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    Zalando, Adidas, Olymp & Co. haben keine Ausrede mehr  715  0 Kommentare Die Clean Clothes Campaign hat ausgerechnet, was Textilarbeiterinnen und -arbeiter in Osteuropa und der Türkei aktuell verdienen müssten

    Berlin (ots) - Beschäftigte in der Modeindustrie brauchen einen Lohn, von dem
    sie leben können. Erst recht in Zeiten von Corona und Krieg. Das fordert die
    internationale Menschenrechtsinitiative Clean Clothes Campaign
    (https://cleanclothes.org/) (CCC). Doch alle großen Modehäuser zahlen bislang
    nur den Bruchteil eines solchen living wage . Immer noch - das hat die Clean
    Clothes Campaign nun nachgerechnet. Die internationale Menschenrechtsinitiative
    unterstützt deshalb die Europäische Bürgerinitiative " Good Clothes, Fair Pay
    (https://www.goodclothesfairpay.eu/) ", die sich für eine EU-Gesetzgebung
    einsetzt, die Hungerlöhne verhindert.

    Längst ist bekannt, dass "Made in Europe" keineswegs ein Qualitätsmerkmal
    hinsichtlich Menschenrechten ist. In Osteuropa und der Türkei bekommen
    Textilarbeiterinnen und -arbeiter der großen Modemarken nur Hungerlöhne - und
    mitunter weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in Fernost. Leider hat sich
    diese Situation während der Coronakrise verschärft. Etwa ein Drittel der
    Arbeitsplätze ging verloren, wurde prekär oder gar nicht bezahlt, weil
    Modemarken ihre Aufträge stornierten. Die Inflation verschlimmert die
    Notsituation der Beschäftigten zusätzlich.

    Das belegen aktuelle Zahlen der CCC: Textilarbeiterinnen und -arbeiter sind im
    Durchschnitt ärmer geworden, wenn sie den gültigen Mindestlohn verdienen. Der
    Anteil des Mindestlohnbetrages an der Höhe der EU-Armutsgrenze fiel zwischen
    2018 und 2021 von 65 auf 61%, obwohl die Mindestlöhne in vielen Ländern nominell
    erhöht wurden. Textilarbeiter*innen verdienen üblicherweise nur Mindestlöhne -
    manchmal auch weniger. Noch dramatischer fällt die Kluft zwischen den
    Mindestlöhnen und dem Europäischen Basis-Existenzlohn aus. Nur mit einem solchen
    existenzsichernden Lohn können Familien ihre Grundbedürfnisse - also Ernährung,
    Kleidung, Wohnung, Mobilität, Hygiene, Kultur und Erholung - befriedigen und
    kleine Rücklagen bilden, mit denen sie etwa Lohnausfälle während der Pandemie
    und die Inflation überstehen. Im Durchschnitt bekommen die Beschäftigten in
    Osteuropa und der Türkei nur ein Viertel eines Einkommens, das zum Leben reichen
    würde.

    In Serbien etwa betrug 2021 der gesetzliche Mindestlohn 275 Euro im Monat. Das
    sind gerade mal ein Viertel des Basis-Existenzlohnes von monatlich 976 Euro, in
    Bulgarien ein Fünftel, in der Ukraine ein Viertel und der Moldau ein Siebentel.
    Auch Länder, die nicht mehr Billiglohnländer sind, wie die Slowakei, Polen oder
    Ungarn, weisen einen Mindestlohn aus, der nur ein Drittel eines Lohnes zum Leben
    abdeckt - ein Verhältnis, das auch in Asien normal ist.

    "Gerade für die nach wie vor in der Ukraine ordernden Modemarken ist der
    Basis-Existenzlohn eine Orientierung, wie sie ihren Sorgfaltspflichten aktuell
    nachkommen können," sagt Bettina Musiolek von der CCC. Sie setzt fort: "Mit
    unseren jüngsten Berechnungen für Europa haben Gewerkschaften, Zivilgesellschaft
    und das EU-Parlament nun eine Basis, auf deren Grundlage sie eine gesetzlich
    verbindliche Berücksichtigung von Existenzlöhnen in Lieferketten einfordern
    können - auch in Europa." In der Europäischen Bürgerinitiative "Good Clothes,
    Fair Pay" wird die EU-Kommission aufgefordert, Rechtsvorschriften vorzuschlagen,
    mit denen Unternehmen der Bekleidungs- und Schuhindustrie verpflichtet werden,
    in ihren Lieferketten auf existenzsichernde Löhne zu achten.

    "Europäische Unternehmen sollten Vorreiter in Sachen Menschenrechte und
    Klimaschutz sein und dafür braucht es klare gesetzliche Vorgaben - ein starkes
    Lieferkettengesetz, das keinen Platz für Schlupflöcher lässt", sagt Gertrude
    Klaffenböck, Koordinatorin der Clean Clothes Kampagne in Österreich.

    Pressekontakt:

    Dr. Bettina Musiolek, (-49) 176 - 577 13 247,
    bettina.musiolek@einewelt-sachsen.de
    Silvia Haselhuhn, (+43) 680 15 830 16, silvia.haselhuhn@suedwind.at
    https://saubere-kleidung.de/2022/08/neuer-basis-existenzlohn-fuer-osteuropa
    https://www.einewelt-sachsen.de/clean-clothes-campaign-veroeffentlicht-neuen-bas
    is-existenzlohn-fuer-osteuropa
    https://saubere-kleidung.de/2022/07/goodclothesfairpay/
    https://saubere-kleidung.de/wp-content/uploads/2022/06/CCC-CountryProfile-Turkey
    -2022_engl_web.pdf

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/77911/5293303
    OTS: Clean Clothes Campaign - Kampagne für Saubere Kleidung



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