"Maximal bärisch"
Zinserhöhungen und Inflation: So sieht der aktuelle Konsens unter Anlegern aus
Aktien und Anleihen haben in dieser Woche erneut massive Abflüsse zu verzeichnen. Anleger befürchten, dass die Weltwirtschaft angesichts der galoppierenden Inflation und der aggressiven Zinsschritte schrumpfen könnte.
In der Woche bis zum 29. Juni flossen weltweit etwa 5,8 Milliarden US-Dollar aus Aktienfonds ab, so die Bank of America unter Berufung auf Daten von EPFR Global. Anleihen verzeichneten den Daten zufolge Rücknahmen in Höhe von 17 Milliarden US-Dollar.
Ein "Inflationsschock" sei nun der Konsens unter den Anlegern, so die Bank of America-Strategen um Michael Hartnett. Zwar hätten die Erwartungen aggressiver Zinserhöhungen durch die Fed ihren Höhepunkt erreicht. Nicht aber die Inflationserwartungen. Der Bullen- und Bärenindikator der Bank of America blieb laut Bloomberg die dritte Woche in Folge auf "maximal bärisch".
Nach Handelssegmenten betrachtet, verzeichneten laut der Bank of America Large Caps und Value-Werte in den USA die meisten Zuflüsse, während Small Caps Abflüsse hinnehmen mussten. Aufgeschlüsselt nach Sektoren gewann der Gesundheitssektor die größten Zuflüsse. Rohstoffe, Energie und Finanzwerte verzeichneten die größten Abflüsse.
Andere scheinbar optimistische Strategen erwarten laut Bloomberg-Umfragen im Wesentlichen, dass sich die Aktienmärkte in der zweiten Jahreshälfte zumindest teilweise erholen werden.
Morgan Stanley-Analysten dagegen haben vor weiteren Rückgängen gewarnt, bis der Markt einen Boden finden könne. Die bevorstehende Gewinnsaison werde für Anleger auch entscheidend sein, um die Auswirkungen der hohen Preise und der schwächeren Verbraucherstimmung auf die Unternehmensgewinne zu beurteilen.
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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion