Fehlt noch ein finaler Sell-Off?
Der Monat Juni, das zweite Quartal und das erste Halbjahr waren sehr schwach. Doch das Schlimmste könnte hinter uns liegen. Es fehlt aber noch ein Sell-Off ...
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An der Börse sind kalendarische Zeiträume irrelevant
Zum Ende des vergangenen Monats, Quartals und Halbjahres ziehen Medien aktuell Bilanz. Der DAX habe im Juni mit einem Minus von 11,15 % die schlechteste Monats-Performance seit dem Corona-Crash im März 2020 generiert. Und niemals zuvor sei der deutsche Leitindex in einem Juni so stark eingebrochen, heißt es.
Ähnlich desaströs haben sich die Aktienindizes in den USA entwickelt. Das Minus des S&P 500 der vergangenen sechs Monate summiert sich auf 20,6 %. Es ist damit das schwärzeste Halbjahr seit 1970. Für den Dow Jones ging es mit einem Kursverlust von 15,3 % in diesem Zeitraum zuletzt 1962 so stark bergab. Und beim Nasdaq haben wir es sogar mit einem Rekord-Minus von 29,5 % zu tun, wobei dessen Historie nicht annähernd so weit zurückreicht wie bei den beiden anderen Indizes.
Nutzlose Informationen
Stellt sich nur die Frage, was einem solche Informationen nutzen. Aus meiner Sicht sind sie lediglich für eine Schlagzeile gut. Der Erkenntnisgewinn über die weitere Kursentwicklung tendiert dagegen derweil gegen Null. Man kann höchstens aus der sehr schwachen Monatsperformance des DAX schließen, dass die charttechnische Situation überverkauft ist und damit eine Kurserholung anstehen könnte. Die Halbjahresbilanz der Aktienindizes ist dagegen aus meiner Sicht für Anleger und Trader als Information völlig nutzlos.
Erst mit einem Blick auf den Kursverlauf, also in einem entsprechenden Kontext, kann man die Performance einordnen, so dass sie vielleicht noch einen Nutzen hat. Aber selbst dann dürfte es irrelevant sein, ob der DAX in einem Monatszeitraum nun 11,15 %, 13 % oder 9 % verloren hat und wann und ob es das schon einmal gegeben hat.
Nützlich wäre dagegen vielleicht noch die Information, was in der Vergangenheit nach solchen Kursverlusten geschehen ist. Denn daraus könnte man Erwartungen an den zukünftigen Kursverlauf ableiten. Ich verweise dazu auf die Tabelle der schwächsten Halbjahreszeiträume des S&P 500 aus der Börse-Intern vom 21. Juni:
(Quelle: HSBC Trinkaus & Burkhardt)
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Aber derartiges habe ich in den Mainstream-Medienberichten heute nicht gefunden – und das nicht zum ersten Mal.
Sehr viele Nachrichten sind aus meiner Sicht inzwischen kaum noch mehr als eine Schlagzeile, ohne nützlichen Informationsgehalt. Für einen Erkenntnisgewinn muss man meist selbst sorgen, indem man sich weitere Informationen einholt und diese in einen sinnvollen Kontext packt.
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