Die aktuellen BIP-Daten sollten nicht überraschen
Aktuelle Daten zeigen, dass das deutsche BIP Ende 2021 geschrumpft ist, während die US-Wirtschaft mächtig zulegen konnte. Überraschen muss das nicht. ...
Inhaltsverzeichnis
- Nicht überraschend: BIP-Rückgang in Deutschland
- Frühindikatoren lieferten auch für die US-Wirtschaft ein gutes Bild
Nicht überraschend: BIP-Rückgang in Deutschland
Die Wirtschaft in Deutschland ist zum Jahresende geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt fiel zwischen Oktober und Dezember um -0,7 % zum Vorquartal geringer aus, wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte. In den beiden Vorquartalen war es um +2,2 % bzw. +1,7 % zum Vorquartal gestiegen.
Als Grund für das schwache Abschneiden im Schlussquartal lassen sich ziemlich eindeutig die vierte Corona-Welle und die damit verbundenen erneuten schärferen Schutzmaßnahmen ausmachen. Denn der private Konsum nahm im 4. Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal besonders stark ab, während die staatlichen Konsumausgaben zunahmen. Offenbar versuchte der Staat, die negativen Folgen abzumildern.
Für die Börsen ist diese Entwicklung aber kaum relevant. Denn einerseits betrifft sie die Vergangenheit, während an der Börse die Zukunft gehandelt wird, und andererseits kommt der BIP-Rückgang nicht überraschend. Auch interessiert es die Anleger wenig, dass das Vor-Krisen-Niveau dadurch immer noch nicht erreicht ist.
Ich thematisiere die Daten heute dennoch, weil ich damit auf die für die Börsen größere Relevanz der Frühindikatoren hinweisen möchte. So hatten die Einkaufsmanagerdaten, die ich hier regelmäßig bespreche, die wirtschaftliche Schwäche und auch die Kontraktion der deutschen Wirtschaft Rückgang bereits angezeigt. Zur Erinnerung: Im Dezember war der Einkaufsmanagerindex für die gesamte deutsche Wirtschaft – also Industrie und Dienstleistung zusammen – auf nur noch 49,9 Punkte und somit unter die Wachstumsschwelle von 50 Zählern gefallen (siehe auch Börse-Intern von Mittwoch).
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Der ifo-Geschäftsklimaindex ging einen ähnlichen Weg und musste im Dezember zum sechsten Mal in Folge einen Rückgang hinnehmen (siehe auch „Herber Rückschlag für deutsche Wirtschaft – auch für den DAX?“).
„Die Entwicklung steuert laut der Konjunktur-Uhr des ifo-Instituts inzwischen von Abkühlung in Richtung Krise“, hieß es in der Börse-Intern vom 17. Dezember.
Die Wachstumsdelle im Schlussquartal hatte sich also bereits früh klar abgezeichnet. Und in der damaligen Börse-Intern hatte ich auch einen Vergleich dieser Frühindikatoren mit dem DAX angestellt. Wenn Sie also rechtzeitig wissen wollen, wie sich die deutsche Wirtschaft entwickelt, dann schauen Sie auf die Früh- bzw. Stimmungsindikatoren. Und dazu zählt auch der DAX.
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