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    Made in China

    Konjunktursorgen infolge einer Coronavirus-Welle in Peking versetzten die Märkte gestern in einen Risk-Off-Modus. Ankündigungen der chinesischen Zentralbank, die wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung abzufedern, verhelfen den Märkten heute …

    Konjunktursorgen infolge einer Coronavirus-Welle in Peking versetzten die Märkte gestern in einen Risk-Off-Modus. Ankündigungen der chinesischen Zentralbank, die wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung abzufedern, verhelfen den Märkten heute zurück in einen (verhaltenen) Risk-On-Modus. Wichtige Impulse dürften heute von Seiten der Unternehmen kommen, insbesondere nachbörslich, wenn in den USA einige Big-Tech-Firmen ihr Zahlenwerk vorlegen. Der Leitzinsausblick in der Eurozone könnte durch Äußerungen zweier EZB-Ratsmitglieder geschärft werden.

    Die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus in Peking und die Zero-Covid-Politik Chinas sind der Nährboden für Konjunktursorgen an den Finanzmärkten. Produktionsaussetzungen könnten zu weiteren Verwerfungen in den internationalen Lieferketten führen, mögliche Lockdown-Maßnahmen eine Nachfragedelle verursachen. Unter diesem Eindruck legten insbesondere die europäischen Märkte gestern einen Fehlstart in die Woche hin. Die Aktienbörsen gaben 1½-2% nach, EUR-USD markierte neue Jahrestiefs und die Rentenmärkte erlebten mit Renditerückgängen von bis zu 15 Bp eine kurze Rallye.

    Unmittelbar nach Beendigung des hiesigen Kassahandels setzte an den amerikanischen Börsen eine Erholungsbewegung ein. Auch dort lagen die Indizes zunächst mit gut 1½% im Hintertreffen, am Ende sprang – angetrieben von den Technologiewerten – sogar noch ein kleines Tagesplus heraus. Möglicherweise antizipierten die Anleger das, was dann in der Nacht auch tatsächlich eintrat: Die PBoC, die Zentralbank Chinas, veröffentlichte eine Ankündigung, in welcher sie zusätzliche Unterstützung für die Wirtschaft ankündigte, insbesondere für solche Industrien und kleine Unternehmen, die von der Pandemie besonders stark betroffen seien. Die asiatischen Märkte zeigten sich daraufhin von ihrer sehr freundlichen Seite, wohingegen der S&P 500 Future-Kontrakt kaum noch anstieg – was die „Antizipations-Vermutung“ unterstreicht.

    Wie schon häufiger in den vergangenen Wochen erlebt, sehen wir heute also eine „Gegenbewegung zur Gegenbewegung“, und das quer durch die Anlageklassen, Rohstoffe und Währungen – mit Ausnahme des EUR-USD-Wechselkurses. An den europäischen Aktienmärkten deuten die Futures auf Kursgewinne von mindestens einem Prozent hin. Am Rentenmarkt steigen die Bundrenditen gleich zu Handelsbeginn zeitweilig um mehr als 5 Bp an. Brent notiert wieder bei 103 USD pro Fass, nachdem der Preis gestern vorübergehend auf unter 100 USD abgesackt war. Selbst der Preis für Eisenerz, der als eine Art Seismograph für die Konjunkturaussichten Chinas gilt, kann sich um knapp 5% erholen, nachdem er gestern um mehr als 10% eingeknickt war. Der japanische Yen tendiert gegenüber dem US Dollar etwas fester, was in diesen Tagen schon eine Besonderheit ist. Und auch der chinesische Yuan setzt seine jüngste Talfahrt gegenüber dem USD vorerst nicht weiter fort.

    Ausreißer ist jedoch der EUR-USD-Wechselkurs. Dieser war gestern zeitweilig und erstmals seit den Corona-Wirren im März 2020 wieder unter die Marke von 1,07 gerutscht und handelt beute früh bei 1,0710 nicht wesentlich fester. Weder der Wahlsieg von Emmanuel Macron noch ein etwas verbesserte Ifo Geschäftsklima konnten der Einheitswährung positive Impulse verschaffen. Möglicherweise lastete der Rückgang der Bundrenditen, der sogar noch stärker ausgeprägt war als der bei den US Treasuries, auf der Performance des Euro. So betrachtet besteht durchaus die Chance, dass sich EUR-USD im heutigen Tagesverlauf wieder etwas nach oben entwickeln kann. Zum einen tendieren die Bundrenditen, wie oben beschrieben, heute ja schon wieder deutlich nach oben. Zum anderen werden sich heute mit Pablo Hernandez de Cos und Francois Villeroy De Galhau zwei EZB-Vertreter zu Wort melden, die gewöhnlich nicht dem Lager der geldpolitischen Falken zugerechnet werden. Würden de Cos und De Galhau sich, wie zuvor schon etliche andere EZB-Vertreter, für eine baldige Zinsanhebung, möglicherweise bereits im Juli, aussprechen, sollte dies Rückenwind sowohl für die Bundrenditen als auch den Euro bedeuten.

    Jenseits dessen bestimmen heute – wie die gesamte Woche über – eine Vielzahl von Quartalsberichten die Schlagzeilen. Insbesondere erfreuliche Berichte aus dem Big-Tech-Sektor könnten in der Lage sein, der momentanen, aus China importierten, Stimmungsaufhellung wenigstens ein wenig Nachhaltigkeit zu verleihen…

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    Der Beitrag Made in China erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).

    Autor: Kornelius Purps

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