VIA optronics AG
High-Tech aus Nürnberg erfolgreich an der NYSE
Nürnberger High-Tech-Unternehmen im Bereich Displaysysteme schafft Sprung an New Yorker Börse

Mit interaktiven Displaysystemen und -lösungen zum Erfolg
Das 2005 gegründete mittelständische Unternehmen mit Hauptsitz im fränkischen Nürnberg beschäftigt weltweit etwa 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. VIA optronics ist spezialisiert auf hochwertige interaktive Displaysysteme, Optical Bonding, Touch-Sensorik sowie Kameratechnologie. Mit seinen Produkten ist das Unternehmen in den Bereichen Consumer, Industrial und Automotive tätig und beliefert unter anderem führende High-End Automobilhersteller.
Während der Corona-Krise an die Wallstreet - keine Seltenheit
Mit einem Börsengang war bereits im Jahr 2019 spekuliert worden. Ende 2020 dann der Entschluss an der Wallstreet Hinterlegungsscheine zu platzieren. VIA optronics konnte zum Start des Handels knapp 94 Mio. US-Dollar einnehmen - ein Achtungserfolg.
Der Ausgabepreis pro Hinterlegungsschein betrug 15 US-Dollar. VIA optronics befand sich mit dem IPO in guter Gesellschaft. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens EY haben im ersten Corona-Jahr 2020 1.322 Unternehmen des Schritt auf das Börsenparkett gewagt - ein plus von 15% im Vergleich zum Vorjahr. In Deutschland hingegen schaffen im Jahr 2020 nur 12 Unternehmen den Schritt an die Börse - 8 davon an ausländischen Börsenplätzen. Nichtsdestotrotz kam Deutschland bisher, im Vergleich zu vielen anderen Ländern, wirtschaftlich gut durch die Corona-Pandemie. Der deutsche Aktienindex (DAX) entwickelt sich gut und steigt mit kleinen Einbußen tendenziell. Trotz dieser positiven Tatsachen haben aber in den letzten beiden Jahren nur sehr wenige deutsche Unternehmen die deutschen Börsen, vor allem Frankfurt, für einen Börsengang genutzt. Viele verschlug es, wie auch die VIA optronics AG, an die US-amerikanischen Börsen.
Verliert der Börsenplatz Deutschland im internationalen Kontext?
Viele erfolgreichen Börsengänge wie beispielsweise der von Curevac, Mytheresa, Airbnb oder VIA optronics zeigen einerseits, dass sich ein Börsengang auch in einem schwierigen Umfeld durchaus lohnen kann. Dank seiner modernen Display-Technologien und der Versorgung verschiedener Branchen mit entsprechenden Lösungen bzw. Systemen hat sich das mittelständische Unternehmen aus Nürnberg zu einem wichtigen Partner in Sachen interaktive Displays entwickelt.
Andererseits macht die Entscheidung, den Sprung auf das US-amerikanische Börsenparkett zu wagen einmal mehr deutlich, dass die Börse in Frankfurt viel von ihrer Zugkraft verloren zu haben scheint und, wie es kürzlich zu lesen war, inzwischen eher nach ländlicher Idylle riecht und weniger nach pulsierender Wirtschaftsmetropole. Sollen auch zukünftig innovative Unternehmen wie die VIA optronics AG an die deutsche Börse gelockt werden, gilt es, den Wirtschaftsstandort Deutschland aufzupolieren.