Aktie fällt trotz guter Zahlen
Infineon nach den Zahlen: Verschlafen Anleger hier eine gute "Einstiegschance"?
Dank ungebrochener Halbleiter-Nachfrage und Lieferengpässen bleiben die Auftragsbücher bei Infineon prall gefüllt. Die Aktie fällt nach den Quartalszahlen trotzdem deutlich. Das sagen Analysten.
Das Auftragsvolumen summierte sich Ende Dezember auf 31 Milliarden Euro. Allein damit wären die Infineon Werke für die nächsten zwei Jahre ausgelastet. Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr konnte der scheidende Infineon-Chef Reinhard Ploss um 300 Millionen Euro anheben - auf 12,5 bis 13,5 Milliarden Euro.
Warburg Analyst Malte Schaumann setzt ein Kursziel von 42 Euro für die Infineon-Aktie und sieht das Unternehmen weiter klar auf Kurs. "Angesichts des sehr hohen Auftragsbestands, des begrenzten Angebots bis 2023 bei einigen Produkten, der Aufholeffekte in den Automobilmärkten und des langfristigen Wachstums in vielen Endanwendungen ist zu erwarten, dass Infineon auch im nächsten Geschäftsjahr ein deutliches Umsatzwachstum verzeichnen wird, das zu weiterem Gewinnwachstum (aber nicht unbedingt zu einer Margenausweitung) führen wird."
Auch die Commerzbank rät zum Kauf der Aktie. Die Bilanz von CEO Ploss und die neuesten Zahlen seien ein starkes Zeichen. "Die Marktteilnehmer haben dies vor dem Hintergrund eines gestern wieder sehr schwachen Börsenumfelds für Technologiewerte (noch) nicht honoriert. Wir sehen die ausgegebene Managementprognose als zu konservativ an." Die Kursschwäche sei eine "Einstiegschance in den gut aufgestellten deutschen Wachstumswert." Die Coba-Analysten sehen das Kursziel bei 43 Euro.
Sogar 48 Euro pro Aktie erwarten die Analysten der Berenberg Bank. Das Unternehmen dominiere den Markt mit Leistungstransistoren und werde künftig noch stärker von der Elektrifizierung der Automobilbranche profitieren, meint Analyst Tammy Qiu.
Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion
Lesen Sie auch