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    René Wolfram  512  0 Kommentare
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    FED erhöht Zinsen weiter aggressiv

    Wenn das so weitergeht, kann es ein böses Erwachen geben

    Gestern erhöhte die US-Notenbank (FED) den Leitzins um weiter 75 Basispunkte. Mit den aggressiven Zinsschritten will die FED die Inflation dämpfen. Temporär hatten sich die Preise für zahlreiche Rohstoffe drastisch verteuert. Insofern klingt es sehr logisch, was die Notenbank da macht. Aber ist es wirklich die richtige Maßnahme? Oder löst man beim Versuch, einen kleinen Brand zu bekämpfen, einen noch viel größeren aus? 

    Zunächst einmal ist es völlig logisch, dass die jährlichen Teuerungsraten deutlich steigen, wenn wir aus einer Zeit kommen, in der coronabedingt z.B. der Rohölpreis bei MINUS 38 Dollar war, zahlreiche Agrar-Rohstoffe weit unter die Produktionskosten gesunken waren und Bauholz so niedrig gehandelt wurde, dass viele Sägemühlen geschlossen wurden. Es ist also nicht bedenklich, sondern ein gesundes Zeichen, dass die Teuerungsrate wieder anzog. 

    Im nächsten Schritt ist es hilfreich, sich einmal anzuschauen, woher die kurzen Preisschocks kamen. An den Märkten wurden durch den Russland-Krieg gegen die Ukraine potenzielle Engpässe rasant eingepreist. Temporär kauften selbst die Produzenten über den Terminmarkt. Auch das ist ein völlig normaler, wenn gleich seltener Vorgang, der immer nur sehr kurzweilig ist. Das Problem waren und sind unterbrochene und verlangsamte Lieferketten. Würden diese normal funktionieren, wären die Preise gar nicht so stark nach oben geschnellt. 

    Mit Zinserhöhungen bremst man immer die Nachfrageseite aus. Die ist aber gar nicht das Problem! Die große Gefahr sehe ich darin, dass wenn die Lieferketten wieder normal funktionieren und die Produktion anzieht, wir ein Nachfrage-Vakuum bekommen. Bei den größeren Investitionen (Hausbau, Autos) sehen wir genau dies bereits. Zahlreiche Hausbauer haben ihre Planungen geändert, weil die Finanzierung zu teuer geworden ist. Wenn also durch die drastisch erhöhten Zinsen die Nachfrageseite (überall muss gespart werden) wegbricht, gleichzeitig aber das Angebot wieder im Normalmodus kommt, brechen die Preise für sämtliche Güter brutal ein. Die Margen der Unternehmen sinken, was potenziell Entlassungen nach sich zieht. Und die Krise wäre dann noch viel größer, als die sehr kurzweiligen Preisverteuerungen, die wir gesehen haben.

    Man beachte vor allem, dass die Preise der meisten Rohstoffe schon längst wieder in Richtung des Vor-Kriegs-Niveaus zurückgekommen sind. Das fortwährende Eingreifen von Staat und Zentralbanken in die normalen und sehr gut funktionierenden Marktmechanismen kann man zumindest sehr kritisch sehen. Bereits vor dem Ukraine-Krieg waren die Stellschrauben bis zum Anschlag gespannt. Inzwischen können Staaten und Notenbanken keine Entscheidung mehr treffen, die nicht an 2-3 anderen Stellen das nächste Problem auslöst. Diese Spirale wird sich weiter drehen und beschleunigen, wenn man nicht irgendwann die Marktmechnismen wieder ihren Job machen lässt. 

     

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    René Wolfram, 1977 nahe der Finanzmetropole Frankfurt geboren, kam während seines BWL-Studiums im Jahr 1997 erstmals mit dem Börsenhandel in Berührung. Nach den ersten Schritten im Bereich Aktienhandel verlagerte sich sein Haupt-Aktionsfeld in den Bereich Derivate und Futures, die er mit einem Multimarket-Ansatz auf fundamental-systematischer Basis handelt. Inspiriert von seinem Vorbild, der Trading-Legende Larry Williams, nahm er an der offiziellen Weltmeisterschaft im Echtgeld-Trading, dem Robbins Trading Worldcup Championship teil, und belegte als erster Deutscher 2013 den dritten Platz. Neben seinem täglichen Livetrading bildete er bereits über 3.500 Trader aus, hielt Vorträge in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Italien und den USA. Auf seinem Portal www.realmoneytrader.com und auf seinem Youtube-Kanal stellt er regelmäßig Informationen und kostenlose Schulungen bereit. Seine Methoden beinhalten sowohl Daytrading, als auch Swingtrading-Strategien auf Rohstoffe, Indizes, Währungen und Anleihen.
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    Diese Kolumne wurde Ihnen präsentiert von Morgan Stanley“.

    Der Autor erklärt, dass er bzw. sein Arbeitgeber oder eine mit ihm oder seinem Arbeitgeber verbundene Person im Besitz von Finanzinstrumenten ist, auf die sich die Analyse bezieht, bzw. in den letzten 12 Monaten an der Emission des analysierten Finanzinstruments beteiligt war. Außerdem wird darauf hingewiesen das der Autor oder ein verbundenes Unternehmen eine Werbungskooperation mit Morgan Stanley plc eingegangen ist. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenskonfliktes.
    Verfasst von realmoneytrader
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