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    Vom Wert der Freiheit  620  0 Kommentare Liberty International World Conference in Tbilisi

    Vom 11. bis 14. August besuchte ich die Welt-Konferenz der „Liberty International“ in Tbilisi. Libertäre aus 19 Ländern diskutierten, wie man mehr Freiheit verwirklichen kann.

    Es war keine große, aber eine sehr internationale Veranstaltung mit Gästen und Rednern aus Georgien, Russland, Polen, Serbien, Rumänien, Tadschikistan, Chile, Venezuela, Kolumbien, Indien, Japan, Nepal, Südkorea, USA, Großbritannien, Dänemark, Island und Deutschland.

    Plädoyer für offene Grenzen

    Sind „Libertäre“ rechts oder links? Hört man sie über Sozialismus und Kapitalismus sprechen, würden manche sie vielleicht „rechts“ verorten. Aber auf der anderen Seite gibt es viele – nicht alle – Libertäre, die vehement für offene Grenzen und eine Zuwanderung ohne Restriktionen eintreten. Eine der bekanntesten Libertären ist der Amerikaner Ken Schoolland, ein Professor für Ökonomie, der in Hawaii lebt und dessen Buch “The Adventures of Jonathan Gullible: A Free Market Odyssey” in 61 Sprachen erschienen ist. „Embracing the Freedom of Refugees“ war das Thema seines Vortrages. Warum, so fragte er, ist die Aufnahmebereitschaft für Flüchtlinge aus der Ukraine so groß – im Gegensatz zu der Reaktion vieler Europäer auf die Flüchtlinge, die 2015 kamen?

    Er erklärt die unterschiedlichen Reaktionen damit, dass die Flüchtlinge aus der Ukraine eher Frauen waren und dass die Kultur, die Religion, die Ethnie der Ukrainer vielen Europäern näher seien als die der Flüchtlinge aus arabischen Staaten oder Afrika. Dies sind jedoch aus seiner Sicht zwar Erklärungen, aber keine Rechtfertigungen für eine Migrationsskeptische Haltung. Auch die Meinung, dass viele Flüchtlinge wegen der Segnungen des Wohlfahrtsstaates kämen, sei kein Argument gegen die Flüchtlinge, denn diese seien nicht Schuld am Wohlfahrtsstaat, den auch Schoolland – so wie alle Libertären ablehnt.

    Jeder Unternehmer, so sein Plädoyer, solle das Recht haben, die Person einzustellen, die er einstellen möchte und die er für die Besten hält – unabhängig von der Nationalität. Vorrang beispielsweise für US-Amerikaner vor Zuwanderern aus Lateinamerika lehnt er ab. Niemand solle bessere Chancen auf einen Job haben, nur weil er in dem Land geboren sei. Ich selbst teile diese Meinungen nur teilweise. Der Wohlfahrtsstaat, den er ablehnt, ist nun einmal da und zieht viele Menschen aus anderen Ländern verständlicherweise an. Die Kombination von Wohlfahrtsstaat und offenen Grenzen ist ganz offensichtlich wirtschaftlich unmöglich. Und wer für Freiheit ist, der sollte auch akzeptieren, wenn die Mehrheit der Menschen eines Landes die Entscheidung fällt, dass es Obergrenzen für die Aufnahme von Migranten gibt – aus welchen Gründen auch immer.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Vom Wert der Freiheit Liberty International World Conference in Tbilisi Vom 11. bis 14. August besuchte ich die Welt-Konferenz der „Liberty International“ in Tbilisi. Libertäre aus 19 Ländern diskutierten, wie man mehr Freiheit verwirklichen kann.

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