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    Marktkommentar  112  0 Kommentare Thorsten Mohr, Norbert Goerlitz (Argentum AM): Ausblick 2022

    Wirtschaft, Finanzen und Ausblick 2022

    14.01.2022 - 2021 war ein aufregendes Jahr. Die Covid-19-Pandemie ging doch nicht zu Ende, an den internationalen Kapitalmärkten gab es ein Auf und Ab mit Phasen größter Euphorie und schmerzhafter Korrekturen, die Weltwirtschaft zeigte sich robust (plus 5,9 Prozent), aber nicht so bärenstark wie von manchen erhofft. Deutschland hat eine neue Regierung bekommen, der im Januar inaugurierte US-Präsident Joe Biden hat den Schwung der Anfangsmonate spätestens ab Herbst verloren, und auf der ganzen Welt flackerten immer wieder politische Krisenherde auf.

    Corona-Pandemie

    Und 2022? Wird schnell alles gut? Vermutlich nicht, aber zumindest herrscht berechtigte Hoffnung, dass zumindest an der Covid-19-Front endlich Ruhe einkehrt. Die dänische Epidemiologin Tyra Grove Krause beispielsweise geht davon aus, dass die Corona-Pandemie bereits in zwei Monaten vorbei sein könnte. Und selbst sehr vorsichtige Experten wie der Virologe Christian Drosten und der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sind mittlerweile zumindest verhalten optimistisch. Die neue Variante Omikron könnte laut Christian Drosten den Übergang zur sogenannten Endemie beschleunigen, da sich durch die rasant ausbreitende Virus-Variante viele Menschen anstecken würden. Er bezeichnete die Virusvariante als „das erste postpandemische Virus“.

    Weltwirtschaft: Ausblick des IWF

    Zugleich hält die globale wirtschaftliche Erholung an, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem aktuellen Ausblick auf die Weltwirtschaft formuliert. Der IWF rechnete damit, dass sich die weltweite Wirtschaftsleistung 2022 um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöhen wird. Zu dem Plus werden demnach in erster Linie die aufstrebenden Volkswirtschaften und Entwicklungsländer beitragen. Für sie errechneten die Experten einen Zuwachs von 5,1 Prozent.

    Die führenden Industrienationen blieben mit 4,5 Prozent deutlich darunter. Für Deutschland prognostizieren die Forschungsinstitute ein Wirtschaftswachstum in der Bandbreite von 3,5 bis 4,9 Prozent. Die Erholung könnte durch Engpässe bei wichtigen Vorleistungen im verarbeitenden Gewerbe beeinträchtigt werden, heißt es, und genau wisse natürlich niemand, ob die Pandemie weitere beziehungsweise neue wirtschaftliche Einschränkungen notwendig machen werde.

    Europa-Aktien: Ausblick der Privatbank Berenberg

    An den Kapitalmärkten sehen Expertinnen und Experten Stabilität und ein kontinuierliches Wachstum. Die Privatbank Berenberg beispielsweise bleibt für deutsche Aktien in diesem Jahr zuversichtlich gestimmt. Die Analysten prognostizieren für den Dax bis Ende des Jahres Kurssteigerungen im Bereich von 17.200 bis 17.700 Punkten, wie aus einer Anfang Januar veröffentlichten Strategie-Studie hervorgeht. Das wäre ein deutliches Plus zum Stand von Anfang Januar von bis zu zehn Prozent. Für die Berenberg-Analysten stehen vor allem deutsche und europäische Aktien im Fokus

    Für uns heißt es: Ruhe bewahren, das Fondsmanagement strategisch ausrichten und durch Konsequenz und Klarheit bei allen Investmententscheidungen Risiken begrenzen und Chancen für attraktive Einstiege nutzen.

    Unser Ausblick

    Die Hoffnung, die Covid-19-Pandemie schnell hinter uns zu lassen, hat sich durch die vierte Welle und die lächerlich niedrige Impfquote in Deutschland zerschlagen. Durch die Corona-Müdigkeit sind die Wachsamkeit und das Verständnis für weitere Beschränkungen bei vielen Menschen deutlich zurückgegangen. Daher haben auch die Nachrichten von mehr und mehr Neuinfektionen im Herbst kaum etwas bewirken können. Das Ergebnis sehen wir jetzt.

    Nicht nur Deutschland, auch andere Länder haben es nicht geschafft, der Covid-19-Pandemie im Jahr 2021 echten Einhalt zu gebieten. Rund um die Welt kam und kommt es weiterhin zu Einschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens, damit es im dritten Jahr der Pandemie endlich wieder etwas wird mit der altbekannten und gewohnten Normalität. Zwar ist der Weg noch weit, aber die Impfquoten steigen und die Politik tut alles dafür, die Impfungen gegen Covid-19 attraktiver zu machen und durch die Ankündigung einer Impfpflicht und einer vierten Impfung einer möglichen weiteren Welle im kommenden Herbst/Winter zu begegnen. Kurzum: Nach dem Ende der zu erwartenden fünften Welle könnte, ja sollte das Leben wieder normal werden können

    Auch die neue Bundesregierung hat vielen schlechten Erwartungen nicht entsprochen. Vermögenssteuer, einmalige Vermögensabgabe, massive Eingriffe in die persönliche Freiheit: Das alles ist glücklicherweise ausgeblieben, sodass die Hoffnung besteht, dass die Ampelkoalition tatsächlich echte Lösungen für die wirklich drängenden Probleme wie die Modernisierung der Wirtschaft, eine tragfähige Energiewende und den Fachkräftemangel entwickelt. Das sind Herausforderungen, die über die wirtschaftliche Entwicklung und den künftigen Wohlstand Deutschlands entscheiden können. Daher gilt es, dass sich die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger schnellstmöglich damit befassen.

    Gerade bei diesem notwendigen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft, um im globalen Wettbewerb dauerhaft bestehen zu können, darf es kein Nachlassen geben. Mit einem Weiter so ist nichts zu gewinnen. So hat beispielsweise die 26. UN-Klimakonferenz, die vom 31. Oktober bis 12. November 2021 im schottischen Glasgow stattfand, gezeigt, was alles zu tun ist, um die globale Erderwärmung zu begrenzen. Das Problem: Es wird erst einmal schlimmer, bevor es besser wird. Einer Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge steigen die globalen CO2-Emissionen fast ungebremst und erreichen 2023 einen neuen Höchststand. Geht es so weiter wie bisher, könnte das bis zum Jahr 2100 zu einer Erwärmung von weit über drei Grad im Vergleich zu vorindustriellen Werten führen. Das würde den Klimawandel weiter beschleunigen und zu zahlreichen Umweltkatastrophen und horrenden Schäden für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft führen.

    Wir werden diese Entwicklungen genauso intensiv beobachten wie die allgemeine politische und ökonomische Situation. Wie geht es mit der Inflation weiter? Wie entwickelt sich der Leitzins? Welche Belastungen werden der Kampf gegen den Klimawandel, die Energie- und Mobilitätswende für Wirtschaft und Gesellschaft bringen? Und wie wird sich das alles auf die Kapitalmärkte auswirken?



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