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     2654  0 Kommentare Kehren die Bullen zurück?

    Interessant – nachdem am vergangenen Freitag zunächst „Land unter“ an den amerikanischen Aktienmärkten gemeldet wurde, griffen einige Akteure gegen Sitzungsende beherzt zu. Die Indices stiegen an wichtige Marken heran, der S&P 500 schloss in seiner Ausbruchszone, die zwischen 1170 und 1173 liegt. Bemerkenswert ist auch das Volumen. Es reichte mit 2,27 Milliarden Aktien im S&P 500 an die Spitzen von Mitte Dezember und Anfang Januar heran. Das ist zugleich Rekordniveau bezogen auf die gesamte Rallye seit März 2003 (mindestens).

    Schwer zu sagen, was die Bullen zu später Stunde aktiv werden ließ. Vielleicht war es die Hoffnung, dass die Wahlen im Irak besser verlaufen würden als befürchtet (was auch so kam). Vielleicht war es der Sturz beim Ölpreis. Oder vielleicht war es auch nur die Überzeugung, dass die Kurse jetzt zum Monatsende einfach tief genug gerutscht sind.

    Das US-BIP ist nach erster offizieller Schätzung um 3,1 Prozent gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 3,0 bis 3,5 nach 4,0 Prozent im Quartal zuvor. Der Chain Deflator ist gemäß der ersten Schätzung um 2,0 Prozent gestiegen. Erwartet wurden 2,0 bis 2,4 nach zuletzt 1,4 Prozent. Der US-Arbeitskosten-Index wuchs gegenüber dem Vorquartal um 0,7 Prozent, nachdem er im dritten Quartal um 0,9 Prozent gestiegen war. Volkswirte waren durchschnittlich von einer Kostensteigerung um 0,8 Prozent ausgegangen.

    Die Bullen dürften zwar wegen der niedrigeren Wachstumsrate des BIP enttäuscht sein, dafür aber ist der Deflator weniger gestiegen als befürchtet. Zugleich liefert auch die Entwicklung des Arbeitskostenindex keinen Hinweis auf übermäßige Preissteigerungen, so dass die Angst vor beschleunigten Zinsschritten der Fed ein Stück weit gedämpft wurde. Das ermunterte wohl auch die Bond-Halter, am vergangenen Freitag kräftig Schuldscheine einzukaufen.

    Der Nikkei hat über Nacht Boden gut gemacht, der DAX steigt im frühen Handel sogar um 1,3 Prozent. Zur Mittagszeit setzt wieder die übliche Angst vor der Eröffnung der US-Börsen ein - man könnte sich ja mal wieder zu weit aus dem Fenster gelehnt haben.

    Die Aktie von Fannie Mae hat in den vergangenen Tagen kräftig Federn lassen müssen. Im Gegensatz dazu hält sich der Housing Index vergleichsweise gut – noch scheinen die Akteure davon auszugehen, dass die Hauskonjunktur in den USA weiter geht. Sie stehen auf der Long-Seite und testen, wie weit die Kurse hier noch tragen. Höchstmarken sind erreicht, aber vielleicht geht es ja noch weiter, wird sich so mancher sagen. Dass die Aktie des genannten Hypothekenfinanzierers unter Druck ist, dürfte an hauseigenen Faktoren hängen. Und natürlich daran, dass das Unternehmen von steigenden Kapitalmarktzinsen zuerst betroffen ist. Die Furcht vor mehr als Zinstrippelschrittchen hat demzufolge für Verkaufsdruck gesorgt. Die Prognose der TimePatternAnalysis legt aber nahe, dass dieser nun weitgehend ausgelaufen ist und sieht wieder anziehende Notierungen.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Kehren die Bullen zurück? Interessant – nachdem am vergangenen Freitag zunächst „Land unter“ an den amerikanischen Aktienmärkten gemeldet wurde, griffen einige Akteure gegen Sitzungsende beherzt zu. Die Indices stiegen an wichtige Marken heran, der S&P 500 schloss in …