Börsenmentor Daniel Baumgardt: In Aktien oder Immobilien investieren?
Aktien und Immobilien gelten als beliebte Kapitalanlagen für den Vermögensaufbau. Während eine Immobilie mitunter viel Zeit in Anspruch nimmt, arbeitet die Aktie rund um die Uhr für das eigene finanzielle Polster.
„Wer richtig in Aktien investiert, kann die finanzielle Unabhängigkeit schon vor dem Rentenalter erreichen. Mit Immobilien ist das wesentlich schwerer“, erklärt Börsenmentor Daniel Baumgardt. Er selbst begann mit kleinen Investments direkt nach dem Schulabschluss. Mit hohem persönlichem Engagement und umfangreicher Unterstützung durch Banker und Finanzexperten entwickelte er sich eigenständig zum Börsenmentor. Seit vielen Jahren berät er Anleger zur Kapitalstrategie.
Damit Anleger die langfristige rentablere Wahl sicher treffen, erklärt der Experte was Immobilien und Aktien als Investments unterscheidet.
Bild: Daniel Baumgardt, Immobilien- und Akienexperte. Bildquelle: Daniel Baumgardt
Aktien: Nie ohne Analyse investieren
Wertpapiere unterliegen regelmäßig Kursschwankungen, die unter anderem direkt an den Unternehmenserfolg gekoppelt sind. Sie eignen sich als langfristige Geldanlage, da sie über Jahre hinweg kontinuierlich Renditen erwirtschaften können.
„Um das Risiko möglichst gering zu halten, sollte die Investition in Aktien nie ohne das erforderliche Hintergrundwissen stattfinden“, rät Daniel Baumgardt. Seiner Ansicht nach wissen zu wenige Investoren, dass der Kaufpreis der Aktie nur selten den eigentlichen Wert eines Unternehmens widerspiegle. Vielmehr sei erforderlich, die Kennzahlen der Firmen genau zu analysieren. Denn diese bedingen in Kombination mit den Aussichten und Schätzungen, die von einem Unternehmen erwartet werden, am Ende den aktuellen Kurs. Eine wesentliche Rolle zur Kennzahlen-Analyse spielen die Umsätze und die generierten Gewinne. „Ein Unternehmen, das Anlegern lediglich Dividenden ausschüttet, eignet sich nicht als Invest. Denn Unternehmen, die sich kaum mehr weiterentwickeln und im Gegenzug eine gute Dividende versprechen, denen mangelt es häufig an Perspektiven und Ideen für die Zukunft. Das ist nur selten eine gute Basis für eine Investition und für weiteres Wachstum. “
Saisonale Kursschwankungen oder Änderungen bedingt durch die allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen sind üblich. „Aktienhandel hat immer ein Risiko. Wer breitgefächert anlegt und sein Portfolio pflegt, kann langfristig eine gute Rendite erzielen. Der Zinseszinseffekt ist für viele eine positive Überraschung. Er wird oft völlig unterschätzt. Aber er erhöht die Chancen auf eine gute langfristige Rendite."
Bild: Aktien sind eine super Anlagemöglichkeit. Bildquelle: AhmadArdity via Pixabay.com
Immobilien – das bessere Investment?
Der Experte sieht Investitionen in Gebäude deutlich kritischer. Zusätzlich zum Erwerb, einer notwendigen Finanzierung durch Kredite und regelmäßigen Instandhaltungskosten entstünden dauerhafte finanzielle Belastungen.
