Verwerfungen am Rohölmarkt
Ölpreis unter 100 US-Dollar: Das hat China damit zu tun
Die Luft ist raus: Die Ölpreise fallen am Dienstag weiter. WTI notiert unter 100 US-Dollar. Hintergrund sind diplomatische Bemühungen im Ukrainekrieg. Chinas neue Lockdowns bereiten derweil Sorgen um die Rohölnachfrage.
Die Ölpreise haben am Dienstag ihre deutlichen Verluste vom Vortag ausgeweitet. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 5,9 Prozent und kostete 96,95 US-Dollar. Im frühen Handel wurde ein Barrel der Nordseesorte Brent zeitweise mit Abschlägen von 6,4 Prozent für 100,05 US-Dollar gehandelt, zum Dienstagmittag waren es 100,74 US-Dollar.
Schon am Montag waren die Ölpreise deutlich gefallen und notierten weit unter ihren mehrjährigen Höchstständen, die sie in Folge des Krieges in der Ukraine markiert hatten. Ein Fass Brent wurde in der Spitze für rund 139 US-Dollar gehandelt, WTI kostete rund 130 US-Dollar.
Hintergrund der massiven Preisabschläge sind scheinbare Fortschritte bei den Waffenstillstandsgesprächen zwischen der Ukraine und Russland. Von einem Durchbruch kann allerdings bisher noch nicht gesprochen werden. Die Verhandlungen werden am heutigen Dienstag fortgesetzt.
Einen weiteren Grund für den Fall der Ölpreise sehen Marktbeobachter in den chinesischen Maßnahmen gegen neue Corona-Ausbrüche. Die "No-Covid-Strategie" sieht weitgehende Lockdowns selbst bei kleineren Corona-Ausbrüchen vor. Der Kurs gilt als konjunkturschädlich. China ist der weltweit größte Rohölimporteur.
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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion