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    Vor EZB-Zins-Entscheid  18516  8 Kommentare Kommt der große 0,5-Prozent-Zins-Schock? Was kommt da auf uns Anleger zu?

    Heute will die EZB den Leitzins erstmals seit langem anheben. Über die Höhe des Zinsschritts wird heftig diskutiert. 0,25 oder 0,5 Prozentpunkte? Und: Was plant der EZB-Rat für stark verschuldete Länder wie Italien?

    Ursprünglich wollte der Rat der europäischen Zentralbank (EZB) den Leitzins am heutigen Donnerstag um 0,25 Prozentpunkte anheben. Nun gibt es Spekulationen darüber, dass der Zinsschritt höher ausfallen könnte. Zuletzt berichteten Bloomberg und Reuters unter Berufung auf Insiderinformationen, dass der Rat eine Zinserhebung von 0,5 Prozentpunkten erwäge. Grund dafür sei die anhaltend hohe Inflationsrate, die sich mit mehr als acht Prozent noch immer auf Rekordniveau befindet.

    Für stärkere Zinsanhebung

    Einige Ratsmitglieder hatten sich bereits für eine stärkere Zinsanhebung ausgesprochen – darunter die Notenbankchefs aus Lettland, Litauen und Österreich. Ihr Argument: Man müsse jetzt ein starkes Zeichen gegen die Teuerung setzen, damit die Inflationserwartungen nicht aus dem Ruder laufen. Falls der Rat auf diese Stimmen hört, würde die EZB weit über ihre Ankündigung vom Juni hinausgehen.

    Notenbankchefin Christine Lagarde (Foto) hatte Ende Juni noch die 0,25 Prozent bestätigt. Ein zweiter Zinsschritt sollte dann im September folgen. Zu den Insiderinformationen hat sich die EZB bislang nicht geäußert.



    Es ist zu erwarten, dass die EZB neben der Zinserhöhung auch noch ein Programm zur Rettung verschuldeter Staaten vorstellen wird: das sogenannte Anti-Fragmentierungsprogramm, auch Spread-Kontrolle genannt. Es soll hoch verschuldete Länder wie beispielsweise Italien am Anleihemarkt stützen. Mithilfe des Programms kann die EZB weiter Staatsanleihen kaufen, obwohl das Programm der Nettoanleihekäufe eigentlich ausgelaufen ist.
     
    Zinskosten dämpfen

    Das Hilfsprogramm wird voraussichtlich an bestimmte Bedingungen geknüpft sein: Betroffene Länder müssen sich an Vorgaben der EU-Kommission halten, Reformen umsetzen und eine strikte Haushaltsdisziplin nachweisen. Sobald die Zinskosten eines Euro-Landes durch zu hohe Anleiherenditen in die Höhe gehen, will die EZB der betreffenden Regierung Staatsanleihen in hoher Stückzahl abkaufen. So drückt sie die Rendite wieder, und die Zinskosten des Landes werden gedämpft. Einige Ökonomen wie Ifo-Präsident Clemens Fuest üben allerdings Kritik an dem Plan. Fuest warnt vor einer Art "Staatsfinanzierung durch die Hintertür".

    js





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