Zudem gäbe es das Risiko, dass der Wert des Grundstücks und dessen Objekte schwanke. Die Gefahr, dass sich der Immobilienmarkt nicht auf den aktuellen Preisen hält, erscheint Daniel Baumgardt größer als das Risiko schwankender Aktienkurse. „Die Aktien in meinem Portfolio kann ich jederzeit abstoßen und in ein vielversprechenderes alternatives Modell investieren. Immobilien hingegen sind nicht nur schwerer zu verkaufen, vielmehr bindet oftmals nur ein Objekt einen großen Teil des verfügbaren Budgets. Zum anderen steigt das Risiko des Wertverlustes mit jeder Beschädigung und den damit verbundenen Instandhaltungskosten.“
Außerdem kann das in einer selbst genutzten Immobilie gebundene Kapital nicht aktiv für einen arbeiten. „Nehmen wir an, es gibt ein Depot mit 700.000 Euro und gleichzeitig eine Immobilie im Wert von 700.000 Euro. Durch gezieltes Anlegen kann der komplette Betrag des Depots das Vermögen wachsen lassen. Bei einer Immobilie muss neues Geld investiert werden, um mit Modernisierungen oder Instandhaltungen den Grundwert zu erhalten.“
Bild: Immobilienpreise steigen seit Jahren an. Bildquelle: Pexels via Pixabay.de
Vor- und Nachteile von Aktien und Immobilien – die Expertenmeinung von Daniel Baumgardt in der Übersicht
Aktien |
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Vorteile |
Nachteile |
Handel frei zugänglich, auch für Anleger mit geringem Kapitaleinsatz |
Kursschwankungen bergen Risiken |
Risiko lässt sich breit streuen |
Anlegen ohne Finanzbildung ist mit Wagnissen verbunden |
Investitionshöhe gut skalierbar. Rendite auch bei kleineren Investitionen möglich. |
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Zinseszins-Effekt bei langfristiger Anlage |
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Geringer Zeitaufwand für die Pflege des Portfolios |
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Immobilien |
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Generierung von Kapitalgewinnen durch Vermietung. Sparen von Mietkosten durch Eigentum. |
Finanzierung erfolgt meist über einen zeitlich zinsgebundenen Kredit |
Eigenkapitalrendite von 3-5%, sofern die Immobilie vollabgezahlt ist (nach Abzug 40% Steuern) |
Instandhaltungs- und Modernisierungskosten garantieren keine Werterhaltung |
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Bei Schäden an vermieteten Objekten ist meist der Eigentümer in der Pflicht |
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Generell hoher Kostenaufwand |
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Kein Zinseszins-Effekt |
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Hohes Klumpenrisiko (Geld liegt in einem Objekt) |
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1-2% Instandhaltungskosten pro Jahr |
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Kein Teilverkauf möglich |
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Hoher bürokratischer Aufwand |
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Durch Renovierungs-, Notar-, Makler-, Steuerkosten sofort ein Verlustinvestment die ersten Jahre. |
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Höhere steuerliche Belastung |
3 Tipps von Daniel Baumgardt für die eigene Aktienanlage
Börsenmentor Daniel Baumgardt empfiehlt Anlegern das Aktien-Investment nach drei Grundsätzen:
- Umfassend informieren
Zum Beispiel durch Eigenrecherche, Coaching oder einem Seminar. „Hauptsache, die Anleger bekommen ein Gefühl und die Sicherheit für ihre Handlungen und investieren das Geld nicht blind nach Gutdünken“, meint Daniel Baumgardt.
- Genügend freies Kapital
Die langfristige Geldanlage ist nur mit Kapital aus einem freien Budget-Topf empfehlenswert. „Anlegen soll Spaß machen. Das ist nicht der Fall, wenn so viel Kapital in die Anlage fließt, dass am Ende des Monats der Kühlschrank leer bleibt.“
- Ziele setzen und durchhalten
Für effektive Investments müssen Anleger langfristig denken und kalkulieren. Klare Ziele zu setzen, ist durchaus möglich. „Das kann ein bestimmter Betrag für eine Reise an das Wunschziel oder eine regelmäßige Belohnung sein.“ Eine Kapitalanlage darf niemals den Verzicht auf persönliche Bedürfnisse bedeuten, so die Ansicht von Daniel Baumgardt. Er empfiehlt, die finanziellen Gesamtziele immer im Blick zu behalten.
Alles in allem ist das Investment in Aktien rentabler. Allein der Zinseszins-Effekt und die mögliche Rendite ermöglichen trotz des Risikos einen langfristigen Vermögensaufbau. Daniel Baumgardt kann dies in einem Satz zusammenfassen: „Wenn mein in Aktien gebundenes Geld von selbst für mich arbeitet, habe ich mehr erreicht als mit meinem Haus, das ständig von mir gepflegt werden möchte.“