checkAd

    CEO Lewis Black im Interview  5609
    Anzeige
    Almonty Industries – Wird Wolfram knapp?

    Wolfram wird aktuell immer wichtiger. Doch mit Russland fällt ein wichtiger Lieferant weg. Die Konsequenzen erläutert Lewis Black, CEO von Almonty, im Interview.

    Herr Black, Almonty Industries ist in Deutschland wahrscheinlich nur wenigen Investoren ein Begriff. Erläutern Sie uns bitte kurz Ihr Geschäftsmodell.

    Black: Almonty gehört zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich Wolfram und ist der größte Produzent von Wolframkonzentrat außerhalb Chinas. Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Rohstoffe und umfassendes Know-how. Bei der Auswahl unserer Standorte legen wir äußerst strenge Maßstäbe an. Herkunft und Lieferketten sind bei uns transparent nachzuverfolgen.

    Rechtssicherheit sowie die Einhaltung sozialer, arbeitsrechtlicher und umweltbezogener Standards sind für uns von hohem Interesse und auch im Sinne unserer Kunden ausschlaggebend bei der Wahl unserer Abbaugebiete. Alle unsere Aktivitäten liegen dementsprechend in sicheren und stabilen Herkunftsländern. Unsere letzte Akquisition war formell die größte Wolframmine der Welt in Südkorea. Darüber hinaus verfügen wir über Ressourcen in Spanien und Portugal. Das macht uns gerade für westliche Abnehmer extrem interessant.

    Im Zuge des aktuellen Russland-/Ukraine-Konflikts sind die Preise für Rohstoffe auf breiter Front nochmals deutlich angezogen. Der Wolframpreis hat den höchsten Stand seit fast 10 Jahren erreicht. Worauf sind diese Preiserhöhungen noch zurückzuführen?

    Black: Primärer Treiber dieser Entwicklung ist in erster Linie die Nachfrage aus neuen Sektoren. Wolfram ist zwar nach wie vor ein klassisches Industriemetall. Doch inzwischen hat sich Wolfram zu einem der führenden Technologiemetalle entwickelt. Steigende Nachfrage kommt beispielsweise aus der Halbleiterindustrie. Aber auch in der Batterieentwicklung findet Wolfram zunehmend Anwendung.


    BU: Die Lagerstätte Almonty Korea Tungsten (Mine Sangdong) beherbergt eine der größten Wolframressourcen der Welt. (Quelle: www.almonty.de)

    Aktuell bestimmen zwei weitere Faktoren die Preisentwicklung. Zum einen ist Russland nach China der zweitgrößte Wolframproduzent, der nun als Lieferant für den Weltmarkt faktisch wegfällt. Zum anderen ist Wolfram ein wichtiger Rohstoff im Verteidigungssektor. Hier spielt die aktuelle Krise in der Ukraine natürlich eine wichtige Rolle.

    Sie sagten es bereits, Russland ist nach China weltweit zweitgrößter Produzent von Wolfram. Mit welcher Entwicklung für die Wolframpreise rechnen Sie kurz- bis mittelfristig?

    Black: Wir erwarten, dass die Höchststände von Mitte 2011 wieder erreicht werden. Da lag der Preis pro metrische Tonne bei 450 Dollar.

    In Südkorea entwickelt Almonty eine der weltweit größten Minen für Wolfram. Läuft hier alles nach Plan?

    Black: Mit Inbetriebnahme der Sangdong-Mine hat Almonty das Potenzial, rund 30 Prozent des Wolframs außerhalb Chinas und 7 bis 10 Prozent des weltweiten Wolfram-Angebots zu produzieren. Der Produktionsstart ist Ende dieses Jahres bzw. Anfang 2023 vorgesehen. Insofern läuft alles plangemäß. Glücklicherweise haben wir die langlebige Ausrüstung zur weiteren Erschließung der Mine im Voraus bestellt, um uns Preise und Lieferraten zu sichern. Hätten wir erst 2022 statt wie geschehen 2021 bestellt, wären die Vorlaufzeiten und Kosten drastisch gestiegen.

    Wo kommt Wolfram denn überhaupt zum Einsatz?

    Black: Wolfram hat sich in der letzten Zeit stark vom klassischen Industriemetall zum Technologierohstoff entwickelt. Es wird in der Fahrzeugindustrie eingesetzt und hier immer stärker im Bereich der Elektromobilität. Es kommt aber auch in der Luftfahrt zum Einsatz. Im Verteidigungsbereich wird es unter anderem zur Geschoßherstellung verwendet. Auf der Technologieseite wird es wie bereits erwähnt in der Chipherstellung eingesetzt und immer mehr im Batteriesektor. Rund um das Thema 5G und Elektronik allgemein. Aber auch bei der Gewinnung klassischer fossiler Rohstoffe, als Gas und im medizinischen Sektor gibt es Anwendungsfelder.

    Angesichts der aktuellen Lage wollen viele Länder mehr Geld in Rüstung investieren. Auch die Bundesregierung hat nun angekündigt, die Ausgaben in Rüstungsprojekte deutlich zu erhöhen. Was bedeutet dies für die weitere Entwicklung?

    Black: Die Ankündigung der Bundesregierung für das 100 Milliardenpaket zur Modernisierung der Bundeswehrbestände an Waffen und Munition ist ein Beispiel dafür, was gerade auf dem Weltmarkt geschieht und die Entwicklung unserer Gesellschaft maßgeblich beeinflussen wird. Es ist schon jetzt absehbar, dass die Herkunft des Wolframs maßgeblich sein wird. Derzeit gibt es nur wenige Unternehmen, die die deutsche Rüstungsindustrie überhaupt beliefern dürfen.


    BU: Erschließung der Mine Sangdong, Almonty Korea Tungsten (Quelle: www.almonty.de)

    Russland wird als verlässlicher und gewollter Partner auf lange Sicht nicht nur für die Rüstungsindustrie wegfallen. Unser Transparenzansatz, die Lage unserer Minen in der westlichen Welt sowie der damit einhergehenden Rechtssicherheit machen Almonty zu einem verlässlichen Partner. Derzeit besteht eine große Kluft zwischen in der Nachfrage aus der westlichen Welt nach Rüstungsmetallen wie Wolfram und transparenten Quellen, die wir schließen können.

    Herr Black, vielen Dank für das interessante Gespräch!

     


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Verfasst von IR-News
    CEO Lewis Black im Interview Almonty Industries – Wird Wolfram knapp? Wolfram wird aktuell immer wichtiger. Doch mit Russland fällt ein wichtiger Lieferant weg. Die Konsequenzen erläutert Lewis Black, CEO von Almonty, im Interview.

    Disclaimer