Egbert Prior
Nordex: Frischer Wind durch die Energiewende
Die Nordex-Aktie ist schwer gerädert. Binnen Jahresfrist halbierte sich der Kurs. Aktuell 9,6 Euro.
Die Nordex-Aktie ist schwer gerädert. Binnen Jahresfrist halbierte sich der Kurs. Aktuell 8,85 Euro. Eigentlich kaum zu verstehen, schließlich hat die Politik bei der Energiewende der Windkraft eine zentrale Rolle zugedacht. Die Ziele sind ambitioniert, 2% der Landfläche in Deutschland werden für Windparks reserviert. Bislang sind es erst ganze 0,5%, die Ziele liegen also noch in weiter Ferne. Doch die Ampelkoalition arbeitet an einem Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus von Windkraft. Außerdem ist ein neues Erneuerbaren-Energien-Gesetz in Arbeit. So sollen beispielsweise 80% des in Deutschland verbrauchten Stroms 2030 mit Erneuerbaren Energien produziert werden. Bislang sind es erst 40%. Zudem will man die Abhängigkeit von Energie aus einzelnen Ländern wie beispielsweise Rußland verhindern. Es brechen also goldene Zeiten an für Windanlagenhersteller, zumal schon 2035 Treibhausgasneutralität erzielt werden soll. In den letzten Jahren ist beim Ausbau der Windenergie nicht viel passiert. Die Windanlagenbauer Nordex, Vestas oder Siemens Gamesa feilschen um die wenigen Aufträge. Um die Ziele zu erreichen, ist auch eine drastische Verkürzung der Genehmigungsverfahren vorgesehen. Der Stromverbrauch dürfte hierzulande stark steigen. Durch Elektroautos, die Digitalisierung und die Produktion von grünem Wasserstoff. Im Klartext: Bis 2030 soll sich die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien mehr als verdoppeln. Seit Jahren herrschte Flaute bei den Windkraftanlagen, das soll sich jetzt grundlegend ändern. Für das erste Quartal mußten die Hamburger allerdings noch rote Zahlen präsentieren. Der Umsatz schrumpfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1,25 Milliarden auf 933 Millionen. Der Verlust betrug 141 Millionen, nach einem Minus von 55 Millionen im Vorjahreszeitraum. Neben der schwachen Nachfrage litt Nordex unter stark steigenden Kosten für Rohstoffe und Logistik, auch Störungen der Lieferkette machten sich bemerkbar. Der Auftragseingang blieb mit rund 900 Millionen praktisch auf Vorjahresniveau. Im Mai schraubte der Vorstand die Jahresprognose herunter. Nunmehr wird 2022 ein Konzernumsatz zwischen 5,2 und 5,7 Milliarden (zuvor 5,4 bis 6 Milliarden) erwartet. Zu allem Überfluß wurde Nordex im März Opfer einer Cyberattacke. Doch das ist alles bald Schnee von gestern, durch das nun beherzte Herangehen an die Klimakrise verspricht für die kommenden Jahre kräftiges und profitables Wachstum. Fazit: Anleger sollen zum Einstieg eine Bodenbildung abwarten.
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