Goldpreis: Alles hängt am US-Dollar!
Der US-Dollar und wieder anziehende Anleiherenditen halten den Goldpreis in Schach. Doch Devisenexperten sehen inzwischen ein Ende der Rallye beim Greenback.
Der US-Dollar und wieder anziehende Anleiherenditen halten den Goldpreis in Schach. Doch Devisenexperten sehen inzwischen ein Ende der Rallye beim Greenback.
Dollar geht die Puste aus!
1,05 Dollar bekommt man heute noch für seinen Euro. Anfang Februar vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine waren es noch 1,14 Dollar und vor einem Jahr sogar mehr als 1,20 Dollar. Diese Rallye der US-amerikanischen Währung drückt zumindest seit einigen Wochen wieder kräftig auf den Goldpreis, auch wenn ein Zusammenhang – starker Dollar, schwacher Goldpreis – eher einem Gefühl vieler Marktteilnehmer als historischen Fakten entspringt. Fakt ist aber, dass sich dies nun beobachten lässt und der Dollar eher als sicherer Hafen in dieser turbulenten Marktphase gesucht wird. Dementsprechend konnte sich der Goldpreis zuletzt kaum stabilisieren und riß eine Unterstützung nach der anderen. Das Edelmetall gilt inzwischen als überverkauft, was auch die Marktdaten andeuten.
Beendet die EZB die Dollar-Rallye?
Daher wäre eine Stabilisierung oder gar ein Bounce in den kommenden Tag vom aktuellen Niveau über 1.800 US-Dollar aus nicht unwahrscheinlich. Dafür spricht auch, dass dem Dollar die Puste ausgehen können. Das liegt wiederum an der Europiäschen Zentralbank. Am 9. Juni wird das Präsidium das nächte Mal tagen. Am Markt rechnen immer mehr Anleger mit einer Wende in der Zinspolitik. Wie das konkret aussieht, sei mal dahingestellt. Aber sollte es eine Entscheidung in diese Richtung demnächst geben, könnte tatsächlich der Euro wieder an Stärke gewinnen. Denn klar ist: Auch in Europa steigen die Preise rasant.
Top-Goldminer mit soliden Gewinnmargen
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Und das wiederum könnte dem Goldpreis auf die Sprünge helfen. Dabei können die großen Goldproduzenten wie Barrick Gold oder Newmont auch auf dem aktuellen Preisniveau gut leben. Die Dividenden, Barrick kommt bereits auf eine Rendite von rund 4%, dürften nicht gefährdet sein, die Kostenlage sah im ersten Quartal recht stabil aus. Dies gilt auch für viele andere Produzenten. Große Teile der Top-Goldminer kommen auf Produktionskosten von unter 1.250 US-Dollar je Unze. Viele in Afrika oder Lateinamerika tätige sind sogar günstiger. Und zur Zeit sieht es auch nicht so aus, als wenn die Manager ihre finanzielle Feuerkraft in größeren Übernahmen nutzen wollen. Vielmehr sieht man dagegen eher kleinere Übernahmen oder Arrondierungen sowie Zusammenschlüsse unter Gleichen. Und auch Aktienrückkäufe sind wieder in. Der M&A-Boom ist trotz der stabilen Bilanzen und hohen Cashreserven dagegen bisher ausgeblieben.