Aktuelle Studie Weltweit ist die wirtschaftliche Freiheit bedroht
Die USA und China, die beiden Nationen mit dem größten Bruttosozialprodukt auf der Welt, haben im letzten Jahr einen dramatischen Rückschritt im Grad der wirtschaftlichen Freiheit erlebt.
Das ist das beunruhigende Ergebnis des „Index of Economic Freedom 2022“, den die renommierte Heritage Foundation seit 1995 jährlich misst. Der Index zeigt, wie wirtschaftlich frei oder unfrei ein Land ist, man kann ihn auch als „Kapitalismus-Skala“ bezeichnen. Die wirtschaftlich freiesten Länder nach Singapur und der Schweiz sind Irland, Neuseeland und Luxemburg, die unfreiesten Länder sind Kuba, Venezuela und Nordkorea. Deutschland liegt in dem aktuellen Index auf Platz 16, hinter den Niederlanden (8), Dänemark (10), Schweden (11) und Norwegen (14).
USA mit schlechtestem Ergebnis, seit es die Studie gibt
Schlecht sieht es für die Vereinigten Staaten aus. In der Studie heißt es: „Bemerkenswert ist der anhaltende Rückgang der Vereinigten Staaten in der Kategorie 'weitgehend frei', die auf Platz 25 abrutschten und damit den niedrigsten Rang in der 28-jährigen Geschichte des Index erreichten. Die Hauptursache für die Aushöhlung der wirtschaftlichen Freiheit Amerikas sind die übermäßigen Staatsausgaben, die zu einer wachsenden Defizit- und Schuldenlast geführt haben.“ Die Studie kritisiert auch Joe Bidens Politik, die das Ziel verfolge, „das Land und die Wirtschaft grundlegend zu verändern". In den Jahren 2005 und 2006 hatten die USA noch 81,2 Punkte in dem Index erzielt, heute stehen sie mit 72,1 Punkten schlechter da als im Jahr 1995, wo der Index erstmals gemessen wurde (76,7 Punkte).
Dramatischer Rückgang in China
Noch dramatischer ist der Rückgang in China, wo der Index von 58,4 im Vorjahr auf jetzt nur noch 48 Punkte sank – ein Rückgang um zehn Prozentpunkte, was es selten in der Geschichte des Index gab. So niedrig war der Index für China seit dem Beginn der Messung im Jahr 1995 nicht mehr, als er bei 52,0 lag.
Dass in den beiden führenden Wirtschaftsnationen der Welt die wirtschaftliche Freiheit zurückgeht, ist auch für alle anderen Länder eine schlechte Nachricht. Denn mittelfristig führt eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Freiheit stets zu wirtschaftlichen Einbußen und verlangsamtem Wachstum oder sogar Rückgang des Wohlstandes.
Chinas Aufstieg in den letzten 40 Jahren war ausschließlich ein Ergebnis der Tatsache, dass durch die Einführung des Privateigentums und kapitalistische Reformen der Einfluss des Staates zurückgedrängt worden war. In den vergangenen Jahren ist jedoch eine entgegengesetzte Tendenz zu beobachten. Der renommierte chinesische Ökonom Weiying Zhang warnte kürzlich in einem Beitrag für das Journal of Chinese Economic and Business Studies: „Die Zurückdrängung des Marktes und die Einführung von mehr staatlichen Eingriffen“ seien in den letzten Jahren die vorherrschende politische Praxis in China gewesen. Zhangs These: "Meiner Ansicht nach ist die Marktwirtschaft das einzige System, durch das gemeinsamer Wohlstand erreicht werden kann... Wenn China versucht, gemeinsamen Wohlstand durch stärkere Eingriffe in den Markt und eine staatliche Umverteilungspolitik zu erreichen, anstatt die Marktwirtschaft fortzusetzen, kann das Ergebnis nur die Rückkehr zu gemeinsamer Armut sein."
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