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     214  0 Kommentare Mangel an Ingenieuren bringt Wachstum in Gefahr

    Die Studie des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. verkündet Bedrohliches: Ein Mangel an Ingenieuren in der Elektroindustrie gefährdet die Besetzung von etwa 17.000 Stellen. Mittlerweile entwickele sich aus dem allgemeinen Ingenieursmangel die größte Wachstumsbremse für die deutsche Industrie.

    Das ist die Quintessenz einer vor kurzem durchgeführten Umfrage der Branchenorganisation. „Allein die Elektroindustie sucht in den nächsten Jahren rund 12.400 Ingenieure und Informatiker pro Jahr, darunter 7.600 Elektroingenieure, “ so der warnende Ruf aus Frankfurt. Pro Jahr produzierten Fachhochschulen und Universitäten jedoch nur 8.000 Abgänger – und das bei einem Gesamtbedarf aller Branchen von 13.000 Elektroingenieuren laut VDE. Das sei eine Unterdeckung von ca. 40%. Das durch die Situation in den neuen Bundesländern bedingte zwischenzeitliche Überangebot von Ingenieuren ist mittlerweile vom Markt aufgesogen.

    „Ingenieure werden die zukünftig knappste Ressource und zum Engpassfaktor für andere Arbeitsplätze werden, “ mahnt ZVEI-Geschäftsführer Gotthard Graß. „Weniger Ingenieure bedeuten nicht nur, dass wir in einigen Bereichen vielleicht bald schon nicht mehr unsere technologische Spitzenpositionen behaupten können.“ Da von einem Ingenieur in der Elektroindustrie durchschnittlich fünf weitere Arbeitsplätze abhingen, gingen auch in der Breite Arbeitsplätze verloren, bzw. würden gar nicht erst geschaffen. Allein in der Elektroindustrie bedeute das bei rund 3.500 unbesetzten Ingenieurstellen mindestens 17.000 Stellen jährlich.

    Teilweise könne man natürlich –nach kostenintensiver Einarbeitung- Ingenieure anderer Fachrichtungen heranziehen. An der Schnittstelle zwischen der Hardware und der Software eines Systems gäbe es diese Möglichkeit jedoch kaum. Es sei bemerkenswert, führt Graß aus, „dass in der Elektroindustrie überwiegend (Techniker) und weniger Informatiker die Software entwickeln, die maßgeblich zur Leistungssteigerung ... beiträgt.“

    Der europäische Wirtschaftsraum mit seinen vergleichsweise hohen Produktionskosten hat einen wesentlichen Standortvorteil: Es existiert noch ein reicher Fundus an technisch-wissenschaftlichem Know-how, mit dem es in der Vergangenheit gelang, in verschiedenen Märkten weltweite Spitzenpositionen zu erreichen. Der Mangel an qualifiziertem Nachwuchs könnte schon bald dazu führen, dass der Anschluss verloren geht. Die daraus folgenden Konsequenzen für den gesamten Wirtschaftsraum sind gravierend und gehen über den Verlust von Arbeitsplätzen weit hinaus.

    Die Green-Card-Initiative der Bundesregierung bedeutet gerade für die Ingenieurstätigkeit im systemnahen Elektronikbereich keine Hoffnung auf Entlastung. Hier ist spezifisches Know-how vonnöten, das über allgemeine Programmierkenntnisse weit hinaus geht. Vom Mangel an spezialisierten Ingenieuren könnte auch der weitere Ausbau der UMTS-Infrastruktur betroffen sein. Hier wird genau solches Personal dringend benötigt.

    Mehrere Ingenieur- und Branchen-Organisationen machen mit einer Initiative auf den Misstand auch im Internet unter www.thing-ing.de aufmerksam.



    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Mangel an Ingenieuren bringt Wachstum in Gefahr Die Studie des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. verkündet Bedrohliches: Ein Mangel an Ingenieuren in der Elektroindustrie gefährdet die Besetzung von etwa 17.000 Stellen. Mittlerweile entwickele sich aus dem …