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    Rhön-Klinikum  747  0 Kommentare Als Langfristanlage weiter interessant

    Seit unserer ersten Kaufempfehlung vom Januar 2003 (Ausgabe 03/2003) hat die Rhön-Aktie zwei Drittel an Wert zugelegt. Diese Performance ist vor allem dem strammen Wachstum zu verdanken, welches das Unternehmen in den letzten beiden Jahren vorgelegt hat. Gehörten Anfang 2003 noch 29 Kliniken mit insgesamt 7.700 Betten zum RhönKonzern, so sind es aktuell schon 34 Kliniken mit 11.847 Betten. Folgerichtig werden auch für das Geschäftsjahr 2004 (wie in jedem der letzten 20 Jahre!) neue Rekordzahlen mit einem Umsatz von 1 Mrd. Euro und einem Gewinn von 76 Mio. Euro vermeldet werden.

    Der Ausblick für 2005, den das Management um den scheidenden Vorsitzenden Eugen München gegeben hat, lässt sich mit einer Umsatzsteigerung von 23 % auf 1,23 Mrd. Euro und einem Gewinnanstieg von 5 % auf 80 Mio. Euro ebenfalls positiv an, wenngleich damit die mittlerweile hoch gesteckten Erwartungen der Börse etwas enttäuscht wurden und der Kurs zwischenzeitlich nachgab.

    Die voraussichtlich unterproportionale Gewinnsteigerung ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass die sieben in 2004 hinzu gekauften Kliniken erst durch verschiedene Rationalisierungsmaßnahmen über mehrere Jahre in den Konzern integriert und an das Profitabilitätsniveau der anderen Einheiten heran geführt werden müssen.



    Störfeuer durch Politik und Behörden

    Für Verunsicherung sorgen indes politische und behördliche Entscheidungen. Zum Einen kündigte das Bundeskartellamt im November letzten Jahres an, die Übernahme des Städtischen Krankenhauses Eisenhüttenstadt durch den RhönKonzern untersagen zu wollen, da sich sonst in Verbindung mit einer weiteren RhönEinheit in Frankfurt (Oder) ein regionales Monopol herausbilden würde. Gleichzeitig stellte das Amt klar, dass Fusionen öffentlichrechtlicher Krankenhäuser mit einem Gesamtumsatz unter 500 Mio. Euro weiterhin ohne ihre Zustimmung möglich seien. Zum Anderen hat der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat die Konvergenzphase für die Einführung krankheitsspezifischer Fallpauschalen (diagnosis related groups, kurz DRG) um zwei weitere Jahre, bis Anfang 2009, verlängert. Bis dahin wird die maximale Erlöseinbuße, die Krankenhäuser durch die Anwendung der DRG erleiden, auf 1 % des Krankenhausbudgets in 2005 und jeweils 0,5%Punkte mehr in jedem Folgejahr gedeckelt.

    Beide Entscheidungen schwächen zwar die Stellung der privaten Klinikbetreiber im Wettbewerb mit (meist unwirtschaftlicheren) öffentlichen Krankenhäusern. Dies wird jedoch die in Gang befindliche Privatisierungswelle nicht aufhalten, sondern nur verzögern. Denn die katastrophale Finanzlage der öffentlichen Kassen wird letztlich zu einem parteiübergreifenden Festhalten an den politischen Zielen von mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen und der Anlockung privaten Kapitals zur Durchführung dringend erforderlicher Investitionen führen.

    Wachstum schafft Bewertungsspielräume

    Im Wissen um diese budgetären Sachzwänge kann Rhön zwischenzeitliche politische und behördliche Störfeuer verschmerzen. Selbst wenn das hohe Akquisitionstempo der letzten Jahre eine Zeit lang nicht beibehalten werden kann, sollte mäßiges organisches und/oder externes Wachstum in Verbindung mit der Hebung von Rationalisierungsreserven bei den übernommenen Einheiten in den nächsten Jahren für merkliche Umsatz und Ertragssteigerungen sorgen. Dem steht ein KGV 05 von 15 gegenüber, was für ein Unternehmen mit einem derart stabilen und mittelfristig wachstumsträchtigen Geschäft angemessen, wenn nicht moderat ist. Auf Basis eines einfachen Ertragswertmodells mit Umsatzsteigerungen zwischen 10 und 5 % für die nächsten acht Jahre, einer Nettorendite um 7,5 % und einem Diskontierungszins von 10 % p.a. erhält man ein Kursziel von rund 60 Euro – ein Aufschlag von 30 % zum aktuellen Kurs trotz recht konservativer Annahmen.

    Fazit

    Mittel bis langfristig ausgerichteten Investoren sei durchaus der Aufbau einer RhönPosition angeraten, allerdings mit einem wachen Auge auf den (schwer kalkulierbaren) politischen Reformeifer.

    Für die Inhalte ist die Redaktion des PerformaxxAnlegerbriefs verantwortlich. Der PerformaxxAnlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 470 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Rhön-Klinikum Als Langfristanlage weiter interessant Seit unserer ersten Kaufempfehlung vom Januar 2003 (Ausgabe 03/2003) hat die Rhön-Aktie zwei Drittel an Wert zugelegt. Diese Performance ist vor allem dem strammen Wachstum zu verdanken, welches das Unternehmen in den letzten beiden Jahren …

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