Die Gegenbewegung lässt weiter auf sich warten
Nach dem Verfallstag werden die Karten an den Aktienmärkten neu gemischt. Das gibt den Bullen die nächste Gelegenheit für eine Gegenbewegung. ...
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
gestern war in den USA ein (Börsen-)Feiertag. Altgediente Trader mögen ins Grübeln kommen: So viele Feiertage, an denen auch die Börsen geschlossen sind, gibt es in den USA nicht. Und so kurz vor dem Unabhängigkeitstag, der bekanntlich am 4. Juli begangen wird, gab es bisher nie einen anderen Feiertag.
Ein neuer (Börsen-)Feiertag
Und tatsächlich handelt es sich hier um einen neuen Feiertag, der erst seit dem vergangenen Jahr überhaupt ein offizieller Feiertag ist: Juneteenth, ein Gedenktag zur Erinnerung an die Befreiung der afroamerikanischen Bevölkerung der USA aus der Sklaverei. Es ist der erste bundesweite neue Feiertag in den USA, seit 1986 der Martin Luther King’s Day eingeführt wurde. Und mit diesem ist er der zweite Feiertag, der auf Traditionen oder Ereignisse Bezug nimmt, die vor allem für afroamerikanische Menschen bedeutsam sind.
Der normale Handel an den US-Börsen pausierte zwar gestern, aber der Futurehandel geht wie gewöhnlich weiter. Und bevor ich auf die Perspektiven der US-Indizes eingehe, eine kurze Nachlese zum großen Verfallstag in der vergangenen Woche.
Kurze Verfallstags-Nachlese
Mit der Gegenbewegung, die ich in der Verfallstagswoche erwartet hatte (siehe Börse-Intern vom 13.06.2022), wurde es nichts. Sie lässt also weiter auf sich warten. (Dazu gleich mehr.) Stattdessen kam es zu dem alternativen Szenario, dass ich erwähnt habe: einem Kursrutsch bis auf 13.000 Punkte:
Am Donnerstag erreichte der DAX bei knapp 13.008 Punkten ein neues Jahrestief und drehte danach wieder nach oben. Abgerechnet wurde zum Verfallstermin am Freitag bei 13.193,61 Punkten. Damit konnten die Stillhalter wie erwartet die große Put-Position aus dem Geld halten.
Jetzt werden die Karten neu gemischt!
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Nach dem Verfallstag werden die Karten neu gemischt. Die Bullen haben also eine neue Chance. Und nachdem eventuelle Bremsen durch den großen Verfallstag gelöst sind, fällt es ihnen vielleicht leichter, den Bären Paroli zu bieten.
Die erste Gegenbewegung, die ich bereits Ende Mai erwartet habe, ist jedenfalls in sich zusammengebrochen. Sie erreichte nicht mal das Mindestziel einer Gegenbewegung, das 38,2%-Fibonacci-Niveau des Rückfalls bis zum damaligen Tief (siehe graue Linien rechts im folgenden Chart):
Die Lage hat sich deutlich eingetrübt
Dadurch und vor allem durch den weiteren Rückfall in der Vorwoche hat sich das Bild im S&P 500 in mehrfacher Hinsicht deutlich eingetrübt: Erstens ist ein neues Jahrestief ohnehin ein negatives Signal. Zweitens verpassten die Bullen damit die Chance, eine Wende an der 38,2%-Fibonacci-Linie des Anstiegs seit dem Corona-Crash-Tief (blaue Linien) bzw. der Unterkante des langfristigen Aufwärtstrends seit 2009 (schwarze Linien) einzuleiten. Im Gegenteil: Der Aufwärtstrend wurde sogar mit einer deutlichen Kurslücke gebrochen, die selbst im Wochenchart sehr markant ist!
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