checkAd

    Condat  271  0 Kommentare Der Nischenanbieter liefert UMTS-Software

    Vor einigen Tagen hat sich die die am Neuen Markt notierte Condat mit der Meldung in Erinnerung gebracht, den weltweit ersten Grossauftrag über die Lizensierung von UMTS-Protokollsoftware erhalten zu haben. Die Wirkung dieser Mitteilung sucht man im Kursverlauf allerdings vergebens. Das mag auch damit zusammenhängen, dass dem Papier mit der fulminanten Erholung von den Tiefstständen bei 20€ Mitte Januar auf aktuell 34€ erst einmal die Puste ausgegangen ist.

    Dabei könnte dieser Auftrag Zeichen setzen. Die koreanische LG
    Electronics lizensiert Condat-Produkte für die neuen Mobilfunkstandards UMTS und GPRS, die bis Mitte 2002 rund 4,5 Mio.$ Umsatz generieren. Zudem ist das Geschäft ein Qualitätsbeweis, hat LG doch schon zuvor entsprechende Condat-Software für den GSM-Standard eingesetzt.

    Condat will als „M-Business Company“ mobile Kommunikation und betriebliche Information zusammenbringen. Mit Basissoftware, Wireless Products, für mobile Endgeräte und Mobilfunk-Netzwerken sieht sich das Unternehmen als eines von zwei konzernunabhängigen Unternehmen weltweit. Hierunter versteht man z.B. sogenannte Protokollstacks, die, auf dem Chipsatz von Handys implementiert, den Ablauf des Funkverkehrs steuern. Die Wireless Middleware-Plattformen in der Netzwerkinfrastruktur ermöglichen den Zugriff mobiler Endgeräte auf verschiedenste Datenquellen („Skyware“). Und schließlich bietet Condat Dienstleistungen für komplette Netzwerklösungen, aus denen man dann Standardlösungen im Bereich Wireless Applications abzweigt.

    Das Unternehmen bewegt sich besonders mit den ersten beiden Geschäftsfeldern in einem zukunftsträchtigen Bereich. Bisher haben die meisten Handy-Hersteller Basissoftware selbst erstellt oder Teile davon von den Lieferanten der Chipsätze bezogen. Die wachsende Konkurrenz unterschiedlicher Chipsätze wird Outsourcingpläne ebenso befügeln, wie der Trend zu immer höherer Funktionalität bis hin zum SmartPhone. Die Anbieter solcher Geräte werden ihre internen Entwicklungskapazität künftig eher darauf konzentrieren, für den Benutzer direkt sichtbare Alleinstellungsmerkmale zu produzieren.

    Ähnliches gilt für den Infrastrukturbereich, wo die großen Hersteller solchen Equipments bisher selbst zu Werke gingen. Der enorme Zeitdruck beim Aufbau moderner UMTS-Netze wird allerdings ebenso zum Outsourcing zwingen, wie der fatale Mangel an Spezialisten. Von Ericsson ist bekannt, dass gewaltige Anstrengungen unternommen werden, um Softwaregewerke im Inrastrukturbereich so zu planen, dass große Teile an externe Lieferanten vergeben werden können.

    Die Analysten der Berenberg Bank stufen die Condat-Aktie auf „Akkumulieren“ ein. Das Unternehmen verfüge im Markt für mobile Kommunikationssysteme über spezifisches Know-How, das die Besetzung strategischer Nischenpositionen erlaube. So könne Condat von dem enormen Wachstum der Branche profitieren. Bereits heute würden schon 15 von 30 Herstellern für mobile Endgeräte mit Protokoll-Stacks beliefert.

    In den ersten neun Monaten des Jahres 2000 hat Condat einen Umsatz von 25,8 Mio. DM erreicht. Das sind rund 61% mehr als im Vorjahr und 10% mehr als die Unternehmensplanungen vorsahen. Die Anzahl der Mitarbeiter per 30. September wurde um 79% auf 265 erhöht. Personell aufgestockt wurden insbesondere Entwicklung und Vertrieb. Der Auftragsbestand per September 2000 von 47,9 Mio. DM spricht für einen anhaltend positiven Geschäftsverlauf. Das EBIT lag mit minus 3,7 Mio.DM im Rahmen der Prognosen. Dabei spielten Rückstellungen für Urlaub, Überstunden und Tantiemen eine große Rolle, die durch den Abschluss des Rumpfgeschäftsjahres per 30. April zu bilden waren. Da Condat zwischenzeitlich auf das Kalenderjahr als Geschäftsjahr zurückgegangen ist, werden diese Rückstellungen das Ergebnis für das Gesamtjahr nicht belasten. Das EBIT des dritten Quartals fiel mit 71.000 DM leicht positiv aus. Saisonal ist das vierte Quartal das jeweils umsatz- und ertragsstärkste.

    Beobachter rechnen mit einer Gewinnreihe je Aktie für 2000_2001_2002 von 0,20_0,50_0,80€. Der Umsatz soll sich im selben Zeitraum auf 21,5_33,5_52,0 Mio.€ entwickeln. Die Börsenbewertung ist mit rund 300 Mio.€ nicht mehr niedrig. Auch das 2001-er KGV von 68 weist auf die bisher schon erreichte Bewertung hin. Ausgehend von durchschnittlichen Gewinnwachstumsraten von rund 70% p.a. ergibt sich ein 2001-er PEG von rund 1.


    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Klaus Singer
    Condat Der Nischenanbieter liefert UMTS-Software Vor einigen Tagen hat sich die die am Neuen Markt notierte Condat mit der Meldung in Erinnerung gebracht, den weltweit ersten Grossauftrag über die Lizensierung von UMTS-Protokollsoftware erhalten zu haben. Die Wirkung dieser Mitteilung sucht man …