagentur schätzt, dass bis 2040 die Nachfrage nach Kobalt um das 21-fache steigen wird, damit die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele erreicht werden können. Auch die Schweizer Großbank UBS erwartet, dass die Nachfrage nach Rohstoffen für den Batteriemarkt stark wachsen wird. Sie geht sogar so weit und behauptet, dass es in den kommenden zehn Jahren eine Unterversorgung geben wird, selbst dann, wenn alle bekannten Projekte auch wirklich umgesetzt werden sollten.

    Und die Vorkommen in Finnland können da Abhilfe schaffen?

    Kubli: Diese erwartete Nachfragesituation macht es unabdingbar, dass schnell neue Minen mit entsprechenden Vorkommen erschlossen werden. Finnland ist das einzige Land in der EU mit Minen, die auskömmlich Kobalt produzieren. Dazu kommt, dass Finnland mit heute drei Kobaltraffinerien nach China der zweitgrößte Raffineriebetreiber der Welt für Kobalt ist. In Finnland kann also die gesamte Wertschöpfungskette für den Rohstoff Kobalt auf engstem Raum abgebildet werden.

    Man könnte ja auch aus Afrika oder eben China importieren.

    Kubli: Für die europäische Wirtschaft ist es wichtig, über unabhängige Lieferketten direkten Zugang zu Rohstoffen für Zukunftstechnologien zu verfügen. Eine komplette europäische Lieferkette für Batterien, die bei den Rohstoffen beginnt, wird die CO2 -Emissionen bei der Herstellung von Batterien und E-Autos erheblich reduzieren. Außerdem werden für Unternehmen durch die innereuropäische Versorgung mit wichtigen Batteriematerialien strategische und geopolitische Risiken deutlich minimiert.

    Es ist bei der Erreichung der europäischen Klimaziele daher elementar, dass beim Bezug von kritischen Rohstoffen keine Abhängigkeit von unsicheren Drittländern herrscht. Auch bei Themen wie Kinderarbeit oder Umwelt- und Arbeitsschutz muss Transparenz und Rechtssicherheit herrschen. Gerade beim Kongo, der einer der größten Kobaltlieferanten ist, können diese Standards in keiner Weise garantiert werden. Die Lieferketten für Rohstoffe müssen transparent und nachvollziehbar sein. Eine Förderung und Verarbeitung innerhalb der EU und in rechtssicheren Ländern wie Australien ist dafür ein Garant.

    Jetzt noch mal konkreter zu Lat 66. Was macht Sie so zuversichtlich, dass nun gerade dieser Explorer über entsprechende Kobaltvorkommen verfügt?

    Kubli: Lat 66 hat vor kurzem eine von drei bekannten geophysikalischen Anomalien in ihrem Gebiet „K9“ getestet. Die bisherigen Bohrergebnisse von Lat 66 sind äußerst positiv und lassen auf hoch attraktive Vorkommen schließen, die mit denen aus den klassischen Vorkommen in Afrika und China mithalten können. Die entsprechenden Ergebnisse haben wir HIER veröffentlicht.

    Das klingt ja sehr vielversprechend. Wie geht es jetzt weiter?

    Kubli: In Kürze soll mit elektromagnetischen Untersuchungen im Bohrloch begonnen werden, um ein besseres Verständnis der Lokalität zu erhalten und potenzielle Bohrziele festzulegen. Der getestete Abschnitt soll erweitert und die beiden anderen Anomalien untersucht werden. Ab dem Frühjahr beabsichtigen wir dann die Bohrungen unter Hochdruck fortzusetzen.


    Quelle: Latitude 66 Cobalt Limited

    Das Zielgelände wird dann zügig wie ein Schweizer Käse aussehen. Wir erwarten dann mit mehr Bohrergebnissen ein klareres Bild über die tatsächlichen Vorkommen zu erhalten.

    Wie wollen Sie die Übernahme von Lat 66 und die weiteren Bohrungen finanzieren?

    Kubli: Ende November haben wir erfolgreich 70 Mio. Euro im Rahmen einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital platziert. Diese Kapitalerhöhung wurde vollständig von Mirador FZE, einem Single-Family-Office mit Sitz in Fujairah, Vereinigte Arabische Emirate, gezeichnet. Vermittelt wurde diese Transaktion durch Opus Capital Switzerland AG. Aktuell steht noch die Eintragung im Handelsregister aus. Damit wäre die Übernahme von Lat 66 gesichert.

    Sie haben zudem auch eine Wandelanleihe begeben. Wird das Kapital dann für die Testbohrungen eingesetzt?

    Kubli: Das ist richtig. Wir haben eine Pflichtwandelanleihe begeben, welche im Rahmen einer Privatplatzierung von ausgewählten institutionellen Investoren und High Net Worth Individuals gezeichnet wurde. Mit dieser Kapitalerhöhung haben wir die Weichen für die Übernahme von Lat 66 und unser weiteres Wachstum gestellt. Mit dem angestrebten Erwerb von Lat 66 sind wir noch nicht am Ende der Entwicklung von SunMirror angekommen. Wir haben noch einiges vor. Dazu steht uns nun dieses Kapital zu Verfügung.

    Wie sieht die mittelfristige Planung der Gesellschaft aus?

    Kubli: SunMirror ist weit mehr als „nur“ Lat 66 – auch wenn wir hier gerade einen starken Fokus darauf legen. Wir verfügen ja bereits über hochattraktive Projekte in Australien. Wir investieren derzeit viel, um zukünftig nachhaltig profitabel zu werden. Wir sind sehr zuversichtlich, dass Lat 66 über enorme Potenziale verfügt, um die Versorgung mit nachhaltigen und ethischen Rohstoffen in der EU zu gewährleisten und so ein transparenter und zuverlässiger Partner für die umweltfreundliche Energiewende wird.

    Wir evaluieren für unsere einzelnen Projekte, ob wir diese verkaufen, selbst erschließen oder verpachten. Auch weitere Akquisitionen schließen wir nicht aus. Bis es zu einer Förderung kommen kann, können durchaus noch ein paar Jahre vergehen. Das sollte man als potentieller Anleger verstehen. SunMirror steht noch am Anfang, auch wenn unser Portfolio bereits schon vielversprechende Projekte beinhaltet.

    SunMirror blickt erst auf eine kurze Unternehmensgeschichte an der Börse zurück. Seit kurzem ist der Wert nun auch über Xetra in Frankfurt handelbar. Wie kommt das?

    Kubli: Wir haben in 2020 und 2021 viele strategische Weichen für unser langfristiges Unternehmenswachstum gestellt. Wir haben im August 2020 die Dynastar AG erworben. Das war eine Vorratsgesellschaft, die einzig zu dem Zweck gegründet wurde, um einer Gesellschaft wie SunMirror einen Börsenzugang zu ermöglichen. Anschließend haben wir uns über ein Reverse Takeover Zugang zum Kapitalmarkt gesichert.

    So ließ sich ein schneller und weniger kapitalintensiver Gang aufs Börsenparkett realisieren. Seit Ende November ist SunMirror an der Wiener Börse vom Marktsegment Vienna MTF in den Amtlichen Handel gewechselt. An den Börsen Düsseldorf und Berlin sind wir weiterhin notiert. Mit diesem Segmentwechsel ist unsere Aktie auch an Xetra handelbar, was der Liquidität bisher gutgetan hat. Wir streben damit eine weiter verbesserte öffentliche Wahrnehmung und höhere Transparenz für den Handel unserer Aktien an.

    Vielen Dank für das Interview, Herr Kubli!

     


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    Verfasst von IR-News
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