Starke Quartalszahlen
AMD liefert: Entthront der Chip-Hersteller Intel? Das sagen Analysten zur Aktie
Big Tech war gestern, jetzt kommt Medium Tech: Chip-Hersteller AMD trotzt den Herausforderungen in der Lieferkette und rasiert die Erwartungen der Wall Street. Die Aktie haussiert nachbörslich.
Das Geschäft mit High-End-Serverchips von Advanced Micro Devices (AMD) floriert und nimmt Intel Anteile ab. Dies wird unter Marktteilnehmern als wichtigste Erkenntnis aus den jüngsten Quartalsergebnissen von AMD gehandelt.
AMD meldete außerdem einen Gewinn von 786 Millionen US-Dollar oder einen Gewinn pro Aktie von 1,13 US-Dollar. Dieser lag laut FactSet über der Konsensschätzung der Wall Street von 0,91 US-Dollar. Der Umsatz belief sich auf 5,9 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung von satten 71 Prozent zum Vorjahresquartal. Erstmalig sind in den Zahlen auch die Anteile von der Xilinx-Übernahme enthalten.
Für das zweite Quartal erwartet AMD eine weitere Umsatzsteigerung auf rund 6,5 Milliarden US-Dollar. Auf das gesamte Jahr gesehen will der Chiphersteller dank Xilinx 26,3 Milliarden US-Dollar umsetzen. Zu Jahresbeginn lag die Schätzung noch bei 21,3 Milliarden US-Dollar.
In der Telefonkonferenz räumte das Management ein, dass der PC-Markt insgesamt "eine gewisse Schwäche zeigt". AMD sagte jedoch, dass sie weniger betroffen seien, da sich das Unternehmen mehr auf den stärkeren kommerziellen und höherwertigen Teil des PC-Geschäfts konzentriert habe. Darüber hinaus erklärte das Management, dass sich die Geschäftsaussichten für seine Serverchips und Spielkonsolenchips für den Rest des Jahres verbessert haben.
Vergangenen Monat bestätigte Matt Bryson, Wedbush-Analyst, die Einschätzung "Outperform" und das Kursziel von 165 US-Dollar für das Unternehmen. "Die Börse braucht Anzeichen von Stärke, und wir glauben, dass Cloud, Software, Cybersicherheit und Halbleiter in diesem Sturm der Kategorie fünf die tragenden Säulen für die Zukunft des Technologiesektors sind", so Wedbush-Analyst Dan Ives gegenüber Barron’s.
AMD-Aktien stiegen nach der Veröffentlichung um bis zu sieben Prozent auf 97,40 US-Dollar. Die Aktie wird von 39 Analysten gecovert. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 143,49 US-Dollar. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von über 57 Prozent.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion