DGAP-News
Eckert & Ziegler kooperiert mit tschechischem Forschungszentrum UJF bei der Herstellung von medizinischen Alpha-Radioisotopen
DGAP-News: Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG / Schlagwort(e): Kooperation |
Berlin, 11.05.2022. Die Eckert & Ziegler AG (ISIN DE0005659700, TecDAX), ein Spezialist für medizinische Radioisotope, hat mit dem kernphysikalischen Institut der tschechischen Akademie der
Wissenschaften, Ústav jaderné fyziky (UJF), eine langfristige Zusammenarbeit für die Herstellung des Alphastrahlers Actinium-225 vereinbart. Die Vereinbarung sieht vor, dass Eckert & Ziegler
dem UJF-Forschungszentrum mehrere Millionen Euro für Investitionen in Anlagen und Heißzellen sowie Radium-226 als Ausgangsmaterial für Tests und Bestrahlungen zur Verfügung stellt. Im Gegenzug
erhält Eckert & Ziegler exklusiven Zugang zu den Produktionskapazitäten einer Pilotanlage, die in den nächsten zwei Jahren in der Nähe von Prag gebaut wird, sowie Mitnutzungsrechte an
Prozessschritten, die für eine kommerzielle Ac-225 Produktion im großen Maßstab entwickelt werden.
Actinium-225 wird als Wirkstoff in der Krebsbehandlung eingesetzt. Das Radioisotop emittiert leistungsstarke, hochenergetische Alpha-Partikel mit kurzer Eindringtiefe, die eine präzise Behandlung
von Tumorzellen, einschließlich schwer zu erfassender Mikrometastasen, mit minimalen Auswirkungen auf das umgebende gesunde Gewebe ermöglichen. Hierzu wird Actinium-225 mit einem geeigneten
Träger (z.B. einem Antikörper oder Peptid) kombiniert, der spezifisch an Krebszellen bindet und diese damit selektiv bekämpft. Momentan werden Radiopharmazeutika auf Basis von Actinium-255 in
vielen klinischen Indikationen getestet, u.a. gegen Prostatatumore, Darmkrebs und Leukämie. Experten erwarten, dass der Bedarf an Actinium-225 in der nächsten Dekade exponentiell zunimmt.
„Die Zusammenarbeit mit Eckert & Ziegler trägt dazu bei, in der europäischen Union leistungsfähige Betriebe für die Herstellung von therapeutischen Radiopharmazeutika zu schaffen“, erläuterte
Dr. Petr Lukáš, Direktor des UJF. „Corona und die jüngsten politischen Krisen zeigen, wie schnell der globale Austausch stocken und wie wichtig es für Produzenten neuer Radiopharmazeutika sein
kann, Teile ihrer Wertschöpfungskette mit lokalen Partnern zu entwickeln“, ergänzte Prof. Ondřej Lebeda, Leiter der Abteilung Radiopharmazeutika des UJF.