Heibel-Ticker PLUS Update
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Ich denke, dass die Chancen auf dem aktuellen Kursniveau deutlich größer sind, als die Risiken. Und da wir in den vergangenen Wochen unsere Cashposition erhöht haben, können wir nun wieder ein wenig davon einsetzen.
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Liebe Börsenfreunde,
Kaum hatte ich Dienstag Mittag auf den „Senden“-Knopf gedrückt, kamen die Meldungen über den Abzug russischer Panzer aus der Grenzregion zur Ukraine. Ein solcher Konflikt endet aber nicht mit einem
plötzlichen Sinneswandel eines Akteurs (Putin), sondern ist in der Regel komplexer. Ich habe daher nicht wenige Minuten später das nächste Update verschickt.
Und wie nicht anders zu erwarten, hat gestern der Nato- Generalsekretär Jens Stoltenberg verkündet, dass Fernsehbilder von Panzertransporten noch kein ausreichender Beleg für eine Entspannung
seien: Noch immer sei Russland in der Lage, jederzeit in die Ukraine einzumarschieren. Bewegungen von Material in beide Richtungen seien normal und Stoltenberg wartet daher auf eine Bestätigung
durch Satellitenbilder, also Nato-eigene Quellen.
Gestern haben sich in meinem Kopf zwei wesentliche Dinge geändert: Erstens habe ich nach der Eskalation am Wochenende das Gefühl, dass wir vorerst ein Zenit der Kriegsangst überschritten haben. Zum
zweiten habe ich den Eindruck, dass wir vorerst den Zenit der Zinsangst überschritten haben.
Gefühl und Eindruck sind nicht unbedingt die Argumente, die Mathematiker gelten lassen. Doch die Finanzmärkte handeln die Zukunft, und darüber gibt die Mathematik, wenig Auskunft. Daher lege ich
stets einen Schwerpunkt meiner Analysen auf das Sentiment.
Wie am vergangenen Freitag gezeigt, signalisiert auch der 5- Wochendurchschnitt unseres animusX-Sentiments einen Extrempunkt. Daraus können wir ableiten, dass wir dem Tief näher sind, als dem
nächsten Hoch. Oder anders ausgedrückt, kurzfristig kann es natürlich immer wieder zu Rückschlägen kommen, doch tendenziell dürften die kommenden Wochen, vielleicht sogar bis in den April hinein,
eher positiv verlaufen.
Denn derzeit sind die schlimmsten Befürchtungen an den Aktienmärkten eingepreist: Ein Einmarsch der Russen in die Ukraine würde für gestern vorhergesagt, fand offensichtlich jedoch nicht
statt.
Und in Sachen Inflation ist die Gefahr nicht die Inflation selbst, die wir seit vielen Monaten beobachten, sondern eine gegebenenfalls machtlose Notenbank.
Am Wochenende hat US-Notenbankmitglied James Bullard gesagt, das Leitzinsniveau werde vielleicht bis zum 1. Juli bereits um 1% ansteigen. Das würde einen Zinsschritt von 0,5% im März bedeuten, und
danach weitere zwei Schritte zu jeder Notenbanksitzung. Mehr geht nicht und nun hat man an den Märkten nicht mehr die Angst, die US-Notenbank könne die Inflation unterschätzen, sondern nun hat man
Angst vor einem Abwürgen der Konjunktur.