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    Stopp russischer Gaslieferungen kostet 12,7 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung / Brossardt  155  0 Kommentare "Wertschöpfungsverlust von 193 Milliarden Euro, bis zu 5,6 Millionen Jobs betroffen"

    München (ots) - Ein kurzfristiger Stopp von russischen Erdgas-Importen würde zu
    Einbußen der deutschen Wirtschaftsleistung von insgesamt 12,7 Prozent führen.
    Das zeigt eine Studie der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
    "Das abrupte Ende von russischen Gas-Importen hätte auch deutliche Auswirkungen
    auf die Erwerbstätigen in Deutschland. Insgesamt wären rechnerisch etwa 5,6
    Millionen Arbeitsplätze von den Folgen betroffen", so vbw Hauptgeschäftsführer
    Bertram Brossardt.

    Die Studie "Folgen einer Lieferunterbrechung russischen Gases für die deutsche
    Industrie", die die Prognos AG für die vbw erstellt hat, zeigt negative
    wirtschaftliche Effekte ausgehend von einem Lieferausfall ab Juli 2022 auf.
    Anders als in früheren Studien zu den wirtschaftlichen Auswirkungen eines
    Erdgas-Embargos werden einzelne Produktionsprozesse in technischer Hinsicht
    untersucht und deren Bedeutung für beteiligte sowie vor- und nachgelagerte
    Branchen in den Blick genommen.

    Demnach wäre aufgrund gesetzlich festgelegter Mindestmengen in Gasspeichern und
    der Versorgung vorrangiger Kunden der Gasbedarf der Industrie nicht einmal zur
    Hälfte gedeckt . Die Wertschöpfung der direkt betroffenen Branchen würde um 3,2
    Prozent sinken, was einem Verlust von rund 49 Milliarden Euro entspricht.
    "Besonders betroffen sind Branchen wie die Glasindustrie oder die
    Stahlverarbeitung, dort müssen wir davon ausgehen, dass die Wertschöpfung um
    fast 50 Prozent zurückgeht. Ähnliches gilt für die Chemie-, Keramik-,
    Nahrungsmittel-, und Textilbranche sowie das Druckereiwesen. Hier liegen die
    Wertschöpfungsverluste bei über 30 Prozent ", erklärt Brossardt.

    Die Produktionseinbußen führen laut Studie außerdem zu indirekten Folgen , die
    die Wirtschaft in Deutschland und Bayern noch weitreichender treffen würden:
    "Die Erdgas-Engpässe bewirken Dominoeffekte. Diese treffen die gesamte
    Wertschöpfungskette empfindlich. Im Studienszenario kommen wir zu einem Rückgang
    der Wertschöpfung um weitere 144 Milliarden Euro (- 9,4 Prozent ). Die Störungen
    in den intensiv verflochtenen Produktions- und Lieferketten hätten also
    branchenübergreifend etwa die dreifache Auswirkung im Vergleich zu den direkten
    Folgen. In Summe droht damit ein Wertschöpfungsverlust von 193 Milliarden Euro
    ", warnt Brossardt.

    Aus Sicht der vbw muss die effiziente Diversifizierung des Erdgas-Bezugs für
    eine intakte und starke Wirtschaft weiter vorangetrieben werden: "Die
    Studienergebnisse verdeutlichen die hohe Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft
    von russischen Gaslieferungen. Ziel muss die vollständige Unabhängigkeit in
    möglichst kurzer Zeit sein. Angesichts drohender Engpässe müssen wir Erdgas
    gezielt einsetzen und dort ersetzen, wo es sinnvoll möglich ist. Daneben müssen
    wir die Umsetzung der Energiewende entschieden vorantreiben. Mit einem
    ambitionierten Ausbau aller erneuerbarer Energien dämpfen wir die Strompreise
    langfristig und können uns von einseitigen Abhängigkeiten im Energiesektor
    weiter lösen", resümiert Brossardt.

    Die Studie "Folgen einer Lieferunterbrechung von russischem Gas für die deutsche
    Industrie" können Sie hier abrufen: http://www.vbw-bayern.de/erdgas_studie

    Pressekontakt:

    Alexander Perschel, Tel. 089-551 78-203, E-Mail:
    alexander.perschel@ibw-bayern.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58439/5259260
    OTS: ibw - Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft


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