checkAd

     115  0 Kommentare Deutsche Erzeugerpreise steigen weiter mit Rekordtempo

    WIESBADEN (dpa-AFX) - Der starke Preisauftrieb auf der Erzeugerebene in Deutschland hat sich im April weiter beschleunigt. Die Produzentenpreise stiegen im Jahresvergleich um 33,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. So stark sind die Preise noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949 gestiegen. Bereits in den Vormonaten hatte der Preisauftrieb immer wieder Rekordmarken erreicht. Analysten wurden von der Stärke des erneuten Preisschubs überrascht. Sie hatten einen etwas geringeren Anstieg um 31,3 Prozent erwartet.

    Im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, um 2,8 Prozent. In dieser Betrachtung wurden die Erwartungen der Analysten ebenfalls deutlich übertroffen. Die Daten spiegeln laut dem Statistischen Bundesamt die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider.

    Stärkster Preistreiber bleiben die Energiekosten. Für die Erzeuger verteuerte sich Energie im April im Jahresvergleich um 87,3 Prozent, dabei wurde Erdgas 154,8 Prozent teurer. "Kraftwerke zahlten für Erdgas gut viermal so viel wie ein Jahr zuvor", hieß es in der Mitteilung des Bundesamtes.

    Hohe Preissteigerungen gab es auch beim Strom und bei Mineralölerzeugnissen. Außerdem verteuerten sich Vorleistungsgütern, und hier stiegen vor allem die Preise für Metalle, Dünge- und Futtermittel sowie Verpackungen aus Holz.

    Das Bundesamt verwies außerdem auf starke Preissteigerungen für Papier und Pappe, mit einem Zuwachs um 52,7 Prozent im Jahresvergleich. Besonders stark legten die Preise für Zeitungsdruckpapier (+111,9 Prozent) zu.

    Die Erzeugerpreise wirken sich in der Regel auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch der Eurozone liegt die Inflation weit über dem mittelfristigen Zielwert der EZB von zwei Prozent. Mittlerweile wird am Markt im Sommer mit einer Zinserhöhung der Zentralbank gerechnet. Die US-Notenbank Fed geht beim Kampf gegen die hohe Inflation weniger zögerlich vor und hat bereits im März mit den Zinserhöhungen begonnen./jkr/mis




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    Deutsche Erzeugerpreise steigen weiter mit Rekordtempo Der starke Preisauftrieb auf der Erzeugerebene in Deutschland hat sich im April weiter beschleunigt. Die Produzentenpreise stiegen im Jahresvergleich um 33,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. So stark sind …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer