Allianz Trade Studie
Insolvenzen in Deutschland steigen 2022 nur leicht - Verschuldung und Schäden pro Insolvenz auf Rekordniveau - Seite 2
von Allianz Trade zu größeren Insolvenzen kommen. Eine Folge von strukturellen
Veränderungen und anhaltender Schocks wie der Krieg in der Ukraine oder die
Lockdowns in China, unterbrochene Lieferketten, Lieferengpässe, gestiegene
Arbeitskosten sowie Preise, insbesondere bei Energie und Rohstoffen. Das hat
sich bereits im vergangenen Jahr gezeigt.
Wenn es kracht, dann richtig: Verschuldung der insolventen Unternehmen & Schäden
steigen
"Unternehmen sollten sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Wenn es kracht,
dann richtig", sagt Bogaerts. "Insolvenzen in Deutschland sind 2021 zwar zum
zwölften Mal in Folge gesunken - aber die Verschuldung der insolventen
Unternehmen und die Schäden, die dadurch entstanden sind, sind auf ein
Rekordniveau gestiegen. Das heißt: Es gab weniger Insolvenzen, dafür aber
besonders große."
Die Gesamtverschuldung aller insolventen Unternehmen gegenüber ihren Gläubigern
ist 2021 das dritte Jahr in Folge um 10,5 % auf insgesamt 48,1 Milliarden Euro
(Mrd. EUR) gestiegen. Damit hat sie einen neuen Höchststand seit dem Allzeithoch
von 73 Mrd. EUR im Jahr 2009 erreicht. Schon zuvor war die Gesamtverschuldung
rasant gestiegen: um 25,7 % im Jahr 2019 und um 65,3 % im Jahr 2020.
"Die durchschnittliche Verschuldung der insolventen Unternehmen - und damit auch
die entstandenen Schäden pro Insolvenz - sind im Jahr 2021 auf ein Rekordniveau
von 3,4 Mio. EUR gestiegen. Das sind rund 55 % mehr als noch 2009 mit damals 2,2
Mio. EUR", sagt Bogaerts.
Internationale Entwicklung sehr heterogen - Normalisierung auf
Vor-Pandemie-Niveau
Jedes dritte Land dürfte allerdings 2022 das Vorkrisenniveau bei den Insolvenzen
erreichen, 2023 dürfte es jedes zweite Land sein. Auch in Westeuropa dürften
sich die Fallzahlen 2023 insgesamt wieder dem Stand von vor der Pandemie
annähern, auch wenn es große regionale Unterschiede gibt.
Allianz Trade erwartet 2022 einen weiteren Anstieg der Insolvenzen in Italien
und Spanien (je +8 %), wenn auch weniger stark als noch 2021, als die Fallzahlen
mit +19 % beziehungsweise +30 % bereits deutlich in die Höhe schnellten.
Den größten Zuwachs bei den Insolvenzen erwartet der Kreditversicherer in
Westeuropa in Österreich (+63 %), Irland (+40 %), Belgien (+39 %),
Großbritannien (+37 %), den Niederlanden (+24 %), Griechenland (+23 %), der
Schweiz (+20 %), Schweden (+19 %) sowie in Dänemark (+15 %) und Frankreich (+15
%).
Weltweit fallen vor allem die erwartete Entwicklung in Hongkong (+0 %) und China
(+1 %) sowie Indien (+49 %) auf.
"In einigen Ländern sehen wir einen starken Anstieg der Insolvenzen", sagt
Lemerle. "Allerdings sind in den meisten Fällen dort zuvor die Insolvenzen auch
dann richtig", sagt Bogaerts. "Insolvenzen in Deutschland sind 2021 zwar zum
zwölften Mal in Folge gesunken - aber die Verschuldung der insolventen
Unternehmen und die Schäden, die dadurch entstanden sind, sind auf ein
Rekordniveau gestiegen. Das heißt: Es gab weniger Insolvenzen, dafür aber
besonders große."
Die Gesamtverschuldung aller insolventen Unternehmen gegenüber ihren Gläubigern
ist 2021 das dritte Jahr in Folge um 10,5 % auf insgesamt 48,1 Milliarden Euro
(Mrd. EUR) gestiegen. Damit hat sie einen neuen Höchststand seit dem Allzeithoch
von 73 Mrd. EUR im Jahr 2009 erreicht. Schon zuvor war die Gesamtverschuldung
rasant gestiegen: um 25,7 % im Jahr 2019 und um 65,3 % im Jahr 2020.
"Die durchschnittliche Verschuldung der insolventen Unternehmen - und damit auch
die entstandenen Schäden pro Insolvenz - sind im Jahr 2021 auf ein Rekordniveau
von 3,4 Mio. EUR gestiegen. Das sind rund 55 % mehr als noch 2009 mit damals 2,2
Mio. EUR", sagt Bogaerts.
Internationale Entwicklung sehr heterogen - Normalisierung auf
Vor-Pandemie-Niveau
Jedes dritte Land dürfte allerdings 2022 das Vorkrisenniveau bei den Insolvenzen
erreichen, 2023 dürfte es jedes zweite Land sein. Auch in Westeuropa dürften
sich die Fallzahlen 2023 insgesamt wieder dem Stand von vor der Pandemie
annähern, auch wenn es große regionale Unterschiede gibt.
Allianz Trade erwartet 2022 einen weiteren Anstieg der Insolvenzen in Italien
und Spanien (je +8 %), wenn auch weniger stark als noch 2021, als die Fallzahlen
mit +19 % beziehungsweise +30 % bereits deutlich in die Höhe schnellten.
Den größten Zuwachs bei den Insolvenzen erwartet der Kreditversicherer in
Westeuropa in Österreich (+63 %), Irland (+40 %), Belgien (+39 %),
Großbritannien (+37 %), den Niederlanden (+24 %), Griechenland (+23 %), der
Schweiz (+20 %), Schweden (+19 %) sowie in Dänemark (+15 %) und Frankreich (+15
%).
Weltweit fallen vor allem die erwartete Entwicklung in Hongkong (+0 %) und China
(+1 %) sowie Indien (+49 %) auf.
"In einigen Ländern sehen wir einen starken Anstieg der Insolvenzen", sagt
Lemerle. "Allerdings sind in den meisten Fällen dort zuvor die Insolvenzen auch