Aktien und Euro: Weiterhin Chancen für stärkere Kurserholungen
Die Inflationserwartungen sind leicht gesunken. Das dämpft die Zinsängste. Dies ist eine gute Basis für Kurserholungen. Doch der Markt zeigt wenig Stärke. ...
Zu den Einkaufsmanagerdaten hatte ich am Donnerstag vergangener Woche geschrieben, dass man durchaus eine Rezession in den USA einkalkulieren sollte, auch wenn die Stimmungsbarometer seit Juli 2020 permanent oberhalb der Schwelle von 50 Punkten notieren, ab der Wachstum signalisiert wird. Und das gilt auch für die Einkaufsmanagerindizes vom Institute for Supply Management (ISM), die am Freitag veröffentlicht werden – und zwar aus folgendem Grund:
Längere Lieferzeiten gelten bei diesen Frühindikatoren als positiver Faktor. Sie erhöhen daher den ISM-Index. Denn der Indikator beruht auf der Annahme, dass primär Schwankungen der Nachfrage die Lieferzeiten bestimmen. Eine hohe Nachfrage führt zu längeren Lieferzeiten. Aktuell ist es allerdings die Angebotsverknappung, die zu längeren Lieferzeiten führt und das Wachstum bremst. Die Einkaufsmanagerdaten sind daher derzeit mit Vorsicht zu genießen.
Inflationsdruck am Höhepunkt
Allerdings muss man nun nicht alle Informationen über den Haufen werfen, welche die Befragung der Einkaufsmanager geliefert hat. So schrieb ich am Donnerstag auch, dass laut den Daten der Anstieg der Einkaufspreise in der Industrie trotz anhaltend hohem Niveau so schwach ausfiel wie seit 16 Monaten nicht mehr. Der Inflationsdruck scheint also nachzulassen.
Bestätigt wurde dies am Freitag durch den „Consumer Sentiment Index“ der University of Michigan. Dieser zeigte einerseits einen noch stärkeren Rückgang des Verbrauchervertrauens an als zunächst gemeldet (50,0 statt 50,2 Punkte, siehe dazu auch Börse-Intern vom 14. Juni).
Andererseits wurde aber auch einen leichter Rückgang der Inflationserwartungen gemeldet. Für die kommenden 12 Monate sehen die Konsumenten einen Wert von 5,4 %, nach zuvor 5,3 %.
Lesen Sie auch
Und die 5-jährigen Inflationserwartungen gaben sogar von 3,3 % auf 3,1 % nach.
Sicherlich sind dies noch keine eindeutigen Trendwenden, dennoch reduzierte es die Erwartungen für aggressivere Fed-Zinserhöhungen. Die Fed-Funds-Futures preisten plötzlich sogar für Februar nächsten Jahres schon verstärkt eine Zinssenkung ein. Für die Dezembersitzung wird Stand heute noch mehrheitlich mit einem Leitzinsband von 3,50 % bis 3,75 % gerechnet.
(Quelle: cmegroup.com)
Und für die Sitzung im Februar 2023 liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung auf 3,25 % bis 3,50 % inzwischen bei fast 30 %, nach nur 10 % vor einer Woche.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
ANZEIGE
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
Lesen Sie das Buch von Sven Weisenhaus*:
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
ANZEIGE