checkAd

    Egbert Prior  554  0 Kommentare Henkel baut das Portfolio um

    Die Aktie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Im Juni 2017 markierten die Vorzüge mit 126 Euro ein Allzeithoch. Seither geht’s bergab.

    Die Aktie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Im Juni 2017 markierten die Vorzüge mit 126 Euro ein Allzeithoch. Seither geht’s bergab. Aktuell nur noch die Hälfte: 63,60 Euro. Das ist kaum zu verstehen, denn der Konsumgüter- und Klebstoffkonzern fährt Jahr für Jahr Milliardengewinne ein. Aber die Düsseldorfer werden geplagt von der galoppierenden Inflation. Die Preise für Rohstoffe, Vorprodukte, Transportkapazitäten usw. gehen durch die Decke. Soeben hat Henkel die Jahresprognose geschrumpft. CEO Carsten Knobel stellt nunmehr für den laufenden Turnus eine operative Rendite (Ebit) in einer Bandbreite zwischen 9 und 11% in Aussicht. Zuvor war der Vorstand von einer Marge in Höhe von 11,5 bis 13,5% ausgegangen. Noch deutlicher sieht man den Gewinnschwund beim Ergebnis je Aktie, das 2022 rückläufig sein soll, um 35 bis 15%. Ende Januar war noch ein Zuwachs um bis zu 5% versprochen worden. Doch Knobel steuert gegen. Der Unternehmenslenker will die Kosten senken und die Effizienz steigern. Auch möchten die Rheinländer an der Preisschraube drehen. Der Umsatz soll zwar zwischen 3,5% und 5,5% klettern, doch geht der Anstieg im wesentlichen auf die Preissteigerungen zurück. Vom Ukraine-Krieg sind die Düsseldorfer schwerer betroffen als die Konkurrenz. Bei Henkel repräsentierten die Erlöse in Rußland und in Weißrußland rund 5% des Konzernumsatzes. Die Aktivitäten werden eingestellt. Henkel räumt das Portfolio auf: Die Sparten Waschmittel (Persil, Pril & Co) werden mit anderen Konsumgütern wie beispielsweise Schönheitspflege zusammengelegt. Das Konsumgüterportfolio soll außerdem verschlankt werden; bis zu 1 Milliarde Umsatz steht zur Disposition. Die beabsichtigte Streichung von 2.000 Stellen, etwa 4% der Gesamtbelegschaft, drückt die Kosten. Hauptsächlich werden Arbeitsplätze im Vertrieb und in der Verwaltung reduziert. Der Umbau soll zunächst mit 350 Millionen Einmalkosten verbunden sein, danach aber jährlich die Kosten um 500 Millionen senken. Henkel will auch Produktion und Logistik optimieren. Aber der Traditionskonzern denkt auch über den Zukauf attraktiver Marken nach. Mögliche Akquisitionen werden sondiert. Zukäufe in Milliardenhöhe wären bei der starken Bilanz kein Problem, zumal auch werthaltige Assets wie zum Beispiel das zur Disposition stehende Kosmetikgeschäft versilbert werden sollen. Ein Fels in der Brandung ist die Klebstoffsparte. Das größte Geschäftsfeld des Konzerns ist vom Umbau nicht betroffen. Henkel ist Weltmarktführer bei Industrieklebstoffen. Die Marktkapitalisierung von Henkel beläuft sich auf aktuell 26 Milliarden. Das ist lediglich das 1,3fache des Umsatzes. Die Aktie zeigt erste Anzeichen einer Bodenbildung. Fazit: Henkel ist eine Wette auf den turnaround.




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Egbert Prior
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Prior Börse präsentiert zweimal wöchentlich die interessantesten deutschen Aktien. Kurz, prägnant, faktenreich. Kaufen, Halten, Verkaufen - das Urteil ist unbestechlich und bankenunabhängig. Das Musterdepot ist einfach, transparent und nachvollziehbar. Bestellen Sie hier die Prior Börse 2 Wochen kostenlos.
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors



    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige



    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Henkel baut das Portfolio um Die Aktie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Im Juni 2017 markierten die Vorzüge mit 126 Euro ein Allzeithoch. Seither geht’s bergab. Aktuell nur noch die Hälfte: 63,60 Euro. Das ist kaum zu verstehen, denn der Konsumgüter- und Klebstoffkonzern fährt Jahr für Jahr Milliardengewinne ein.