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    Aktien Frankfurt  315  0 Kommentare Energiekrise befeuert Kursrutsch - Erstes Halbjahr ernüchternd

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit hohen Verlusten ist der Dax am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit März gefallen. Die Fragezeichen hinter der Gasversorgung in Deutschland werden größer. Diese Unsicherheit belastet die Börse. Am Nachmittag verlor der deutsche Leitindex 2,19 Prozent auf 12 719 Punkte. Das Anfang März bei 12 438 Punkten erreichte Jahrestief ist damit nicht mehr weit weg.

    Der Dax befindet sich im sogenannten Bärenmarkt. Mit einem Verlust von fast 20 Prozent zeichnet sich eine ernüchternde Bilanz für die erste Jahreshälfte ab. Das Barometer steht zudem um rund 22 Prozent oder fast 3600 Punkte unter seinem im November erreichten Rekordhoch. Die Zinswende, der Krieg in der Ukraine sowie Inflations- und Rezessionssorgen belasten die Aktienmärkte weltweit.

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    Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Donnerstag um 2,60 Prozent auf 25 694 Zähler bergab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 2,1 Prozent ein.

    Positive Wirtschaftssignale aus China halfen nicht. Stattdessen beunruhigt die sich verschärfende Gaskrise in Deutschland zunehmend die Marktteilnehmer weltweit. Es sei längst nicht nur ein europäisches Problem, vielmehr sei die ganze Welt Geisel der Energiesituation in Deutschland, schrieb Experte Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management. Sollte der Gasnotstand nicht bald gelöst werden, dürfte dies eine tiefere globale Energiekrise zur Folge haben, warnte er.

    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) befürchtet inzwischen ein vollständiges Ausbleiben russischer Gaslieferungen durch die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream. Mitte Juni hatte Russland unter Verweis auf technische Probleme die Lieferungen durch Nord Stream bereits stark gedrosselt.

    Den Energieversorger Uniper bringt dies nun in Bedrängnis. Um rund 18 Prozent brachen dessen Aktien ein, nachdem der Konzern seine Ergebnisprognosen für das laufende Jahr wegen der eingeschränkten Gaslieferungen aus Russland kassierte und mit der Bundesregierung über Stabilisierungsmaßnahmen spricht. Auch die Kurse von RWE und Eon rutschten angesichts der Unsicherheit im Energiesektor deutlich ab, mit einem Minus von teils mehr als fünfeinhalb Prozent.

    Uniper müsse um eine Rettung durch den deutschen Steuerzahler bitten und die Warnung verdeutliche, wie kritisch, wenn nicht gar gefährlich die gegenwärtige Situation sei, sollte die Feststellung und Bekanntgabe der Gasmangellage durch die Bundesnetzagentur nicht bald erfolgen, sagte ein Händler.

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    SAP nahmen mit einem Minus von fünf Prozent Kurs auf ihr Coronatief vom März 2020 bei gut 82 Euro. Belastend wirkte eine Abstufung von "Outperform" auf "Neutral" durch die französische Investmentbank Exane BNP Paribas. Die Anlagestory des Softwarekonzerns bleibe kompliziert, schrieb Analyst Stefan Slowinski. Er sieht Nachfragerisiken, weil Investitionen in Software zunehmend auf den Prüfstand gestellt werden dürften. Um Technologiewerte insgesamt machten Anleger einen Bogen.

    Die düsteren Konjunkturaussichten belasteten Aktien aus dem Automobilsektor überdurchschnittlich. Die Branche leidet bereits unter dem Mangel an Halbleitern und den Lieferkettenproblemen. Eine drohende Rezession in den USA wie in der Eurozone trübt die Perspektiven weiter ein. Im Dax lagen Volkswagen , Porsche SE und Continental mit Abschlägen von teils bis zu sechs Prozent hinten.

    Auch Immobilienwerte haben angesichts der steigenden Zinsen weiter einen schweren Stand. Grand City Properties , Adler Group und Aroundtown verloren jeweils fast zehn Prozent. Aroundtown wurden allerdings mit Dividendenabschlag gehandelt.

    Der Euro fiel unter 1,04 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch deutlich höher auf 1,0517 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 1,49 Prozent am Vortag auf 1,32 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,92 Prozent auf 133,21 Punkte. Der Bund-Future gewann 1,20 Prozent auf 148,57 Punkte./ajx/jha/

    --- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---




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