Große Produktionsprobleme
Tesla-CEO Musk zu Giga Grünheide und Austin: "gigantische Geldverbrennungsöfen"
Probleme mit den Lieferketten setzen den Tesla-Fabriken in Austin und Grünheide zu. Aktuell würden kaum Autos produziert, die Werke seien "gigantische Geldverbrennungsöfen", sagte Elon Musk in einem Interview.
In einem Interview mit dem Fanclub "Tesla Owners Silicon Valley" erklärte Tesla-Chef Elon Musk überraschend offen: "Sowohl die Austin-Fabrik als auch das Berlin-Werk sind gigantische Geldverbrennungsöfen im Moment." Die Gründe dafür lägen unter anderem bei den Bauteilen für Batteriezellen, die in chinesischen Häfen feststeckten.
Eigentlich sei das ein Problem, das sich schnell lösen lasse. Doch die letzten zwei Jahre seien ein "absoluter Albtraum" gewesen. Und das Problem sei noch nicht vorbei. Die größte Baustelle sei aktuell "die Fabriken am Laufen zu halten und nicht bankrott zu gehen", so der Tesla-Chef.
Die neuen Fabriken in Austin und Berlin hochzufahren und die Shanghai-Fabrik nach den Lockdowns zurück "in den Sattel" zu bekommen, seien die allerwichtigsten Probleme aktuell, sagte Musk. Das Gespräch wurde bereits Ende Mai aufgezeichnet, die Aussagen zu den Produktionsschwierigkeiten jedoch erst am Mittwoch veröffentlicht.
Bis sich die Produktionsengpässe entspannen, könne es noch dauern, räumte Musk ein. "Es wird mehr Arbeit brauchen, diese Fabrik zur Vollauslastung zu bringen als es gedauert hat, sie zu bauen." Die Fabrik in Austin, in der das Gespräch aufgezeichnet wurde, wurde in einem Rekordtempo von 18 Monaten hochgezogen. In Grünheide lag die Bauzeit bei zwei Jahren.
Nicht nur die Lieferketten, sondern auch der Aktienkurs von Tesla dürfte Musk aktuell Kopfzerbrechen bereiten. Die Tesla-Aktie hat seit Jahresanfang rund ein Drittel an Wert verloren. In den vergangenen fünf Tagen konnte die auch beim Smartbroker heiß gehandelte Aktie sich allerdings erholen und legte 12 Prozent zu.
Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion