Unter Strom oder unter Geiern? „Bürgerwind-Aktie“ clearvise und der Samwer-Deal!
Deutschland leidet unter der Sommerhitze, aber die Schlagzeilen bestimmt der Winter. Genauer gesagt die Gefahr, im Winter ohne ausreichend Gas dazusitzen und damit im Kalten.
Das Gezerre um die Gas-Lieferungen durch Nord Stream 1, die sich verzögernde Rückkehr der Turbine, Putins wechselhafte Drohgebärden, all das treibt uns in Deutschland die Schweißperlen auf die Stirn.
Während die unmittelbare Zukunft ungewiss ist, zeichnet sich mittel- und langfristig ein klarer Weg ab: So schnell weg von Öl und Gas (und Kohle) wie möglich. Und noch schneller will man auf russische Energiequellen verzichten.
Nicht verzichten wollen und können stehen auf der anderen Seite der Bilanz. Deutschlands Wohnungen müssen beheizt werden, die Mobilitätswende führt zu einem enormen Strommehrbedarf, gleiches gilt für die Gebäude-Technik, wo neue Dämmvorschriften immer umfangreichere Kälte- und Wärmetechnik erfordern – und die benötigt vor allem eines, Strom.
Dass Rot und Grün in der Ampel-Koalition weiterhin auf die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland zusteuern, zeigt den Irrsinn der Entwicklung. Insgeheim hat man auf die Franzosen gehofft, die unsere Stromlücke schon irgendwie schließen werden. Schließlich wird in Frankreich überwiegend mit Strom geheizt und der kommt dort aus der Steckdose. Genauer gesagt, aus Atomkraftwerken.
Dummerweise sind die neuen Kraftwerkstypen bisher eher problembehaftet, so dass weitgehend auf die alten Meiler gesetzt wird. Doch die sind veraltet und störanfällig, was zu häufigen Auszeiten führt. Frankreich will, um sein Strom- und Energieproblem zu lösen, nun sogar den größten Stromversorger EdF verstaatlichen (also auch noch die restlichen 30% aufkaufen, die dem Staat noch nicht gehören).
Derweil stehen viele der französischen AKWs still und das führt zu der schizophrenen Situation, dass Deutschland, das auf eine Gasmangellage zusteuert wegen der ausstehenden Gas-Lieferungen aus Russland, seine Gaskraftwerke unter Volllast laufen lassen muss, um mittels Gasverstromung die französischen Ausfälle zu kompensieren.
Nun erzielt das seit Wochen anhaltende Geschrei über die drohende Gasmangellage, über Temperatur-Absenkungen beim Warmwasser oder bei der Fernwärme durchaus Wirkung, ebenso die beinahe überall herausposaunten Einspar-Vorschläge. Die Deutschen kaufen Öfen, um Holz zu verfeuern, und sie kaufen Radiatoren, um ihre durch den Gasmangel im Winter zu erkalten drohenden Wohnungen mit Strom zu beheizen.
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Der Strombedarf schießt also kurz-, mittel- und langfristig in die Höhe. Aber die deutschen AKWs kann man getrost abschalten?
„Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“
– Immanuel Kant –
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